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"Davon haben wir nichts gewusst!"

"Davon haben wir nichts gewusst!"

Titel: "Davon haben wir nichts gewusst!" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Longerich
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20.6., 21.6.und 1.7.35; Manchester Guardian , 15.6., 16.6., 17.6., 18.6, 20.6., 21.6. und 23.6.35; NZZ , 16.6. (M), 17.6. (M und A), 18.6. (M), 20.6. (M und A), 21.6. (M und A) und 23.6.35 (M); New York Times , 17.6., 18.6., 19.6., 20.6., 21.6., 22.6. und 23.6.35. Die internationale Presse berichtete auch über die anschließenden judenfeindlichen Maßnahmen im Reichsgebiet.
    78 Zur internationalen Lage siehe Hildebrand, Das vergangene Reich , S. 651ff. Ihren ersten Höhepunkt erreichten die Spannungen mit der Mobilisierung der tschechoslowakischen Streitkräfte am 20. Mai sowie den darauf folgenden protschechoslowakischen Beistandsbekundungen Frankreichs und Großbritanniens.
    79 PA 1938, Teilbd. 2, Nr. 1685.
    80 Ebenda, Nr. 1701.
    81 DAZ , 18.6.38 (A): »Allerdings mussten einige Juden aus persönlichen Sicherheitsgründen in Schutzhaft genommen werden, da die unter der Berliner Bevölkerung über den starken Zuzug von asozialen jüdischen Elementen nach der Reichshauptstadt herrschende starke Erregung vereinzelt zu Demonstrationen geführt hat.« In der Schlesischen Zeitung vom19.6.38 hieß es: »Verhaftungen aus politischen Gründen sind unter Berliner Juden nicht vorgenommen worden.« Zur Presseberichterstattung siehe auch S. 370, Anm. 85.
    82 PA 1938, Teilbd. 2, Nr. 1722.
    83 Ebenda, Nr. 1742. Siehe auch ebenda, Nr. 1741, 21.6.38. Der VB kam in seiner Schlagzeile vom 23.6.38 auf die Berliner Ereignisse zurück: »Dr. Goebbels kündigt an: Gesetzliche Maßnahmen zur Ausschaltung des jüdischen Einflusses in der Wirtschaft – Scharfe Zurückweisung jüngster jüdischer Unverschämtheiten.« Der Angriff vom gleichen Tag kommentierte unter der Überschrift »Eine dringende Warnung«: »Hoffentlich ist den Parasiten vom Kurfürstendamm klar, dass die Mahnung unseres Gauleiters sehr ernst ist, und dass es für alle Beteiligten am besten ist, wenn sie recht schnell seinem dringenden Rate folgen und Berlin wieder verlassen.« Wichtige nichtnationalsozialistische Blätter scheinen der Aufforderung zur Kommentierung nicht gefolgt zu sein (so das Ergebnis der Durchsicht von FZ , Schlesischer Zeitung und BT ); die DAZ übernahm in ihrer Abendausgabe vom 21.6.37 den Kommentar »Die armen Juden« aus dem VB .
    84 Siehe VB , Der Angriff und Westdeutscher Beobachter . Der VB hatte seine antisemitische Polemik bereits im Mai zurückgefahren.
    85 So schrieb der VB am 2.6.35 über die »Großrazzia am Kurfürstendamm«, die am 31.5. stattgefunden hatte: »In zwei Lokalen 317 Juden festgenommen«. Über die weiteren Massenverhaftungen – 143 Juden seien festgenommen worden – berichtete das Blatt mit Datum vom 19.6.38 in Anlehnung an die erwähnten Propagandarichtlinien: »Verhaftungen aus politischen Gründen sind unter Berliner Juden nicht vorgenommen worden. Allerdings mussten einige Juden aus persönlichen Sicherheitsgründen in Schutzhaft genommen werden, da die unter der Berliner Bevölkerung über den starken Zuzug von asozialen jüdischen Elementen nach der Reichshauptstadt herrschende starke Erregung vereinzelt zu Demonstrationen geführt hat.« Am 21.6.35 berichtete der VB unter dem Titel »Die armen Juden« über den angeblich starken Zuzug von Juden in die Reichshauptstadt: »Dass die arische Bevölkerung zur Selbsthilfe schreitet, die jüdischen Geschäfte kennzeichnete und den Juden spontan eine eindeutige und verdiente Antwort gab, stellt keine Ausschreitungen dar, sondern ist lediglich ein Akt der Selbsthilfe.« Der Angriff berichtete zwar unter dem 19.6.35 über die Razzien; die Zahl der Verhafteten (»339 Personen, darunter 317 Juden«) war jedoch das Ergebnis der Verhaftungen vom 31.5., über die das Blatt nichts gebracht hatte. Der Westdeutsche Beobachter , der ebenfalls die Verhaftungen vom 31.5. übergangen hatte, meldete am 19.6.: »143 Juden festgenommen«. In seinem Bericht vom 22.6. ließ das Blatt durchblicken, dass es zu größeren Krawallen gekommen war: »In einzelnen Berliner Stadtteilen hat die Bevölkerung in den letzten Tagen in ihrer Entrüstung über die jüdische Dreistigkeit teilweise zu Selbsthilfemaßnahmen gegriffen.« Die DAZ und der Berliner Lokalanzeiger berichteten am 1.6.38 (A) über die Razzia am Kurfürstendamm, es seien in zwei Lokalen 339 Personen vorläufig festgenommen worden, darunter 317 Juden. In ihrer Abendausgabe vom 18.6.38 gaben beide Zeitungen eine DNB-Meldung wieder, wonach am 16. Juni 143 Juden festgenommen worden wären; ebenso verhielt sich die Schlesische Zeitung

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