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Das Zebra im Grand Hotel

Das Zebra im Grand Hotel

Titel: Das Zebra im Grand Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo November
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und will sie richtig auskosten. Es geht hier nicht um Anspruch, sondern um Genuss."
     
    ***
     
    Ich habe mich geduscht, gewaschen, rasiert und selbst befriedigt. Hatte ich eigentlich nicht vor, aber als ich mit dem Rasierer über meine Schamlippen gefahren bin, musste ich einfach. Vorfreude ist etwas Nettes und in der Dusche ist die Vorfreude besonders gross. Denn ich bin nackt, es ist nass und heiss und ich kann mich überall anfassen. Ich stehe voll auf Duschen! Danach habe ich mich im Spiegel angesehen und in alle Richtungen verrenkt, um zu kontrollieren, ob noch irgendwo Härchen stehen geblieben waren. Mit dem Rücken breitbeinig vorm Spiegel und dann tief nach vorne gebeugt, um mir durch die Beine hindurch die ganze Pracht schön betrachten zu können. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Brüste echt fest sind und gar nicht hängen, dass eine Frau mit gespreizten Beinen vornüber gebeugt so ziemlich der geilste Anblick ist, den man haben kann und dass ich schon wieder nass war. Kann man wirklich so auf sich selbst stehen? Als Frau so viel Lust auf Frauen haben, dass man sich an seinem eigenen Körper aufgeilen kann? So eine Art sexuelles Perpetuum Mobile?
    Anscheinend habe ich diese Fähigkeit und bin damit gerade der glücklichste und schärfste Mensch auf dem Planeten.
    Das Glücksgefühl wurde dann etwas reduziert, als ich mir beim Hochkommen den Hinterkopf am Waschbecken angestossen habe. Hat etwas geblutet und ich habe geflucht wie eine Sizilianerin.
    Aber jetzt ist alles gut, ich sitze nackt im Schneidersitz auf dem Bett, blättere mit der freien Hand alte Ausgaben von Grazia durch (die andere ist zwischen meinen Beinen, der Mittel-und Ringfinger in mich reingeschoben, das mache ich oft, wenn ich mich langweile) und warte, bis es endlich so weit ist.
    Im Zimmer nebenan, wo Gaetano ab 21 Uhr normalerweise schrecklich laut Fernsehen anstellt - kein Ton, seit einer halben Stunde. Offensichtlich wirkt das Zeug.
    Ein Laborant in Costantinos Mailänder Institut hatte mir das Fläschchen gegeben (und ein paar andere mit den interessantesten Mittelchen. Es ist immer gut, Beziehungen zu Pharmakologen zu haben. Ich pflege meine durch einen regelmässigen Besuch bei diesem jungen Mitarbeiter. Er ist dankbar, höflich und stöhnt immer schrecklich laut, wenn ich ihn beim Ficken ins Gesicht schlage.)
     
    Es ist Zeit. Ich streife mir das kurze schwarz-weiss gestreifte Stoffkleid über (warum soll ich mir mehr anziehen, wenn ich vorhabe, mich gleich wieder ausziehen zu lassen?), nehme meine Tasche und schleiche mich barfuss, mit den Schuhen in der Hand, aus dem Raum, den Gang hinunter ins Treppenhaus.
    Es ist still, niemand in der Hotelbar, durch die ich gehen muss, um zu den privaten Salons zu kommen. Hat auch Vorteile, so ein langweiliges Kurhotel - die Leute gehen früh ins Bett.
     
    Den Schlüssel zum Salon hatte mir der Concierge in die Suite bringen lassen, so dass ich jetzt völlig unbemerkt und alleine die hohe Holztür aufschliesse. Sie schwingt auf und der kleine Raum, der nun völlig von dem breiten Bett dominiert wird, präsentiert sich im Halbdunkel meinen Augen. Die Leute vom Imperial haben an jeder Wand Kerzen auf den Boden gestellt, die alles in eine unwirkliche, flackernde, weiche Atmosphäre tauchen. Es sieht aus, wie Prinzessin Sissy's Schlafgemach. Aus dem Bassin im Boden dampft leicht das warme Wasser. Wie sie es geschafft haben, dass irgendwoher leise klassische Musik kommt, ist mir ein Rätsel; ich sehe jedenfalls keine Lautsprecher. Und die bestellten Flaschen Armand de Brignac stehen auch in einem grossen silbernen Becken mit Eiswasser bereit. Ich prüfe gerade die Temperatur, als ich Geräusche an der Tür höre.
    Ich halte den Atem an. Die Klinke bewegt sich. Die Tür schwingt langsam auf und da stehen sie!
     
    ***
     
    "Hallo."
    "Hallo. Ich freue mich, dass Ihr beide gekommen seid."
    "Schön, Dich auch mal ausserhalb des Wassers zu treffen. Du stehst anscheinend auf aussergewöhnliche Inszenierungen."
    "Ich stehe auf schöne Dinge. Deshalb habe ich Euch ja auch eingeladen. Möchtet Ihr ein Glas Champagner? Vielleicht am besten, wenn der Mann die Flasche öffnet?"
    "Klar, mache ich. Wow! Du hast es ja hier richtig gemütlich gemacht! Sogar mit eigenem Bassin. Der Nachteil: hier gibt es kaum Platz zum Stehen."
    "Na ja, dann setzt Euch doch. Auf dem Bett ist genug Platz für uns drei."
     

Kapitel 5
    Kapitel 5:
    Maria Theresias Salon
     
    Er sieht, wie die beiden Frauen sich

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