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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Verständnis entgegen.«
    »Ich erzähle meinen Freundinnen nicht, was ich dir erzähle.« Sie sah kurz zum Esstisch hinüber. »Schmecken dir die Kekse?«
    »Viel zu gut, und genau deshalb will ich keine ungesunden Sachen im Haus haben.«
    »Genieß die Kekse, Abba« ,gab Hannah zurück, »denn das Leben ist kurz, auch wenn man kein Kurzer ist.«
     
    Zuerst war es ein sanftes Klingeling als Hintergrundgeräusch in ihrem Traum, bis Rina klar wurde, dass das Telefon läutete. Marge Dunn war die Anruferin, und ihre Stimme klang monoton.
    »Ich muss mit dem Chef sprechen.«
    Rina betrachtete ihren Ehemann. Seit er vor vier Stunden eingeschlafen war, hatte er seine Position nicht verändert. Der Wecker auf dem Nachttisch verriet, dass es drei Uhr morgens war. Als Lieutenant bekam er nicht sehr viele Anrufe mitten in der Nacht. Im Revier von West Valley wimmelte es nicht gerade vor Verbrechen, und seine Eliteeinheit aus Mordermittlern fing normalerweise alles ab, was an Chaos in den frühen Morgenstunden losbrach. Mord war selten dabei, aber wenn doch, dann handelte es sich meistens um eine Gräueltat. Doch selbst das Grauen schlechthin erforderte nicht, den Boss um drei Uhr morgens zu wecken.
    Ein spektakulärer Fall war allerdings wieder eine ganz andere Sache.
    Rina rubbelte ihre Arme, auf denen sich eine Gänsehaut ausbreitete, und weckte ihren Mann. »Marge.«
    Decker saß mit einem Satz senkrecht im Bett und nahm Rina das Telefon ab. »Was ist passiert?« Seine Stimme klang immer noch schlaftrunken.
    »Mehrfacher Mord.«
    »Du lieber Gott –«
    »Bei der letzten Zählung waren es vier Tote und ein versuchter Mord. Der Überlebende – ein Sohn des ermordeten Ehepaars – ist auf dem Weg ins St.-Joseph-Krankenhaus. Er wurde angeschossen, wird es aber vermutlich überstehen.«
    Decker stand auf und schlüpfte in ein Hemd, das er während des Gesprächs zuknöpfte. »Wer sind die Opfer?«
    »Wie wär’s für den Anfang mit Guy und Gilliam Kaffey – von Kaffey Industries?«
    Decker schnappte nach Luft. Guy und sein jüngerer Bruder Mace trugen die Verantwortung für fast alle Einkaufszentren in Südkalifornien. »Wo?«
    »Coyote Ranch.«
    »Jemand ist in die Ranch eingebrochen?« Er klemmte das Telefon unters Kinn und redete weiter, während er sich seine Hose anzog. »Ich dachte, das Gebäude ist eine Festung.«
    »Keine Ahnung, jedenfalls handelt es sich um ein riesiges Areal – fast dreißig Hektar, die an die Berge angrenzen. Ganz zu schweigen von den Gebäuden. Das ist eine kleine Stadt.«
    Decker erinnerte sich an eine Story in einem Magazin über die Ranch. Das Anwesen bestand aus mehreren Gebäudekomplexen, wobei allein das Hauptgebäude schon groß genug war, um einen Kongress zu beherbergen.
    Zusammen mit den unzähligen anderen Häusern auf der Ranch gab es den obligatorischen Swimmingpool, Warmwasserbecken und Tennisplätze. Dazu noch Hundezwinger, einen geradezu olympischen Reitplatz, zehn Pferdeställe, eine Landebahn, ausreichend lang für jede Art von Propellermaschinen, sowie eine eigene Ausfahrt am Freeway. Vor wenigen Jahren, nachdem das Team David Beckham verpflichtet hatte, hatte Guy Kaffey dem Fußballclub L. A. Galaxy ein Kaufangebot unterbreitet, doch das Geschäft platzte.
    Decker wusste, dass es zwei Söhne gab, und er fragte sich, welcher wohl angeschossen worden war. »Was ist mit den Bodyguards?«
    »Zwei im Wachhaus an der Einfahrt, beide sind tot«, antwortete Marge. »Wir sind noch mitten in der Durchsuchung. Es gibt ungefähr zehn verschiedene Gebäudekomplexe auf dem Gelände. Vielleicht finden wir also weitere Tote. Wie schnell kannst du hier sein?«
    »So in zehn Minuten. Wer ist jetzt alles dabei?«
    »Ungefähr ein halbes Dutzend Streifenwagen. Oliver hat Strapp angerufen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Presse was aufschnappt.«
    »Sichert das Gelände ab. Ich will nicht, dass die Medienleute den Tatort zertrampeln.«
    »Geht klar. Bis gleich.«
    Decker beendete das Gespräch und machte in Gedanken eine Liste, was er alles brauchen würde – einen Notizblock und Stifte, Handschuhe, Beweismittelsäckchen, Gesichtsmaske, Vergrößerungsglas, Metalldetektor, Vaseline und Advil – Letzteres allerdings nicht für kriminaltechnische Zwecke, sondern weil er pochende Kopfschmerzen hatte, als Reaktion auf die Tatsache, dass man ihn aus dem Tiefschlaf gerissen hatte.
    »Was ist passiert?«, wollte Rina wissen.
    »Mehrfacher Mord auf der Coyote Ranch.«
    Sie richtete sich

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