Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
Vom Netzwerk:
meint, er könne sie identifizieren, wenn er sie sieht.«
    »Und was ist mit den zwei Wachleuten im Haupthaus?«
    »Sie sind nirgends aufzutreiben«, antwortete Marge.
    »Also zwei vermisste und zwei tote Wachmänner.«
    Marge und Oliver nickten.
    »Oliver erwähnte ein ermordetes Hausmädchen?«
    »Sie liegt in den Räumen der Hausangestellten, die Treppe runter.«
    »Und Ana Mendez? Wie hat sie es geschafft, der Gefahr auszuweichen?«
    »Sie hatte heute Abend frei«, berichtete Oliver. »Sie erzählte uns, dass sie erst gegen ein Uhr morgens auf die Ranch zurückkam. Sie hat ein Auto.«
    »Und die Abwesenheit der Wachen im Wachhaus ist ihr nicht aufgefallen?«
    »Sie hat das Hintertor am Dienstboteneingang genommen, wo nie Wachen stationiert sind. Ana besitzt eine Zugangskarte für dieses Tor. Sie fährt hinein, parkt ihr Auto und geht in ihr Zimmer. Dort findet sie die Leiche des anderen Hausmädchens und schreit um Hilfe. Ab dann wird das Ganze etwas undurchsichtig, aber offensichtlich ist sie nach oben gegangen und hat die anderen Leichen entdeckt.«
    »Sie ist nach oben gegangen, ohne zu wissen, ob die Täter noch im Haus sind?«, fragte Decker.
    »Wie schon gesagt, die ganze Geschichte wird etwas undurchsichtig. Als sie die Leichen sah, hat sie sofort Kotsky angerufen, und der wiederum hat den Notruf abgesetzt … glaube ich.«
    »Ich werde noch mal mit ihr reden. Hat sie einen hispanischen Hintergrund?«
    »Ja, hat sie, aber ihr Englisch ist ziemlich gut.«
    »Zurück zu den Wachen«, sagte Decker, »wisst ihr, wer ihre Dienstpläne aufstellt?«
    »Kotsky gibt die Pläne weiter, aber er stellt sie nicht auf«, präzisierte Oliver. »Das wiederum erledigt ein Mann namens Neptune Brady, Kaffeys oberster Bodyguard. Brady hat seinen eigenen Bungalow auf dem Grundstück, aber seit einigen Tagen ist er zu Besuch bei seinem kranken Vater, in Oakland.«
    »Hat ihn schon jemand benachrichtigt?«
    »Kotsky hat ihn angerufen und sagte uns, dass Brady einen Jet gechartert hat und jeden Moment hier sein müsste.« Marge wartete einen Moment. »Wir haben einen kurzen Blick in seinen Bungalow geworfen, nur um zu sehen, ob es vielleicht noch mehr Tote gibt. Ich habe die Räume nicht durchsucht. Dafür brauchen wir eine Genehmigung.«
    »Beantragt schon mal eine, falls Brady sich als unkooperativ erweist.« Decker schaute sich wieder in der Rotunde um. »Hat jemand eine Idee, wie das Ganze hier abgelaufen sein könnte?«
    »Gilliam saß also vor dem Kamin, gönnte sich ein Glas Wein und las ein Buch«, begann Oliver. »Marge und ich vermuten, dass sie zuerst getötet wurde. Sie liegt noch zusammengesunken auf der Couch und ihr Buch, vollkommen mit Blut besudelt, nur knapp einen Meter von ihr entfernt. Sieh’s dir selbst an.«
    Decker ging zum Kamin. Auf dem Sofa ausgestreckt lagen die Überreste einer schönen Frau. Ihre blauen Augen waren geöffnet und ausdruckslos, und ihr blondes Haar war durch geronnenes Blut verfilzt. Der Körper der Frau war in Höhe der Taille durch mehrere Schussexplosionen nahezu in zwei Hälften getrennt. Der Anblick war unerträglich, und Decker sah ungewollt zur Seite. Es gab Dinge, an die würde er sich nie gewöhnen.
    »Das reinste Gemetzel«, sagte er schließlich. »Wir brauchen jede Menge Fotografien, denn unser Gedächtnis wird diese Informationsflut nicht verarbeiten können.«
    Marge überlegte weiter. »Die Störung, bedingt durch die Person, die den Raum betreten hat, muss von Vater und Sohn bemerkt worden sein. Wir gehen davon aus, dass sie als Nächste beschossen wurden.«
    »Kaffey hat zwei Söhne«, erklärte Oliver. »Derjenige, der angeschossen wurde, ist der ältere der beiden, Gil.«
    »Hat er noch nahe Verwandte, die benachrichtigt werden müssen?«, fragte Decker.
    »Wir klären das gerade ab«, antwortete Oliver. »Bis jetzt hat niemand bei der Polizei angerufen und nach ihm gefragt.«
    »Piet Kotsky«, ergänzte Marge, »hat mir erzählt, dass der jüngere Sohn Grant heißt und in New York lebt, genau wie Guys jüngerer Bruder, Mace Kaffey.«
    »Der mit im Unternehmen arbeitet«, präzisierte Oliver. »Beide sind übrigens schon benachrichtigt worden.«
    »Von wem? Von Kotsky? Von Brady?«
    Marge und Oliver zuckten die Achseln.
    »Zurück zum Ablauf des Verbrechens«, sagte Decker. »Weiß man, womit Guy und Gil sich gerade beschäftigten?«
    »Sie könnten über die Firmengeschäfte geredet haben, aber Unterlagen dazu haben wir nicht gefunden«, sagte Oliver.
    »Guy Kaffey

Weitere Kostenlose Bücher