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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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bemerkte Tennian erstaunt. „Hast du ihn nicht gehört?“
    „Nein. Wahrscheinlich höre ich nur telepathisch, wenn ich unter Wasser bin. Oder?“
    „Oh.“
    „Heißt das, ihr könnt euch auch außerhalb des Wassers auf diese Weise verständigen?“
    „Äh … natürlich. Wir alle können das.“
    „Oh.“
    Artur und Tennian betrachteten sie mitleidig, als würde ihr vielleicht ein Bein fehlen. „Ist doch egal“, sagte sie ungeduldig. „Können wir uns jetzt wieder um Tennian kümmern, bitte?“
    „Ja, natürlich“, sagte Artur. Er wich ihrem Blick aus. „Ich war überrascht. Ich kenne keinen, der das nicht kann. Einen Meermenschen, meine ich. Selbst dein Vater konnte …“
    „Ich bin ein Mischling, Artur, schon vergessen? Eure Zähne habe ich auch nicht geerbt, und ganz offensichtlich besitze ich auch nicht das komplette Gen für die übersinnliche Wahrnehmung. Ist doch so was von egal! Können wir uns jetzt wieder Tennian zuwenden?“
    „Mir geht es … gut. Ich war nur … überrascht.“
    „Tennian, er hat auf dich geschossen]“
    „Ja. Wie ich sagte. Überrascht.“ Sie schnappte nach Luft, als Thomas etwas mit ihrer Schulter tat. „Sehr, sehr überrascht.“
    „Kommst du klar?“
    „Ich komme klar“, sagte Thomas, ohne den Blick zu heben.
    „Dann lass uns jetzt da raufgehen und ein paar Piraten aufmischen.“
    „Ich glaube nicht, dass das nötig sein wird“, sagte Artur, aber er folgte ihr doch durch die Luftschleuse. Und als Fred an der Oberfläche auftauchte, erlebte sie die Überraschung ihres Lebens.
    Und nicht nur sie, auch die Piraten, dachte sie.

46
     
    Auf dem kleinen, hässlichen Boot wimmelte es nur so von Meermenschen, doch als Erstes sah sie König Mekkam, der den Schützen am ausgestreckten Arm hielt und sagte: „Man verletzt keinen meiner Untertanen, ohne dafür die Konsequenzen zu tragen, Zweibeiner.“
    Zwei Leitern trafen auf die Wasseroberfläche, und Fred kletterte an Bord, wo Artur sie bereits erwartete. Wie machte er das bloß? Sie sah drei Gewehre auf dem Deck, alle mit verbogenem Lauf. Acht Piraten standen vielleicht einem Dutzend Meermenschen gegenüber. Die Zweibeiner hatten keine Chance.
    Unter den Meermenschen war auch Tennians Zwilling, der auf dem Kopf des Piratenkapitäns stand. Dessen Zähne gruben sich in das Deck, während er um sich schlug und „Hmpf, hüpf, hmpf“ machte.
    „O je“, sagte Fred. „So viel zu den guten Beziehungen zwischen den Rassen.“
    „Dies sind Diebe und Gesetzesbrecher, nicht wahr?“, fragte der König.
    „Ja, Mekkam.“
    „Dann werden wir sie den Autoritäten übergeben. Gibt es unter euch viele von ihnen?“
    „Eigentlich schon“, gab sie zu. Sie gestand ungern, dass es auch im einundzwanzigsten Jahrhundert noch Piraten gab.
    „Dann können wir euren Autoritäten nützlich sein. Das können wir gut.“
    „Sieht so aus“, sagte sie respektvoll und versuchte, nicht auf das Betteln und Schreien zu hören. „Aber seid ihr auch sicher, dass ihr das wollt? Tennian hat sich nichts zuschulden kommen lassen.“
    „Ganz genau“, sagte Rennan, ihr Zwilling, der nun tatsächlich auf dem Kopf des Piratenkapitäns auf und nieder hüpfte. „Und jetzt erobern wir auch die Welt an Land.“
    „Das ist alles meine Schuld“, sagte sie düster und setzte sich zwischen zwei bewusstlose Piraten. „Ich und meine Rede über die Grundsätze der Demokratie. Ich und meine dummen Ratschläge.“
    „Im Gegenteil, Rika. Du hast uns gewarnt. Viele Male. Und Tennian ist erwachsen und imstande, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.“
    Sie sah zu ihm auf und begriff. „Ich hätte wissen müssen, was sie vorgehabt haben. Du hast zusammen mit deinem Vater einen Angriff organisiert und angeführt – vom UWM aus. Mit Telepathie, während du zur selben Zeit uns geholfen hast, Tennian zu versorgen. Und ich hatte keine Ahnung, was vor sich ging, weil ich keine Gedankensprache höre, solange ich meinen Schwanz nicht habe.“
    „So ist es offenbar.“ Artur kniete sich neben sie. „Aber das ist mir egal, kleine Rika, ehrlich. Ich war überrascht, das stimmt. Aber durch deine Andersartigkeit wirst du in meinen Augen nur noch entzückender. Und wenn es dir egal ist, dann ist es mir auch egal.“
    „Oh, soll das heißen: Unter Blinden ist der Einäugige … oder was?“
    „Wie bitte?“
    „Schon gut. Und was jetzt?“
    „Jetzt haben die anderen entschieden, dass auch sie …“
    „Kommt!“, rief Rennan, und nicht wenige von ihnen machten

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