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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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an dieser Stelle, weil wir abwarten wollten, ob noch ein zweiter Angriff erfolgte. Nein, für den Moment schienen wir sicher zu sein. Ich inspizierte unsere Verletzungen. Fang flog unregelmäßig und hielt einen Arm gegen die Seite gepresst.
    »Alles in Ordnung«, erklärte er, als er sah, dass ich ihn beobachtete.
    »Angel? Gasi? Nudge? Wie sieht’s aus?«, fragte ich.
    »Mein Bein tut weh, aber sonst bin ich okay«, antwortete der Gasmann.
    »Mir geht’s auch gut«, sagte Angel. »Total und Celeste ist auch nichts passiert.« Celeste war ein kleiner Teddybär im Engelskostüm, den Angel von jemandem in einem Spielzeuggeschäft in New York – na ja, sagen wir – geschenkt bekommen hatte.
    »Alles okay«, sagte Nudge, aber sie klang erschöpft.
    »Meine Nase.« Iggy drückte drauf, um die Blutung zu stillen. »Aber nichts Großes.«
    »Okay, wir sind fast in Washington«, sagte ich. »Und in einer Großstadt kann man leicht untertauchen. Alle startklar?«
    Die anderen nickten, wir flogen einen großen Bogen, um auf unseren ursprünglichen Kurs zurückzugelangen.
    »He … was ist mit diesen fliegenden Erasern?«, fragte Iggy kurze Zeit später.
    »Ich schätze, ein neuer Prototyp«, erklärte ich. »Aber, Mann, das sind Fehlschläge. Es ist ihnen schwergefallen, gleichzeitig zu fliegen und zu kämpfen.«
    »So, als hätten sie gerade erst fliegen gelernt, oder?«, sagte Nudge. »Ich meine verglichen mit den Habichten sehen wir tollpatschig aus. Aber verglichen mit diesen Erasern, sind wir Poesie in Bewegung.«
    Ich lächelte über Nudges Beschreibung und überprüfte stumm meine eigenen Schmerzen.
    »Sie fliegen echt schlecht«, bemerkte Angel. »Und sie haben nicht gedacht: Tötet die Mutanten! , wie sonst immer. Es war so, als müssten sie immer denken: Vergesst nicht mit den Flügeln zu schlagen !«
    Ich lachte, weil sie die tiefen rauen Stimmen der Eraser nachmachte. »Hast du sonst noch etwas aufgeschnappt, Angel?«
    »Du meinst, außer dass Ari aufgetaucht ist?« Gasi klang auch müde.
    »Ja.« Ich erwischte gerade einen warmen Aufwind und ließ mich genüsslich von ihm dahintragen.
    »Eigentlich hatte ich bei keinem ein vertrautes Gefühl«, sagte Angel nachdenklich.
    Es war schon praktisch, eine Sechsjährige dabeizuhaben, die Gedanken lesen konnte. Manchmal wünschte ich, Angel würde die Gedanken etwas präziser lesen oder dass sie es konnte, wann immer wir es wollten. Dann hätte sie uns vielleicht warnen können, dass ein Eraser vorbeikäme, um Hallo zu sagen. Aber manchmal war sie mir unheimlich. Angel fing an, mit ihren Gedanken Menschen zu kontrollieren – nicht nur Eraser –, und ich war nicht sicher, wann sie die Grenze zur – sagen wir mal – Hexerei überschreiten würde.
    Plötzlich bemerkte ich, dass Fang nicht neben mir war. Ich suchte ihn. Er war vielleicht sieben Meter hinter und unter mir. Er hatte geschwiegen, was bei ihm nicht ungewöhnlich war, aber ich sah, dass er sehr unregelmäßig flog. Sein Gesicht war blass, und er hatte die Lippen zusammengekniffen.
    Ich flog zu ihm hinunter.
    »Was ist los?«, fragte ich im Befehlston. Der hatte bei ihm noch nie funktioniert, aber ein Mädchen muss es immer wieder versuchen.
    »Nichts«, sagte er. Aber das eine Wort klang gepresst, was bedeutete, dass er durch die zusammengebissenen Zähne log.
    »Fang …«, begann ich. Dann sah ich, dass der Arm, den er gegen eine Seite presste, dunkel und nass war. Blut. »Dein Arm!«
    »Mein Arm ist okay.« Dann flatterten seine Lider, und er verlor schnell an Höhe.
    Rasend schnell!
    8   »Iggy!«, schrie ich. Eiskalte Panik packte mich. Nicht Fang! Bitte, lass mit Fang alles in Ordnung sein . »Komm her!«
Iggy und ich flogen unter Fang, um ihn zu stützen. Ich spürte Fangs Gewicht auf mir. Er schloss die Augen. Plötzlich konnte ich nicht mehr atmen.
    »Lass uns landen und sehen, was mit ihm ist!«, sagte ich zu Iggy. Er nickte.
    Wir sechs flogen zu dem schmalen felsigen Uferstreifen am Rande des dunklen Ozeans. Wir landeten nicht besonders sanft. Fang hing leblos zwischen uns. Die jüngeren Kinder halfen uns, ihn zu einer flachen sandigen Stelle hinaufzutragen.
    Stopp die Blutung , sagte die Stimme.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Nudge und kniete neben uns nieder. Fangs Hemd war mit Blut durchtränkt. Ich bemühte mich, ruhig zu bleiben.
    »Mal sehen, womit wir es zu tun haben«, sagte ich und knöpfte schnell Fangs Hemd auf.
    Jetzt sah ich, dass nicht nur das Hemd zerfetzt war. Auch Fang

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