David Garrett - die exklusive Biografie
nicht mehr lange mit dem bewährten Wechsel zwischen Klassik- und Crossover-CDs begnügen wird.
SchlieÃlich hat David mit der Veröffentlichung der Albums 14 mehr denn je mit seiner Kindheit und den belastenden Erinnerungen abgeschlossen. Für den Workaholic David Garrett dürfte das bedeuten, dass der Blick nun wieder ausschlieÃlich nach vorne gerichtet ist â und vielleicht weiter nach vorne, als sein direktes Umfeld es vermutet. In Davids beruflicher Umgebung zielt seit dem Beginn seiner zweiten Karriere alles auf Gewinnmaximierung und die bestmögliche Nutzung der Marke Garrett ab. Dort gilt die Maxime »Never change a winning team« â keine Veränderung, sondern im Bestehenden verhaften.
David selbst hat jedoch bereits gezeigt, dass ihm der Sinn nach Veränderung steht, nach der Erweiterung seines Spektrums. Der Stellenwert des Filmprojekts lag schlieÃlich nicht nur darin begründet, dass David damit seinem groÃen Vorbild huldigen konnte, sondern auch, dass es für ihn ein Ausbrechen aus dem gewohnten Alltag bedeutete.
Genau dieser Ambition dürfte Garrett bald noch häufiger nachgehen. SchlieÃlich gab er schon vor der Veröffentlichung von 14 preis, wofür er sich in Zukunft einsetzen könnte. Diese Information wurde weitgehend ignoriert, doch wenn ein David Garrett erzählte, dass er »Pavarottis Idee« gut findet, dann sollte das die Fans und das Management des Musikers aufhorchen lassen.
Diese »Idee« war nichts anderes als eine weitere Spielart des Crossover-Prinzips, die noch mehr Aufsehen erregte als Davids eigene CDs und Konzerte. SchlieÃlich war Pavarotti der bedeutendste Tenor des 20. Jahrhunderts gewesen und einer der GröÃten seines Fachs weltweit.
Luciano Pavarotti hatte in den frühen 1990er-Jahren das auÃergewöhnliche Projekt »Pavarotti & Friends« ins Leben gerufen. Bei diesen Konzerten stand Pavarotti gemeinsam mit anderen herausragenden Musikern auf der Bühne, die nicht allein dem Bereich der Klassik entstammten, sondern auch die Pop- und Rockmusik vertraten. Die Liste der Künstler, die im Laufe der Jahre von Pavarotti zu diesen Veranstaltungen eingeladen wurden, liest sich wie ein Whoâs who der Musikwelt. Ob Céline Dion oder Deep Purple, Tom Jones oder Lionel Richie, Jon Bon Jovi oder Sting, sie alle sagten zu. Zu einem auÃergewöhnlichen Erlebnis wurden die Konzerte auch dadurch, dass Luciano Pavarotti selbst Duette mit den Popstars sang, unter anderem mit Mariah Carey und Bryan Adams.
Bei diesen Konzerten standen Gagen nicht im Mittelpunkt des Interesses. Die Konzerte standen stets unter einem bestimmten Thema und dienten dazu, auf Krisengebiete aufmerksam zu machen und den Menschen dort zu helfen. Berühmt wurden die Konzerte nicht zuletzt durch Momente, wie sie das Publikum am Abend des 12. September 1995 im italienischen Modena erlebte. Jene Veranstaltung stand noch unter dem Eindruck des von 1992 bis 1995 andauernden Bosnienkriegs und der damit verbundenen 1425-tägigen Belagerung der Stadt Sarajevo. Bei dem Konzert kam es nun zu einer auÃergewöhnlichen Premiere: Pavarotti sang zum ersten Mal das von U2 und deren Produzenten Brian Eno geschriebene Protestlied Miss Sarajevo zusammen mit der irischen Rockband, die von einem groÃen Orchester begleitet wurde. Das Lied wurde zu einem Symbol für das Grauen des langen Krieges und ganz nebenbei auch zu einem veritablen Hit.
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Wenn David Garrett nun also bekundete, von der Idee hinter »Pavarotti & Friends« angetan zu sein, gibt das sicher Anlass zu Spekulationen. David betonte auch, dass ihn diese Art der Zusammenführung verschiedener Musikwelten faszinierte â die Erweiterung des Crossover-Prinzips über die Grenzen des eigenen Instruments hinaus. Es schien ihm reizvoll, nicht allein mit seiner Geige zeitgemäÃe Werke aus den Bereichen Rock und Pop zu interpretierten, sondern mit den GröÃen aus diesen Gebieten zusammen auf der Bühne zu spielen. Auch Namen nannte David bereits, etwa Steven Tyler von der US-Rockband Aerosmith, der bereits 1986 an einem Crossover-Projekt anderer Provenienz beteiligt war: Aerosmith hatten zusammen mit Run-D.M.C. ihren Hit Walk this Way eingespielt und damit einen Brückenschlag zwischen Hardrock und Hip-Hop vollzogen. Auch Christina Aguilera wurde von David Garrett genannt. David schätzt die Sängerin und kann sich ein Duett mit ihr gut
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