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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hatte tiefe Wunden. Dieser Ari-Klon hatte das getan!
    Nudge atmete tief durch, als sie die Wunden sah. »Nudge, du, Gasi und Angel, ihr reißt ein Hemd oder sonst was in Streifen. Ich brauche Verbandszeug.«
    Nudge starrte Fang nur an.
    »Nudge!«, sagte ich nachdrücklicher. Sie riss sich zusammen.
    »Ja, klar. Los, Leute. Ich habe ein zweites Hemd hier … und ein Messer …«
    Die drei jüngeren Kinder machten sich an die Arbeit, während Iggys sensible Hände Fangs Haut wie Schmetterlinge streichelten.
    »Das fühlt sich echt schlimm an. Echt schlimm«, sagte Iggy leise. »Wie viel Blut hat er verloren?«
    »Eine Menge«, antwortete ich. Selbst seine Jeans waren mit Blut durchtränkt.
    »Nur ’n Kratzer«, murmelte Fang. Seine Lider flatterten wieder.
    »Bleib ruhig liegen!«, zischte ich ihn an. »Du hättest uns sagen müssen, dass du verletzt bist.«
    Stopp die Blutung , wiederholte die Stimme.
    »Wie?«, rief ich verzweifelt.
    »Wie was?«, fragte Iggy. Ich schüttelte ungeduldig den Kopf.
    Ein Druckverband , sagte die Stimme. Drück die Stoffstreifen drauf und drücke mit beiden Händen auf die Wunden. Seine Füße müssen höher gelagert werden, Max.
    »Iggy«, sagte ich. »Lagere Fangs Füße höher. Leute, habt ihr die Streifen fertig?«
    Der Gasmann reichte mir ein Bündel Streifen. Schnell machte ich daraus einen Bausch. Den legte ich über Fangs klaffende Wunden. Ich hatte das Gefühl, die Finger in einen Deich zu stecken, um die Flut abzuwehren. Aber mehr konnte ich nicht tun. Die Stoffstreifen waren alles, was ich hatte. Ich presste mit beiden Händen darauf.
    Unter Fangs Seite färbte sich der Sand rot vor Blut.
    »Da kommt jemand«, sagte Angel.
    Eraser? Ich schaute auf. Ein Jogger kam den Strand entlanggelaufen. Es war kurz vor Sonnenaufgang, und die Möwen begannen über dem Wasser zu kreisen und zu schreien.
    Der Mann wurde langsamer, als er uns sah. Er sah ganz normal aus, aber das Aussehen konnte trügerisch sein – und war es meistens auch.
    »He, Kinder, alles okay?«, rief er. »Was macht ihr hier so früh?« Er kam näher und runzelte die Stirn, als er Fang sah. Das Blut im Sand schien ihm Angst zu machen.
    Ehe ich etwas sagen konnte, hatte er schon sein Handy herausgeholt und 911 gewählt.
    9   Ich blickte auf Fang hinunter, dann in Iggys besorgtes Gesicht. In Sekundenschnelle wurde mir klar, dass wir unseren Plan ändern mussten. Fang war schwer verletzt und brauchte menschliche Hilfe. Am liebsten hätte ich Fang in die Arme genommen und wäre mit dem Schwarm weggeflogen. Weit weg von Fremden, Ärzten und Krankenhäusern. Aber wenn ich das tat, würde Fang sterben.
    »Max?« Der Gasmann klang verängstigt. Aus der Ferne drang die Sirene eines Krankenwagens zu uns. Er kam näher.
    »Nudge? Nimm Gasi und Angel und haut ab. Versteckt euch irgendwo in der Nähe. Ich komme sobald ich kann zurück. Angel kann mir eine Nachricht schicken und sagen, wo ihr seid. Schnell, ehe der Notarzt hier ist.«
    »Nein«, erklärte der Gasmann und ließ Fang nicht aus den Augen.
    Ich blickte ihn verblüfft an. »Was hast du gesagt?«
    »Nein«, wiederholte er und machte ein stures Gesicht. »Wir lassen Fang, Iggy und dich nicht allein.«
    »Moment mal!«, sagte ich mit stählerner Stimme. Fangs Blut war von dem Stoff aufgesaugt und drang mir durch die Finger. »Ich befehle euch, abzuhauen.« Ich bemühte mich, eiskalt zu wirken.
    »Nein!«, erklärte Gasi wieder. »Mir egal, was passiert, aber du lässt uns nicht wieder allein.«
    »Er hat recht!«, sagte Nudge und verschränkte die Arme über ihrer dünnen Brust.
    Angel nickte ebenfalls. Sogar Total, der im Sand bei ihren Füßen saß, schien zu nicken.
    Ich machte den Mund auf, aber es kam nichts heraus. Ich war wie gelähmt, noch nie hatten sie einen direkten Befehl verweigert.
    Ich wollte sie anbrüllen, aber da war es schon zu spät. Zwei Männer, ein Sanitäter und ein Notarzt, rannten über den Sand und brachten eine Trage. Die blinkenden Lichter des Krankenwagens zeichneten rote Streifen auf unsere Gesichter.
    »Goveryou« , sagte ich leise und benutzte die Geheimsprache, die wir damals im Labor erfunden hatten. »Allay. Todo ustedes. Egway.«
    »Nein«, erklärte der Gasmann. Seine Unterlippe zitterte. »Neckerchu.«
    »Was ist passiert?« Der Notarzt kniete neben Fang und holte sein Stethoskop heraus.
    »Ein Unfall«, sagte ich und warf Gasi, Angel und Nudge wütende Blicke zu. Sie hatten nicht nur meine Befehle nicht befolgt, sondern auch

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