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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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wären, lägen wir jetzt sicher zu Hause im Bett.«
    »Oder wir stünden da draußen, versuchten die coolen Typen zu spielen und wären drauf und dran, festgenommen zu werden.«
    Mulvaney antwortete nicht.
    »Soll ich Verstärkung rufen?«
    »Ja.«
    »Hier Chicago 4192. Harvey, bist du's?«
    Harvey, der Bulle, der Schmiergelder einstrich, und zwei weitere Uniformierte saßen in dem ihnen zugeteilten Streifenwagen und warteten weiter südlich bei Soldier Field. »Lew, bist du's?«
    »Nein, der Nikolaus.«

    »Mann, wir sitzen fest. Die Reifen sind in der Fahrspur festgefroren. Wir kommen nicht weg, Lew.«
    »Gib her«, sagte Mulvaney und riß Fields das Mikrofon aus der Hand. »Harvey?«
    »Ja, hallo, Ed. Kalt da draußen, wie?
    »Leck mich«, zischte Mulvaney und schmiß das Mikro in die Halterung zurück. »Was machen deine Nerven?« fragte Mulvaney und schaute Lew an.
    »Hast du jemals erlebt, daß ich die Nerven verliere?« Er hielt einen polierten .45er in der rechten und eine 4-Zoll Stainless Smith & Wesson
    .44 Magnum in der linken Hand.
    »Ich fürchte, ich muß ihnen meine Dienstmarke zeigen, hab ich recht?«
    »Wenn nicht zufällig einer von uns drei Hände hat, siehst du das richtig.«
    »Scheiße.« Mulvaney riß am Türgriff, zog seinen Dienstausweis aus der linken Außentasche des Mantels und klappte ihn auf, wie Jack Webb es getan hatte und wie er es als Junge mit dem Dienstausweis seines Vaters geübt hatte. Plötzlich stand er völlig ungedeckt neben dem vorderen linken Kotflügel des Fords und fragte sich, warum, zum Teufel, er so blöd war. Gleichzeitig schrie er, so laut er konnte, in die kalte Morgenluft: »Chicago Police! Hände hoch!«
    Er meinte, Fields lachen zu hören, als der Kolumbianer und Vincent Washington wie in einem Ballett gleichzeitig ihre Schießeisen aus den Manteltaschen zogen und auf Fields und ihn zu schießen begannen, als hätten sie die Nummer vor dem Spiegel einstudiert. Aber Mulvaney hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, rollte über die Motorhaube und landete in der Schneewehe neben dem Ford. Fields erwiderte bereits das Feuer abwechselnd mit dem .45er und der .44er Magnum.
    In der kalten Morgenluft wirkten die Schüsse ohrenbetäubend. Mulvaney hatte seinen Dienstausweis schon wieder in seiner Tasche verstaut und warf seinen rechten Arm gerade so weit hoch, daß er über die Motorhaube hinweg schießen konnte. Er feuerte die ersten sechs Schüsse aus dem .357er ab, um zu zeigen, daß er es ernst meinte, und um Fields Deckung zu geben, der hinter dem Heck des Fords untergetaucht war.
    »Scheiße!« schrie Fields.
    »Was machen wir jetzt?« rief Mulvaney zurück.
    Er fand einen Schnellader, drückte mit dem linken Daumen den Patronenausstoßer der Smith & Wesson zurück und rammte den Safariland-Schnellader mit sechs neuen 10,2-Gramm-Hartblei-Geschossen in die Trommel.
    »Wir? Was meinst du damit, du Bleichgesicht?«
    Mulvaney sah ihn eine Sekunde lang an. Sie hatten tatsächlich wenig Möglichkeiten. »In den Wagen -
    wir müssen ihnen den Fluchtweg abschneiden.«
    Mulvaney riß die Beifahrertür auf und warf sich über den Sitz. Die Dealer schossen weiter, die Windschutzscheibe war getroffen, sie war rissig und sah aus wie ein Spinnwebmuster. Mulvaney wurde klar, daß zumindest einer der Gangster eine Automatik haben mußte.
    »Ich blase Harvey das Gehirn raus.«
    »Du kannst nicht was rausblasen, was überhaupt nicht vorhanden ist!« schrie Fields. Mulvaney hörte, wie der Kofferraumdeckel zufiel. Im nächsten Moment ließ sich Fields auf den Rücksitz fallen und sagte: »Fahr los!«
    Mulvaney drehte an der Zündung und fluchte:
    »Diese verdammten Batterien!« Wegen der Funkgeräte, dem Blaulicht und dem Einsatz bei jeder Kälte brauchte die Hälfte der Wagen, die sie zugeteilt bekamen, Starthilfe, bevor sie fahrbereit waren. »Soll ich die Jungs da drüben mal fragen, ob sie uns beim Anschieben helfen?« witzelte Fields. Mulvaney hörte das Ratschen beim Durchladen der Remington-870-Repetierflinte.
    Seine Ohren sausten, als das Kaliber 12 genau hinter seinem Kopf losbrüllte. Der Ford sprang endlich an, und Fields sagte: »Süß ist der Gesang der Nachtigall...«
    »Halt's Maul!«
    Erneut Schüsse aus der Pump-Action-Repetierflinte hinter Mulvaneys Kopf, gleichzeitig griffen die Reifen. »Bleib unten, Lew!« Mulvaney ließ die Kupplung kommen und gab Gas. Der Ford schlitterte auf dem Eis und bewegte sich vorwärts.
    Der Lincoln Continental steuerte bereits die

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