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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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Resten ihrer Wagen herum und kümmern sich um die Gesundheit von Fahrern und Pferden. Sie sind zwar nicht plötzlich die dicksten Freunde geworden, haben aber offenbar eine Art Waffenstillstand geschlossen.
    »Ein schönes Rennen.«
    »Wirklich ein schönes Rennen.«
    Sarija ist auch da. Der Elfenlord macht ihr höfliche Komplimente über die Form, die Sturm auf die Zitadelle an den Tag gelegt hat. Sie erwidert diese Komplimente ebenso höflich und lobt sowohl Fidels als auch Rezaz’ Wagen. Melis, die Reine, taucht ebenfalls auf, flankiert von Kahlius und Zitzerius. Alle sind höflich zu allen. Mag das Ergebnis des Rennens auch für den Durchschnitts-Turanianer einiges zu wünschen übrig gelassen haben, nach diplomatischen Maßstäben gemessen hätte es nicht besser laufen können. Niemand wird Turai den Krieg erklären.
    Es herrscht ein seltener Moment entspannten Friedens zwischen Orgks, Elfen und Menschen. Ich bin zwar ungern der Miesling, der die Stimmung verdirbt, aber ich will die Angelegenheit auch nicht weiter hinauszögern. Ich trete neben Kemlath Orgk-Schlächter.
    »Ein sehr aufregender Tag, Kemlath. Wie ich sehe, tragt Ihr Euren Lieblingsring. Das ist zufällig auch der Ring, den Ihr Senator Mursius abgenommen habt, nachdem Ihr ihn getötet habt.«
    Hauptmann Rallig sieht mich scharf an. Die Blicke des Konsuls und des Vizekonsuls folgen einen Wimpernschlag später.
    »Ich nehme an, dass er Euch viel bedeutet hat, Kemlath. Aber es war sehr leichtsinnig von Euch, ihn zu stehlen.« Ich wende mich an den Hauptmann. »Dieser Ring gehörte Senator Mursius. Das kann ich beweisen. Man erkennt es ganz klar auf dem Gemälde, auf dem er nach den Orgk-Kriegen zu sehen ist. Der Ring wurde ihm vom damaligen Konsul für seinen Mut verliehen.«
    Sarija schüttelt protestierend den Kopf. »Das ist Kemlaths Ring. Der Konsul hat ihn allen Offizieren verliehen.«
    Jetzt bin ich dran mit Kopfschütteln. »Leider irrt Ihr Euch. Das hat Kemlath Euch erzählt, damit Ihr keinen Verdacht schöpft. Aber ich habe die Unterlagen in der Bibliothek eingesehen. Es war der einzige Ring, der vom Konsul verliehen worden ist. Kemlath hat ihn Mursius weggenommen, weil er eifersüchtig auf dessen Ruhm war, und auch wegen Euch. Ich habe das Gemälde tagelang vor Augen gehabt, aber es ist mir nicht aufgefallen, bis jetzt. Wisst Ihr, Kemlath, ich habe mich oft gefragt, warum Ihr diesem Fall so große Aufmerksamkeit schenkt. Eine Weile dachte ich, es läge nur an Eurem Interesse an Sarija. Aber das konnte nicht alles sein. Ihr habt die gestohlenen Kunstwerke aus dem Lagerhaus weggeschafft, aber der Freundeskreis war früher da als Ihr und hat einige Gegenstände gestohlen. Einer davon war dieses Gemälde. Und Ihr wusstet genau, dass Ihr Ärger bekommen würdet, wenn es wieder auftauchte und jemand zwei und zwei zusammenzählte. Wie ich es gerade getan habe.
    Und selbst wenn Euch niemand mit dem Ring in Verbindung bringen sollte, hätte der Rest der gestohlenen Kunstwerke Euch trotzdem noch überführen können. Denn Ihr hattet nicht genug Zeit, alle Kunstwerke sorgfältig von den Spuren Eurer Zauberei zu reinigen. Deshalb war es sehr klug von Euch, in meiner Nähe zu bleiben. Jedes Mal, wenn ein Beweisstück auftauchte, wie etwa die Bronzetasse, konntet Ihr die Spuren Eurer Aura davon beseitigen. Kein Wunder, dass ich überall, wo ich hingriff, eine Niete gezogen habe.«
    Schwärme von schwarzen Flugratten flattern auf der Rennbahn herum und picken die Brosamen der Menge auf. Ich konnte diese Vögel noch nie leiden.
    »Mit Euren magischen Botschaften habt Ihr es jedoch ein bisschen übertrieben. Georgius hatte die erste geschickt, und Ihr habt ihn dann nachgeahmt. Vermutlich habt Ihr Euch nur ein bisschen amüsieren wollen. Übrigens, erinnert Ihr Euch daran, wie Ihr mir sagtet, dass Ihr Georgius’ Aura an einer Botschaft wahrgenommen hättet? Ihr habt Georgius niemals kennen gelernt und Euch das einfach nur ausgedacht. Es ist wirklich sehr komisch gewesen, wie ich die ganze Zeit alles dem armen Georgius angehängt habe, wo Ihr selbst doch dahinter stecktet.«
    Kemlath bleibt ruhig. Er tobt weder los, noch protestiert er.
    »Warum sollte ich meinen guten Freund Mursius umbringen wollen?«, bemerkt er nur.
    »Ihr wart höllisch eifersüchtig auf Euren guten Freund Mursius, weil er Euch Sarija vor der Nase weggeschnappt hat, darum. Ich habe mit der ehemaligen Wirtin der Meerjungfrau gesprochen. Ihr beide seid während des Krieges häufig dort

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