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Das Yakuza-Mal

Das Yakuza-Mal

Titel: Das Yakuza-Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Ahern , Sharon
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alle auf einmal schnappen, oder aber sie entkamen alle zusammen. Im Laufen nahm er das fast leere Magazin der Beretta heraus, griff nach der Doppel-Magazintasche an seinem Gürtel unter dem Pullover und zog ein 20schüssiges
    Reservemagazin heraus. Als er das neue Magazin eingesetzt hatte, ließ er das fast leere Magazin in die Mantelaußentasche gleiten. Er war während der ganzen Aktion weitergerannt. Von der Loop her hörte er jetzt in einiger Entfernung Sirenengeheul.
    Aus Richtung Soldier Field war immer noch nichts zu hören. »Harvey ist ein Arschloch«, knurrte er.
    Lew Fields war jetzt fast gleichauf, und ohne ihn direkt anzuschauen, schrie Mulvaney seinem Partner im Laufen zu: »Sieht aus ... als wüßten wir jetzt, von wem Harvey bezahlt wird, hm?«
    »Vincent?«
    »Ja, zum Teufel — oder von der
    kolumbianischen Schwuchtel.«
    Washington schrie etwas Unverständliches, aber die drei Kerle, die den Cadillac freizubekommen versuchten, hatten ihn anscheinend verstanden, denn sie ließen von dem Wagen ab und duckten sich hinter den Kofferraum des Cadillacs. Mulvaney sah sich nach Deckung um. Da er aber in unmittelbarer Nähe nichts fand, versuchte er, noch schneller zu rennen. Washington und sein Helfershelfer hatten den Cadillac fast erreicht. Über ein Polizeimegaphon sagte eine Stimme: »Hier spricht die Polizei. Werft eure Waffen weg. Alle.«
    Mulvaney sah sich kurz um und griff nach seiner Dienstmarke. Zwei Polizeiautos, eins ohne Sirene, eins mit, schlitterten im Abstand von 50 m über den Parkplatz auf sie zu. Mulvaney schwenkte seinen Dienstausweis in ihre Richtung und lief auf das Polizeiauto zu. Die Fahrertür ging auf, als er sich dem Wagen näherte. »Mike, ich bin's, Mulvaney -
    Mulvaney und Fields.« Mike Makowski arbeitete im Innenstadtbezirk. Er hatte schon dort gearbeitet, als Mulvaney zum Sonderdezernat in der Elften Straße übergewechselt war, und vorher hatte er auch dort gearbeitet. »Du siehst beschissen aus, Ed.«
    »Du siehst beschissen aus, Sergeant«, korrigierte ihn Mulvaney. Das Polizeiauto schleuderte und hielt dann abrupt an. Mulvaney ging hinter der offenen Tür in Deckung. Makowski lachte wie ein Irrer, und der Neuling hinter dem Steuer war blaß um die Nase. Schwarze sehen blaß aus, wenn ihre Haut einen grauen Schimmer bekommt, und die Haut dieses Typs war ganz und gar nicht mehr schwarz.
    Fields kam zu Mulvaney und Makowski an die Beifahrerseite und zischte durch die Zähne: »Wer, zum Teufel, fährt denn den anderen Wagen?« Das zweite Polizeiauto schlitterte auf den Cadillac zu, und es sah so aus, als ob er ihn gleich rammen würde. Aus dem Fenster der Fahrerseite und hinter dem Cadillac hervor wurde auf ihn geschossen.
    »Ich kann es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie auf ihn schießen. Er wird sie gleich rammen.«
    »Es ist Reggie ...«
    »So eine Scheiße«, knurrte Mulvaney, schob sich hinter der kümmerlichen Deckung der Beifahrertür hervor und spurtete zu dem zweiten Streifenwagen hinüber. Reggie Saddler war der einzige schwarze Polizist des Innenstadtbezirks, der beim Blick in den Spiegel Sylvester Stallone in die Augen sah. Mulvaney drehte sich um. Fields war ihm gefolgt und war gerade dabei, weitere Patronen in das Erweiterungsmagazin der 870er zu laden. Makowskis Frischling steuerte gerade den Wagen scharf nach rechts, um dem Cadillac den Fluchtweg abzuschneiden, falls er aus der Schneeverwehung herauskommen sollte.
    Mulvaney fing wieder an zu schießen. Er hatte dabei kein spezielles Ziel, sondern feuerte wahllos auf das Heckteil des Cadillacs, um zu verhindern, daß die drei Schützen auf Reggie schossen, der den zweiten Streifenwagen steuerte. Außerdem durften Washington und sein Kumpan nicht bis zu dem Cadillac gelangen. Im Fernsehen und im Kino klappte es immer hervorragend, gleichzeitig zu schießen und zu rennen. Aber in der Wirklichkeit war das nicht so : Mulvaney traf nur eine Schneewehe.
    Reggies Wagen prallte gegen den Cadillac, erfaßte ihn am linken hinteren Kotflügel und riß dabei fast die ganze hintere Stoßstange weg.
    Durch den Aufprall wurde der Cadillac aus der Schneeverwehung herausgerissen. Vincent Washington schoß auf die Windschutzscheibe des Streifenwagens, Reggie schoß zurück, einen .357er in der einen Hand und eine Stainless Steel Smith & Wesson .45er Automatik in der anderen.
    Washingtons Kumpel ging zu Boden, ebenso einer der Dealer, die mit dem Kolumbianer und dem Anglo gekommen waren und die schon längst nicht mehr hinter

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