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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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Menhaus Gas, und sie fuhren gen Osten. Das Rennboot schien sich zu freuen, wieder auf dem Meer zu sein, dem richtigen Meer, in Gewässern, mit denen es sich besser auskannte. Es reagierte, wie es sollte, schoss durch die Nacht wie eine Rakete, schnitt durch die Wellen und zog eine gischtende Heckwelle hinter sich her.
    George schaltete das Radio ein.
    Er hoffte, dass er einen Sender fand. Irgendeinen Sender. Nachrichten oder Musik oder sonst etwas, das ihnen verriet: Ja, ihr seid zurück im richtigen Jahrhundert. Aber sie bekamen nur Rauschen herein. Vielleicht lag es am Radio, vielleicht an atmosphärischen Störungen und vielleicht, nun ja, vielleicht handelte es sich um das denkbar schlechteste Omen.
    »Wir sind zu Hause«, sagte Menhaus immer wieder. »Ich weiß, dass wir zu Hause sind.«
    George wusste es auch. Die Frage lautete nur, welches Jahr sie schrieben.
    Aber um sie zu beantworten, hatten sie noch Zeit genug, nicht wahr?
    Denn die Luft in der Umgebung roch salzig, frisch und kühl, nicht nach Nebel, Seetang oder brackigem Wasser. Es gab nur die See und die Nacht und das Boot unter ihnen, das sie entweder an einen Ort brachte, den sie kannten, oder irgendwohin, wo sie und ihr Boot Kuriositäten sein mochten – am falschen Ort und in der falschen Zeit. Aber nach ihrer Flucht aus dem toten Meer waren sie voller Hoffnung; sie loderte hell, und ihre Seelen loderten mit ihr. Nach der langen Zeit im ewigen Nebel fühlten sie sich trotz Dunkelheit und Sternenlicht frei und ungebunden. Um sich herum spürten sie den Raum und die Ferne. Es tat unendlich gut, frei vom Nebel und seiner Klaustrophobie zu sein.
    Dennoch eine Ironie des Schicksals.
    Am nächsten Tag brannte die Sonne heiß vom Himmel. Das Meer verwandelte sich in einen grellen Spiegel, die Hitze wurde schier unerträglich. George hatte gar nicht mehr gewusst, wie grell die Sonne sein konnte. Am späten Nachmittag hatten sie das restliche Benzin aufgebraucht und konnten nichts weiter tun, als zu treiben und zu hoffen.
    Beim Einbruch der Nacht schlief George ein.
    Nur für eine Stunde, womöglich weniger. Er erwachte, weil Menhaus ihn grob schüttelte.
    »Wach auf, Dornröschen! Wach auf!«
    Benommen riss George die Augen auf und sah, was Menhaus sah: ein Flugzeug. Weit über ihnen mit blinkenden Positionslichtern. George tastete nach der Signalpistole und legte eine Leuchtkugel ein. Dann zielte er auf das Flugzeug, als wollte er es abschießen.
    Das Leuchtsignal erhellte Meer und Himmel.
    Und wieder konnten sie nichts tun, als zu warten und zu hoffen.
    2
    Am nächsten Morgen sichteten sie einen Kutter der Küstenwache. Er hatte den hohen Bug eines Eisbrechers und glücklicherweise keine Segel. Er wirkte in jeder Hinsicht, in jedem erkennbaren Detail modern. George erkannte sogar einen Hubschrauber, der auf dem Flugdeck wartete wie eine Wespe, die sich sonnte. Der Kutter entdeckte sie, drehte bei und ließ zwei Schlauchboote zu Wasser.
    »Wir haben’s geschafft, George«, strahlte Menhaus. »Wir haben’s geschafft!«
    »Ja«, antwortete George überwältigt.
    Er verspürte ein seltsames Gefühl der Desorientierung, als sei er gerade aus einem Traum erwacht. Und das musste es doch auch gewesen sein, oder? Ein Traum. Nur ein verrückter, irrsinniger Traum. Natürlich, es konnte gar nicht anders sein. Denn George glaubte nicht an magnetische Wirbel und fremde Dimensionen. Er glaubte nicht an nebelverhangene Antiwelten und Meeresungeheuer, an Außerirdische und Schiffsfriedhöfe und Nebelteufel. Nein, er glaubte an nichts von alldem, und ganz bestimmt glaubte er nicht an das tote Meer und Dimension X.
    Nur ein Verrückter konnte einen solchen Schwachsinn glauben.
    Aber als er die Augen schloss, als er hörte, wie die Boote sich näherten, da sah er alles vor sich. Da sah er Gosling, Marx, Cook und Fabrini und, ja, auch Saks. Und Cushing. Den guten, alten Cushing mit seinem grandiosen Verstand. Und Elizabeth, die es nie geschafft hatte, von dort zu entkommen. Sicher, im hellen Licht des Tages bestand kein Zweifel, dass es einen solchen Ort nicht geben konnte – aber wenn man die Augen schloss, dann wusste man, dass er existierte.
    »Ich kann’s gar nicht erwarten, meine fette, zickige Alte und meine Werkstatt wiederzusehen«, sagte Menhaus. »Ist das nicht komisch? Ich denk die ganze Zeit an meine Werkstatt.« Er lachte, dann wurde er plötzlich ernst. »George ... was um alles in der Welt sollen wir diesen Leuten erzählen?«
    George musste nicht lange

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