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Daytrading - Schnell, Schneller, Scalping

Daytrading - Schnell, Schneller, Scalping

Titel: Daytrading - Schnell, Schneller, Scalping Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentin Rossiwall , Philipp Schroeder
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Aktienmarkt bewegen sich Preise in konstantem Fluss auf der Suche nach dem »fairen« Wert. Aktien und auch Futures werden von
Marktteilnehmern aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Gründen gekauft oder verkauft. Beobachten Sie einmal die vorbörsliche Handelszeit am US-Aktienmarkt. Dort finden teilweise
deutlich erratische Kursbewegungen statt (ganz im Gegensatz zum Handel nach der Eröffnung). Bis der Kurs »seine« Richtung gefunden hat, dauert es über die
Börseneröffnung hinaus einige Zeit, und gerade hier begehen die meisten (Anfänger-)Trader die häufigsten Fehler: Aktien werden gekauft, weil es neue Hochs gibt oder vice versa.
Kurz darauf dreht der Kurs in die entgegengesetzte Richtung und der Trade wird zum Verlierer. Was die meisten nicht wissen, ist, dass gerade zur Eröffnung viele Institutionelle Marktteilnehmer
Positionen für Kunden kaufen oder verkaufen müssen, ganz unabhängig vom Chart-Set-up. Solche Transaktionen führen unter anderem zu unverwertbaren Kursverläufen kurz nach
der Eröffnung.

    »Ausbruch über ein Widerstandsniveau zur Upside: Die Nachfrage übersteigt das Angebot – die Kurse steigen. SLV (Silber ETF) Tageschart«,
Quelle: Agenatrader.de
    Angebot und Nachfrage produzieren Kursbewegungen. Bei einem Ausbruch über ein wichtiges technisches Widerstandsniveau wird typischerweise die Nachfrage größer
als das Angebot. Größere Nachfrage sorgt für höhere Preise, und die Kursbewegung zeigt nach oben. Dieser Wechsel in Angebot und Nachfrage sorgt dafür, dass Kurse steigen:
immer auf der Suche nach einem Preis, der die Nachfrage befriedigen kann. Höhere Preise sorgen dafür, dass mehr Angebot entsteht, bis die Zahl der angebotenen Aktien die Nachfrage leicht
übersteigt. Das ist der Punkt, an dem der Preis in den häufigsten Fällen seinen Zenit erreicht und ein »Top« ausgebildet hat. Analog verhält es sich bei
Ausbrüchen über Unterstützungsniveaus auf der Short-Seite:

    »Nach mehrfachem Test bricht der Widerstand und es etabliert sich ein Downtrend – AAPL Intradaychart – 5 Min.«, Quelle:
Agenatrader.de
    Ein einfaches Beispiel aus der Physik hilft, Unterstützung und Widerstand besser zu verstehen: Stellen Sie sich vor, Sie werfen einen Ball in die Luft. Nach dem Wurf
steigt der Ball so lange, bis die Schwerkraft die aufgewandte Kraft, die den Ball nach oben bewegt, übersteigt. Kurz bevor der Ball herunterfällt, bleibt er einen Moment lang in der Luft
»stehen«, als würde er an einen Widerstand stoßen (vgl. Top-Bildung bei einer Aktie). Während der Ball nun wieder zu Boden fällt, wird er durch die
Erdanziehungskraft beschleunigt, bis er auf den Boden aufschlägt. Während des Aufpralls wird ein Großteil der Energie absorbiert und findet »Unterstützung« auf dem
Boden. Kurz darauf prallt der Ball wieder ab, und das Spiel beginnt von vorne.
    Das Gleiche ist an den Kapitalmärkten zu beobachten: Aktien oder Futures bilden ebenfalls Tops und Böden aus. Dabei ist zu beachten, dass diese Konsolidierungsphase
sich umso schneller auflöst, je kleiner die Zeitebene (zum Beispiel der Tick-Chart) ist. Der Öl-Future zum Beispiel bildet besonders schnelle Tops und Böden aus, und hier kommt es
auf das exakte Timing beim Entry an. Sie haben sicher schon bemerkt, dass die tägliche Realität von Angebot und Nachfrage an den Märkten für uns als Trader wichtiger ist als die
»makroökonomische Realität«. Für uns zählt nur eines: möglichst viel Kursbewegung innerhalb eines Handelstages einzufangen, um davon zu profitieren.
    Kursmarken, an denen der Kurs eines Wertpapiers (o. a.) konsolidiert, nennt man »Support & Resistance«. S & R werden in der Literatur
unterschiedlich definiert.
    So können Kursbereiche oder Indikatoren Support oder Resistance bieten. Letztendlich geht es immer darum, dass die Kursbewegung an diesen Stellen die Richtung wechselt
oder zumindest für eine gewisse Zeit in einer engen Kursspanne konsolidiert.
    Ob eine Aktie zu billig oder zu teuer ist, kann uns im kurzfristigen Handel herzlich egal sein. Das ist auch der Grund, warum das Verständnis komplexer wirtschaftlicher
Phänomene für den Day-Trader nicht primär von Belang ist. Technisches Verständnis, eine gute Auffassungsgabe und Disziplin sind wichtiger. Daher haben auch die wenigsten Trader
tatsächlich einen Abschluss in Wirtschaftswissenschaften oder Ähnliches. Schauen Sie einmal die Lebensläufe der erfolgreichsten Trader durch, und Sie werden

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