Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
den Mund“, knurrte sie.
    Jonas lief neben ihr her, während sie zum Wasser ging. „Nimm es mir nicht übel, aber du siehst ganz fürchterlich aus. Heute Morgen bist du ja noch nicht mal … hübsch.“
    „Ich habe auch nicht geschlafen.“
    „Kein Wunder, bei dem Druck, unter dem du stehst. Mach dir keine Sorgen, sie werden dich schon mögen.“
    Fred schnaubte.
    „Ja, schon gut. Auf jeden Fall werden sie dich interessant finden.“
    „Halte ich die Männer auf Abstand, weil ich Angst davor habe, dass sie mich zurückweisen, wenn sie erfahren, dass ich mir Schuppen wachsen lassen kann?“
    „Ja. Also, sei einfach du selbst. Und …“
    Im Sand rutschend kam sie zum Stehen. „Moment mal. Ja?“
    „Natürlich. Erinnerst du dich noch daran, als dich Jeff Dawson im zweiten Studienjahr gefragt hat, ob du mit ihm ausgehst? Und Mark Dalton im dritten? Und …“
    „Das waren alles Sportidioten.“
    „Ja, aber du hättest mit ihnen ausgehen können, wenn du gewollt hättest. Du wolltest eben nicht.“ Sie war weitergegangen. Er hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. „Also, lass dich nicht von anderen Meerjungfrauen einschüchtern. Und spiel schön mit den anderen Kindern. Und …“
    „Ich soll ich selbst sein? Ist das dein Rat? Grantig und ungesellig und furchtbar unflätig?“
    „Und es würde auch nicht schaden, wenn du ab und zu bitte und danke sagen würdest.“
    „Vielen Dank für den tollen Rat, Jonas.“ Sie kraulte durch die Wellen, wieder einmal froh darüber, dass das Wasser so angenehm warm war. „Warte nicht auf mich.“
    „Und fang keinen Streit an! Das bekommt deinem Teint nicht!“, schrie er ihr noch nach, und dann tauchte sie hinab in diese andere Welt, die Welt ihres Vaters, und hörte glücklicherweise nicht mehr, was Jonas sagte.

23
     
     
    Als sie Tennians Zwillingsbruder sah, vergaß sie auf der Stelle Jonas’ gute Ratschläge.
    Guten Morgen, dachte sie.
    Er sprach gerade mit zwei Meerjungfrauen und einem Meermann – der Meermann war Kertal, aber die Frauen erkannte sie nicht. Er drehte sich nicht zu ihr um.
    GUTEN MORGEN, ARSCHLOCH! Dann schwamm sie zu ihm und piekste ihn kräftig zwischen die Schulterblätter.
    Sie glaubte, ein Grinsen über Kertals Gesicht huschen zu sehen, war sich aber nicht sicher.
    Tennians Bruder drehte sich langsam um und sagte mit großem Widerwillen: Guten Morgen.
    Ich heiße Fred. Und du bist …?
    Rennan.
    Hallo, Fredrika, sagte Kertal höflich. Er zeigte auf die Frauen, die eine war ein winziges Wesen mit richtig schwarzem Haar – nicht dunkelbraun, sondern tiefschwarz – und Augen von der gleichen Farbe, die andere war groß und schlank, mit grenadinefarbenem Haar und ebensolchen Augen. Das sind Meerna und Bettan.
    Hallo, Ladys.
    Nett von dir, dass du an unserem Treffen teilnimmst, fügte Kertal hinzu.
    Klar doch, das hätte ich nicht verpassen wollen! Also … es bringt uns jetzt alle in eine unangenehme Situation, dass mein Vater vor drei Jahrzehnten versucht hat, den König zu stürzen, was?
    Wieder glaubte sie, ein Lächeln auf Kertals Gesicht wahrgenommen zu haben, aber es verschwand so schnell wieder, dass sie es nicht mit Sicherheit sagen konnte.
    Die kleine schwarzhaarige Meerjungfrau blinzelte überrascht und erwiderte schließlich:«, das ist tatsächlich unangenehm.
    Ist es wahr, dass du fast dein ganzes Leben an Land verbracht hast?, fragte die große Rothaarige. Sie war so blass wie alle Meermenschen, die Fred bisher kennengelernt hatte, aber ihre Blässe wirkte beinahe durchscheinend. Wahrscheinlich würde sie auf der Stelle in Flammen aufgehen, falls sie je einen Fuß an Land setzte.
    Ja, das stimmt. Ich habe meinen Vater nie gekannt und daher auch von eurer Existenz nichts gewusst.
    Dann ist es gut, dass König Mekkam dich gefunden hat.
    Dessen war sich Fred nicht so sicher, aber jetzt war ganz gewiss nicht der rechte Zeitpunkt, dies zu diskutieren. Kann sein.
    Ich muss nach meiner Schwester sehen, sagte Rennan steif. Entschuldigt mich.
    Ist wirklich großartig, dich wiederzusehen, dachte ihm Fred hinterher. Lass uns doch mal zusammen Mittag essen!
    Ich glaube nicht, dass er mit dir essen wird, sagte Kertal humorlos.
    Was du nicht sagst. Ich wollte ihn doch nur ein bisschen ärgern. Ich mag es nicht, wenn man mich ignoriert.
    Darin, sagte Bettan kühl, ähnelst du deinem Vater.
    Ohne ein weiteres Wort schwamm sie davon.
    O Jonas, dachte Fred, die sich auf einmal sehr nach ihrem Freund, nach dem Land, dem Himmel und der Luft

Weitere Kostenlose Bücher