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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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sehnte.
    Wofür soll es gut sein, dass ich ich selbst bin, wenn sie sich alle schon eine Meinung gebildet haben?
    Nun, wir sollten wohl besser unsere Plätze einnehmen, sagte Kertal. Es war … nett, dich hier zu treffen.
    Auf Wiedersehen, ergänzte Meema, ohne Fred in die Augen zu sehen. Dann schwammen sie davon.
    Fred ließ sich Zeit, als sie ihnen nachschwamm, damit sie so weit vorziehen konnten, wie sie wollten. Sie sah mehrere Grüppchen von Meermenschen und folgte denen einfach.
    Ein paar Kilometer vor der Küste waren sie schon tief ins Meer hinabgestiegen, aber es war nicht einfach weiterzuschwimmen, ohne gegen eine Meerjungfrau zu prallen. Unwillkürlich sah sie sich nach Scheinwerfern und Tribünen um, ehe ihr einfiel, dass dieses Treffen anders als alle vorherigen war, denen sie bisher beigewohnt hatte. Warum nur stellte sie sich das, was nun passieren würde, wie eine Art Unterwasser-Motivationsveranstaltung vor?
    Selbst wenn ein Galgenmikrofon hier unten funktionieren würde, unter Telepathen wäre es wohl überflüssig. Da fiel ihr ein, dass Thomas keinen blassen Schimmer haben würde, was in der Versammlung gesprochen wurde.
    Hm. Vielleicht war der König doch nicht so aufgeschlossen, wie sie gedacht hatten. Was kümmerte es ihn, wenn ein Landbewohner, der ohnehin schon von der Existenz der Meerjungfrauen wusste, zusah, wie sich ein paar von ihnen trafen? Vor allem, wenn er nur dann erfahren würde, was sie besprachen, wenn es ihm einer sagte?
    Und, da sie gerade vom Teufel sprach, hier kam auch schon das UWM. Beinahe lautlos glitt es auf sie zu. Hinter einem der Fenster sah sie Thomas an der Steuerung. Er winkte ihr wild zu, bevor er sich hinsetzte, um zu navigieren. Das UWM glitt an ihr vorbei, um dann in eine Art stationäre Umlaufbahn zu kommen, die es Thomas ermöglichte, aus allen Perspektiven zu filmen.
    Und, wie immer bei Fischschwärmen, waren sehr viel mehr Meermenschen versammelt, als es auf den ersten Blick den Anschein gehabt hatte. Sie versuchte, ihre Zahl zu schätzen. Sehen konnte sie mindestens fünfhundert. Und das Treffen würde telepathisch zu den anderen Angehörigen des Unterseevolkes „projiziert“ werden, die zwar teilnehmen wollten, es aber nicht auf die Kaimaninseln geschafft hatten.
    Unglaublich.
    Die meisten der Anwesenden waren schlank und hatten den typischen langen Schwanz, der an der Hüfte breiter wurde. Die Schwänze schimmerten in Blau oder Grün (oder in beidem), während die Haar- und Augenfarben meistens zueinander passten oder sich nur um eine Nuance unterschieden. Ein Pelagial zu betrachten war, als würde man einen atemberaubend schönen, lebendigen Regenbogen erblicken, denn Brünette, Blonde oder Rotblonde gab es unter den Meermenschen nicht. Nein, hier waren sie alle blauhaarig oder orange, waldgrün, zuckerwatterosa, butterblumengelb …
    Unglaublich.
    Offenbar gab es irgendeine Regel, dass Meermenschen attraktiv zu sein hatten, denn sie alle waren wunderschön. Lächerlich schön.
    (Fred kam es nicht in den Sinn, dass sie selber auch nicht gerade hässlich war.)
    Sie starrte sie an und wusste es auch, konnte aber nichts dagegen tun. Aber auch sie ertappte ein paar der Anwesenden, die sie ebenso unverhohlen neugierig betrachteten. Also hatte sie kein allzu schlechtes Gewissen.
    Als sie erst sie, dann sich gegenseitig ansahen, begriff sie, dass über sie geredet wurde – getratscht, um das Kind beim Namen zu nennen. Aber Fred konnte sie nicht hören. Möglicherweise war die Telepathie unter Meermenschen doch komplizierter, als sie zuerst gedacht hatte. Man konnte nicht einfach zufällig etwas mitanhören, das nicht für einen bestimmt war. Der Gedanke musste auf einen projiziert werden: in den Geist des anderen.
    Sie dachte: Schade, dass so viele weiße Haie in unsere Richtung unterwegs sind, ohne zu versuchen, mit jemand Bestimmtem zu „reden“ oder gehört zu werden.
    Niemand sah zu ihr hin. Niemand reagierte.
    Hmmm.
    Ruhe im Pelagial, dröhnte Mekkams Stimme in ihrem Kopf, und plötzlich fing es an. Einfach so.

24
     
     
    Fred hörte aufmerksam zu. Doch schnell stellte sie fest, dass sie dem Ablauf des Pelagial folgen und die anderen Meermenschen trotzdem weiter beobachten konnte.
    Und sie bekam eine Ahnung davon, warum ihr Vater König Mekkam hatte stürzen wollen. Wie hatte Tennian es ihr erklärt? Ein Zufall der Geburt? Mekkams Gedankenkontakt?
    Nun, eines war jedenfalls sicher: Mekkam hatte das Treffen unter Kontrolle und hielt alle auf Kurs und

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