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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Gefühl, von einem Traktor überrrollt worden zu sein, vielleicht von zweien.
    Immer noch hustend kam ich mühsam auf die Beine. »Meldung!«, schrie ich.
    141   Der Raum war voll Staub und rosa Isolierfasern, die überall herumschwebten. Die rote Notbeleuchtung war eingeschaltet und tauchte alles in ein grauenvoll blutiges Licht.
    Noch hatte mir niemand geantwortet. Ich schrie noch lauter: »Meldet euch! Wo seid ihr?«
    Dann bahnte ich mir einen Weg durch den Schutt. Ein suchender Blick verriet mir, dass einige Weißkittel zur falschen Zeit an der falschen Stelle gestanden hatten – jetzt lagen sie als bewußtlose Häuflein auf dem Boden. Ich konnte Ari nirgendwo entdecken, aber unter einem Schutthaufen sah ich Füße hervorragen. Doch diese Füße kannte ich nicht.
    Auf der anderen Seite des Raums erhob sich langsam Jeb, grau von Staub. Blut floss über sein Kinn.
    »Hier!« , rief Angel. Ich spürte den ersten Funken der Erleichterung.
    »Hier«, krächzte Nudge und begann zu husten. Sie kroch unter einem Schreibtisch hervor.
    »Hier.« Totals Stimme ertönte hinter einem umgefallenen Stuhl. Ich schob ihn beiseite und sah, dass Total, abgesehen von seinen Augen, vollkommen grau war. »Und ich bin nicht glücklich darüber, das kann ich dir verraten«, sagte er missgelaunt.
    »Hier.« Das war Fangs ruhige Stimme. Er löste sich aus einem Fang-förmigen Loch aus der Wand. Oh, ich wette, das tat furchtbar weh.
    »Das war Wahnsinn«, schrie Gasi und sprang auf. Verputz fiel von ihm ab.
    »Ich gebe eine klare Zehn«, erklärte Iggy und rollte unter einem ehemaligen Schreibtisch hervor. »Allein für den Knall.«
    Nach der Explosion war es eine Minute lang gespenstisch still gewesen, jetzt hörte ich Stimmen draußen auf dem Korridor. Wieder wurden Befehle gebrüllt, Waffen klirrten, Füße rannten. Allerdings klangen die Schritte nicht so fest. Ich hörte unter dem Schutt Stöhnen.
    Ein schneller Blick in die Runde verriet mir, dass mein Schwarm vollzählig war und wir losfliegen konnten. Derselbe Blick zeigte mir ein riesiges Loch in der Kellerwand, groß genug, um einen Truck hindurchzufahren. Das Loch führte direkt hinaus in die Nacht.
    »Oh, das ist super«, sagte Nudge.
    Ich grinste, war aber den Tränen nahe. Wieder hatte der Schwarm es geschafft und überlebt. Unser Leben war wie ein Hüpfen von Stein zu Stein in einem Wildwasserkanal. Immer wieder versuchten sie, uns zu besiegen, und wir zeigten ihnen immer wieder, woraus wir gemacht waren. Ich war so stolz auf uns. Aber wenn ich so recht über alles nachdachte, wurde ich furchtbar wütend.
    »Du hast völlig recht«, sagte ich und lief zum Loch. Als ich bei Gasi war, hielt ich die Hand hoch. Wir klatschten ab. »Auf geht’s!«, rief ich.
    »Max?«, sagte Angel. Sie sah aus, als habe man sie in grauen Puder gesteckt.
    »Ja, Kleines?«
    »Gehen wir jetzt weg?«
    »Allerdings«, antwortete ich. »Wir werden …«
    »… diesen Scheißladen verlassen!«, schrie der Schwarm mit mir.
    »Total!« Ich klatschte in die Hände und streckte die Arme aus. Er streckte die Zunge heraus, um mich abzulecken. Doch als er mein Gesicht sah, nahm er Abstand von dieser Idee.
    Dann rannten wir sechs – sieben – zum Loch und legten einen Start hin, der die reinste Poesie war.

Epilog
    142   Es ist unnötig zu sagen, dass es eine tränenreiche Wiedervereinigung gab. Geschichten wurden ausgetauscht, Wunden begutachtet, und man wurde wieder über alles wütend.
    Wir nahmen unsere Rucksäcke auf und flogen weiter nach Süden in den Sonnenuntergang hinein. Dann ließen wir uns in den Everglades auf einem trockenen Stück Land nieder, um zu schlafen. Wir saßen um ein kleines Feuer herum, fühlten uns total erschöpft, waren aber überglücklich, wieder zusammen zu sein. Und wieder gewonnen zu haben.
    Iggy, die jüngeren Kinder, und Total legten sich sofort schlafen. Sie kuschelten sich eng aneinander – dreckig schliefen sie wie Welpen, und ich war so glücklich, alle gesund und heil beisammen zu haben, dass mir Tränen über die Wangen flossen.
    Fang setzte sich neben mich. Wir teilten unsere letzte warme Cola.
    »Frühstück für Helden«, sagte er und hob die Coladose.
    »Hast du gesehen, was mit der anderen Max passiert ist?«, fragte ich ihn.
    »Nein, hab ich nicht, vielleicht ist sie entkommen«, antwortete er.
    Ich trank die warme Cola und fühlte, wie sie meine ausgetrocknete Kehle hinunterrann. Nie und nimmer wollte ich diese andere Max wiedersehen. Aber ich

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