"Davon haben wir nichts gewusst!"
Lösung bestehen solle. Hatte Der Freiheitskampf noch am 8.5.44 (»Mehr Juden in Ungarn als erwartet«) begrüßt, dass die »Aussiedlung« der Juden nun auch von ungarischer Seite als notwendig erkannt wurde, gleichzeitig aber bezweifelt, dass man dieses Ziel noch während des Krieges würde erreichen können, so hieß es im Leitkommentar vom 5.6.44 (»Ungarns innenpolitische Linie«) kurz und bündig: »Die Judenfrage geht einer radikalen und endgültigen Lösung entgegen.«
25 Im VB dauerte diese verstärke antisemitische Kampagne bis Ende Juli an, im Angriff und im Freiheitskampf bis Ende Mai, im Westdeutschen Beobachter nur bis Anfang Mai.
26 USG 39, in: Kirchner, Flugblätter aus den USA 1943/44.
27 USG 33 vom März 1944, in: ebenda; britisches Flugblatt G 16, 10.4.44, in: Kirchner, Flugblätter aus England, G-1943, G-1944 .
28 USG 50 vom 23.8.44, in: Kirchner, Flugblätter aus den USA 1943/44 .
29 Akten des Foreign Office,PRO, FO 371/34440, Some Conclusions on interrogation of German prisoners of War in North Africa vom 26.11.43 unter der Überschrift: »What makes the German soldiers fighting?«
30 Flugblatt G 30, in: Kirchner, Flugblätter aus England, G-1943, G-1944 .
31 G 13, Flugblattbroschüre »Warum es mit Hitler keinen Frieden gibt«, abgeworfen vom 24.5.44 bis 1.11.44, in: ebenda.
32 BAB, R 58/795.
33 BBC Written Archive, C 165, Extermination of Jews. Der Text ist identisch mit dem deutschen Funk-Abhörbericht, BAB, R 58/795, London/deutsch, erstellt am 16.6.44. Die Angaben in der Rundfunksendung waren zutreffend, siehe Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939-1945 , mit einem Vorwort von Walter Laqueur, Reinbek bei Hamburg 1989. Danach wurden am 8.9.43 aus Theresienstadt 5006 Juden nach Auschwitz überstellt, die am 7.3.44 zur Tarnung in das Quarantänelager in Birkenau eingewiesen und dort am folgenden Tag ermordet wurden. Am 16. Dezember 1943 trafen 2491 Juden aus Theresienstadt in Auschwitz ein, es erfolgte keine Selektion. Ihre Ermordung erfolgte nicht, wie in dem Falle des September-Transports, nach sechs Monaten, sondern am 11. und 12.7.1944.
34 BAB, R 58/800, Funk-Abhör-Berichte (Abhördienst Seehaus).
35 Ebenda. Der Abhördienst hatte Oswiecim als Ostfrisium verstanden.
36 Ein Bericht des Reichspropagandaamtes Kattowitz, der im Staatsarchiv Katowice erhalten ist (Bestand Reichspropagandaamt, Nr. 42, 3.5.44) und einen seltenen Einblick in die Arbeitsweise der Mittelbehörden des Propagandaministeriums erlaubt, verdeutlicht am Beispiel der Berichterstattung über die ungarischen Juden, wie der Propagandaapparat die Arbeitsweise der Provinzpresse im Detail verfolgte, kontrollierte und kritisierte. Der Bericht listet aus Sicht des Propagandaamtes zahlreiche »Mängel« in der Berichterstattung der Presse auf, was darauf hindeutet, dass die Presselenkung, trotz aller Anstrengungen, eben nicht perfekt funktionierte.
37 K/J 3709, SD-Außenstelle Bad Brückenau, Bericht aus April 1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 12).
38 K/J 3708, SD-Außenstelle Bad Brückenau, Bericht aus April 1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 12).
39 K/J 3716, SD-Außenstelle Bad Brückenau II A 4 Bericht vom 8.5.1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 12).
40 »Die Presseberichte über die Judenfrage in Ungarn haben allgemeines Interesse gefunden. In Arbeiterkreisen hat es besonders interessiert, dass dort die Juden in unmittelbarer Nähe von Fabrikanlagen untergebracht wurden. Es werden in diesen Kreisen Stimmen gehört wie: ›Die Ungarn machen uns noch etwas vor; die haben die Sache richtig erfasst‹« (K/J 3719, SD Außenstelle Würzburg III C 4, Bericht, 8.5.1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 23).
41 K/J 3722, SD-Außenstelle Bad Brückenau, Bericht vom Juni 1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 12).
42 K/J 3693, SD-Außenstelle Schweinfurt, Bericht, o.D., von 1944 (StA Wü, SD-Hauptaußenstelle Würzburg Nr. 22).
43 K/J 3744, Wehrmachtspropagandastelle, Bericht für den 23.3.-29.3.1945, 31.3.1945 (in: Volker Berghahn, »Meinungsforschung im ›Dritten Reich‹: Die Mundpropaganda-Aktion der Wehrmacht im letzten Kriegshalbjahr«, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1/1967, S. 83 – 118, S. 113ff., S. 119). Der Berichterstatter verwies auf ein abgehörtes Gespräch zwischen zwei Arbeitern, »dass wir selbst Schuld an diesem Kriege trügen, weil wir die Juden so schlecht behandelt
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