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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Erkenntnis befiel ihn. Ihre Gabe des Fliegens! Keiner der anderen Wilden hat diese Gabe! Wenn Emerahl recht hat und Auraya eine Wilde ist, könnte das Fliegen ihre angeborene Gabe sein!
    Wenn ich jedoch mit dir fortginge, würde ich damit die Götter erzürnen. Selbst wenn sie die anderen Weißen nicht hinter mir herschickten, wären sie vielleicht dennoch in der Lage, mich zu bestrafen. Denk an den Ring, den ich trage. Wenn sie mich durch diesen Ring unsterblich machen können, können sie mich mit seiner Hilfe vielleicht auch töten. Ich weiß nicht, welche Wirkung es hätte, wenn ich ihn abnähme. Das Mindeste, was mir passieren könnte, wäre, dass ich nicht länger unsterblich wäre. Ich würde altern und sterben. Verzeih mir, wenn ich es für besser halte, hierzubleiben und jede Strafe auf mich zu nehmen, die sie für mich auswählen.
    Aber du bist ...
    Es kostete ihn große Anstrengung, aber er zwang sich, nicht weiterzusprechen. Er wünschte sich verzweifelt, ihr zu erzählen, dass sie sich aus eigener Kraft zu einer Unsterblichen machen könnte, dass sie dazu lediglich eine andere Anwendung seiner heilenden Methode benutzen musste. Er wollte sie warnen, dass sie eine Wilde war und dass die Götter sie allein deswegen vielleicht töten würden.
    Andererseits war ihm auch klar, dass sie recht hatte: Die Götter würden das Risiko nicht eingehen, dass ihr Tod den Glauben der Zirkler an die Unfehlbarkeit der Götter erschüttern würde. Sie müssen gewusst haben, dass Auraya stark genug war, um eine potenzielle Wilde zu sein. Aber was zählte das, wenn sie eine Weiße war?
    Einmal mehr verspürte er die Erregung einer plötzlichen Erkenntnis. Die Götter wussten, dass es im Laufe der Zeit wahrscheinlich neue Wilde geben würde. Mächtige Zauberer neigten dazu, Priester und Priesterinnen zu werden. Gab ihnen das die Möglichkeit, sicherzustellen, dass ein Wilder niemals sein ganzes Potenzial ausschöpfte? Hatten sie Auraya nur deshalb erwählt, um sie beherrschen zu können? Waren auch die anderen Weißen potenzielle Wilde?
    Ich bin was?, fragte sie.
    Seine Gedanken überschlugen sich. Die anderen Weißen hatten keine einzigartigen Kräfte entwickelt. Das hatte nur Auraya getan. Jetzt hatte sie bewiesen, dass sie der Rebellion fähig war. Und schlimmer noch, sie hatte rebelliert, um einen anderen Wilden zu schützen. Die Götter mussten hin und her gerissen sein zwischen den Konsequenzen, die es bedeutete, wenn sie sich ihrer entledigten, und den Risiken, sie am Leben zu lassen. Und Auraya wusste nichts von alledem.
    Was vielleicht das Einzige war, das sie rettete.
    Er hatte zwei Alternativen: Er konnte sie in Unwissenheit lassen und darauf setzen, dass die Götter ihr keinen Schaden zufügen würden, solange sie in Unkenntnis ihrer wahren Natur lebte, oder er konnte versuchen, sie dazu zu überreden, mit ihm zu fliehen. Sie war ihm gegenüber zu misstrauisch, und außerdem verband sie ein starkes Band mit den Göttern und den Weißen. Sie würde ihm nicht glauben, wenn er ihr von seinem Verdacht erzählte - zumindest nicht sofort. Selbst wenn sie ihm glaubte und mit ihm fortging, würde er ihr das Leben, das sie liebte, nehmen und sie stattdessen in ein Leben voller Gefahr führen.
    Mirar?, fragte sie. Was wolltest du sagen?
    Dass du ein mutigerer Mensch bist als ich, sagte er. Ich danke dir, dass du mein Leben verschont hast. Ich hoffe, ich werde es eines Tages wiedergutmachen können.
    Danke mir noch nicht, Mirar, erwiderte sie.
    Nein? Sind die anderen Weißen auf dem Weg hierher, um mich gefangen zu nehmen?
    Sie gab keine Antwort.
    Ich kann dir nur eins versprechen: Wenn man dich findet, wird dein Tod schnell sein. Und dauerhaft.
    Sie brach die Verbindung ab. Als er die Augen aufschlug, sah er, dass er von Nebel umringt war. Das schwache Licht der nahenden Morgendämmerung färbte den Nebel weiß. Er schauderte, aber nicht die Kälte war der Grund dafür.
    Ihre letzten Worte waren eine Warnung. Sie konnte ihm nicht helfen. Die anderen Weißen kamen. Er musste fort, und zwar schnell. Der Nebel würde ihn vor allen Siyee verbergen, die vielleicht nach ihm suchten. Er stand auf, reckte sich und machte sich auf den Weg. Das Sonnenlicht, das die Wellen widerspiegelten, brannte in Reivans Augen. Die Nacht war lang und unbehaglich gewesen, aber der Tag würde kaum besser werden, falls die zunehmende Hitze der Sonne ein Hinweis auf das Wetter war.
    Ich habe schlechte Laune, dachte Reivan. Es liegt am Schlafmangel und

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