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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Gesicht) zu schießen – aber ihr fielen keine ein.
    Sie und Tennian trieben mehr dahin, als dass sie schwammen. So ließen sie sich von der Strömung zurück zum Ufer tragen. Ungeduldig schubste Fred einen Zackenbarsch zur Seite. Aho willst du mir auf deine taktvolle Art sagen, dass mein lieber Vater versucht hat, die Monarchie abzuschaffen.
    Ja.
    Und was für ein Problem hatte er mit Arturs Vater?
    Sie spürte, wie Tennian zögerte, und fügte hinzu: Herrgott, hör jetzt ja nicht auf.
    Dein Vater war der Meinung, dass die Gabe, die die Familie des Königs durch Geburt erworben hat, kein Grund ist, die Krone zu behalten.
    Hä?
    Die Gabe des Gedankenkontakts.
    Wer hat die Gabe? Fred war verblüfft. Mekkam? Oder Artur?
    Beide. Alle.
    Gedankenkontakt? Nun gut, das war wohl eine kulturelle Frage, über die Fred später versuchen würde mehr herauszufinden. Egal, lass es gut sein. Offensichtlich hat mein lieber Vater keinen Erfolg gehabt, sonst wäre er jetzt wohl der liebe König Vater und ich die Prinzessin Fred. Na, wenn das kein guter Witz war!
    Und vielleicht immer noch wäre.
    Wie bitte?
    Ja. Er ist gescheitert. Tatsächlich hatten viele, die er auf seine Seite gebracht zu haben glaubte, nur so getan, um dem König seinen Verrat zu melden.
    Also wurde der Verräter verraten. Okay, das ist interessant. Glaube ich zumindest. Beinahe liegt ja eine feine Ironie in dem Ganzen. Und dann ist was passier? Wurde er hingerichtet?
    Oh, nein! Fred spürte den Schrecken in Tennians entsetztem Gedanken. Das würden wir niemals tun. Niemals! Wir nehmen ein Leben nicht so schnell wie die Landbewohner!
    Schon gut, schon gut, beruhige dich. Fred beschloss, dass jetzt nicht der rechte Zeitpunkt war, die junge Frau darauf hinzuweisen, dass sie selber ein halber Landbewohner war. Wenn er also nicht getötet wurde und nicht hier ist, wo ist er dann?
    In Verbannung. Der Gedanke kam zwar ganz nüchtern bei Fred an, aber sie spürte doch, wie viel Härte darin mitschwang. Das ist unsere schlimmste Bestrafung.
    Das möchte ich wetten.
    Der Ozean ist groß. Und ich muss dir nicht sagen, wie gefährlich es dort werden kann. Es ist … schwierig, auf sich allein gestellt zu sein. Für einen Tag oder zwei mag es sich ja ganz schön anfühlen, allein zu sein, aber für den Rest deines Lebens? Und unsere Art lebt sehr viel länger als die deiner Mutter.
    Fred war entsetzt, versuchte aber, es Tennian nicht merken zu lassen. Wenn sie ihr Angst einjagte, würde sie vielleicht kein Wort mehr sagen.
    Sie versuchte sich vorzustellen, wie es wohl war, wenn man sein ganzes Leben im Meer gelebt hatte und dann von Familie, Freunden und Bekannten vertrieben wurde. Die Erde war zu drei Vierteln mit Wasser bedeckt; es war ein schrecklicher Gedanke, dort ganz allein auf sich gestellt zu sein.
    Und nicht nur für ein Jahr oder zwei oder ein Jahrzehnt oder zwei. Nein, für ein Jahrzehnt ums andere, die dann zu Jahrhunderten wurden, bis … Wie hoch war eigentlich die Lebenserwartung von Meermenschen?
    Ganz zu schweigen von …
    Das kann leicht tödlich enden, nicht wahr? Ohne den Schutz der Gruppe, die auf dich aufpasst … Ich meine, er ist doch bestimmt ums Leben gekommen. Artur war sich dessen sicher, sonst hätte er meiner Mutter nicht gesagt, dass er wahrscheinlich tot sei.
    Wir glauben es … aber sicher wissen wir es nicht. Niemand hat ihn jemals wieder gesehen, und niemand spricht von ihm. Als König Mekkam von deiner Existenz erfuhr, nahmen wir an, er wäre vielleicht in jener einen Nacht an Land gegangen und habe deiner Frau Mutter beigewohnt. Auf jeden Fall war es das letzte Mal, dass er gesehen wurde.
    Fred nahm sich vor, ihrer Mutter niemals davon zu erzählen. Moon Bimm hatte immer noch die romantische Lebenseinstellung eines Hippies, und die Nacht, in der Fred gezeugt wurde, gehörte zu ihren liebsten Geschichten.
    Der geheimnisvolle Fremde, der plötzlich am Strand auftauchte. Moon, beschwipst von billigem Wein und einsam. Sex im Rausch (oder, wie Moon es ausdrücken würde, der „zärtliche, lebenspendende Liebesakt“). Dann fünf Monate morgendliche Übelkeit und schließlich ein Meerbaby.
    Nein, sie würde Moon niemals sagen, dass ihr Vater nur an Land gekommen war, weil seine Leute ihn vor die Tür gesetzt hatten.
    Außerdem nahm sie sich vor herauszufinden, wie genau König Mekkam von ihrer Existenz erfahren haben konnte. Denn auch Artur hatte so etwas im letzten Herbst angedeutet. Zu Hause in der Küche ihrer Mutter hatte er gesagt, sein

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