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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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deinen Ratgeber töten, sollten die Götter es befehlen?«
    Dyaras Augen weiteten sich vor Überraschung und Ärger. »Timare ist ein Priester, kein... kein schmutziger Wilder.«
    »Woher weißt du das? Du hast auch Mirars Geist hinter dem Leiards nicht entdeckt.«
    »Ich kenne Timare seit vierzig Jahren. Wie gut kennst du deine Liebhaber?«
    Mairae zuckte die Achseln. »Überhaupt nicht. Das ist auch nicht notwendig.«
    »Mir scheint, dass es viel mehr Menschen auf dieser Welt gibt, die zu töten dir widerstreben könnte.«
    »Ich benutze sie für Sex, Dyara. Ich bin in keinen von ihnen verliebt.«
    »Mairae!«, protestierte Juran. »Das führt doch nirgendwohin.«
    Sie blickte zu ihm auf, dann lächelte sie entschuldigend, denn sie wusste, dass sie wohl kaum Mitgefühl für Auraya gewinnen konnte, indem sie mit Dyara stritt. Juran neigte ohnehin stets dazu, Dyaras Meinung wichtiger zu nehmen als ihre.
    »Was werden wir tun?«, fragte Rian.
    Juran wandte sich zu ihm um. »Wir müssen bereit sein für den Fall, dass Auraya sich abermals dem Befehl der Götter widersetzt oder unsere Hilfe braucht, um Mirar zu finden und zu töten. Du und Dyara, ihr werdet nach Süden segeln. Wir wissen, dass Mirar die Absicht hat, Nordithania zu verlassen, daher wird er wahrscheinlich zur Küste reisen.«
    Rian richtete sich auf seinem Stuhl auf. »Ich werde nicht zögern. Es wird mir ein Vergnügen sein, den Göttern zu dienen.«
    Mairae unterdrückte einen Seufzer. Ich hoffe, du findest die Kraft, dies zu tun, Auraya, dachte sie. Rian wird noch unerträglicher sein, falls er die Gelegenheit bekommt, eine so berühmte Persönlichkeit wie den großen Mirar zu töten.

40
    D as Morgenlicht enthüllte unheilverkündende Wolken, die die Berge um das Dorf vom Blauen See herum verdeckten. Die Luft war eisig, und die Pflanzen um die Lauben waren weiß von Frost. Auraya zog Magie in sich hinein und trocknete einen herabgestürzten Baumstamm mit heißer Luft. Als sie sich niederließ, wurde ihr bewusst, dass sie erst vor wenigen Tagen mit Mirar hier gesessen hatte. Sie hatte das Gefühl, als müsse sehr viel mehr Zeit vergangen sein.
    Wahrscheinlich sind all die Stunden, die ich wachgelegen und nachgedacht habe, statt zu schlafen, der Grund, warum mir die Zeit länger erscheint. In der vergangenen Nacht hatte sie nur etwa eine Stunde schlafen können, bevor Mirar sich mit ihr vernetzt hatte. Danach war sie hellwach gewesen. Etwas hatte an ihr genagt. Als schließlich das erste Licht der Morgendämmerung durch die Membran der Laube gefallen war, hatte sie begriffen, was es war.
    Bei dem Blick in Mirars Geist hatte sie das Gefühl gehabt, als sehe sie jemanden, der ihr gleichzeitig vertraut und vollkommen fremd war. Als sei sie mit jemandem wieder vereint worden, den sie als Kind gekannt hatte und der zu einem fremden Erwachsenen herangereift war. Auf der Suche nach einer Spur von Leiard hatte sie lediglich gesehen, dass er nicht länger der Mensch war, den sie gekannt hatte. Leiard war in ihm, aber nur als Teil einer Person, die sie nicht kannte - oder liebte.
    Du irrst, Chaia, dachte sie. Du siehst die Überreste der Liebe, die ich für Leiard empfunden habe. Du hattest keine Chance zu erkennen, dass ich mich nicht auf dieselbe Weise zu Mirar hingezogen fühle - oder zu dem, wozu Mirar geworden ist.
    Wenn Chaia das nicht erkannt hatte, hatte er vielleicht auch nicht begriffen, dass Mirar nicht mehr der war, der er hundert Jahre zuvor gewesen war. Was er getan hatte, um zu überleben, hatte ihn verändert, hatte ihn zu einem neuen Menschen gemacht. Als ein neuer Mensch verdiente er es, nach seinen eigenen Vorzügen und seinem Charakter beurteilt zu werden.
    Huan hat gesagt, dass die Vergangenheit vergessen werden solle. Das gilt für Mirar noch mehr als für die Götter. Die Götter haben sich nicht verändert, Mirar schon. Es ist unrecht, ihn für die früheren Verbrechen eines anderen zu bestrafen.
    Aber Mirar war kein gänzlich neuer Mensch, daher konnte sie nachvollziehen, dass ein Teil von ihm schuldig und ihres Vertrauens nicht würdig war. Wenn sie jedoch in die Waagschale warf, was sie über seine Verbrechen gehört hatte, konnte sie nicht erkennen, warum er den Tod verdient haben sollte. Mirar hatte gegen die Götter und die Bildung der zirklischen Priesterschaft gearbeitet, indem er Zweifel gesät hatte, was das Schicksal der Seelen in den Händen der Götter betraf. Außerdem hatte er Geschichten über schreckliche Grausamkeiten

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