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Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Deer Lake 02 - Engel der Schuld

Titel: Deer Lake 02 - Engel der Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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nicht zur Sache.«
    Ellen warf ihm einen Blick zu. »Es führt direkt zur Sache hin, Euer Ehren. Wir werden versuchen, eine Chronologie der Ereignisse zu erstellen, die zu dem brutalen Angriff gegen Agent O'Malley führten.« Grabko schürzte die Lippen und nickte. »Einspruch abgelehnt.«
    Ellen trat hinter dem Tisch hervor und ging langsam auf den Zeugenstand zu, womit sie Grabkos Aufmerksamkeit von Costello ablenkte. »Bitte, fahren Sie fort, Agent O'Malley.«
    »Ich hatte meinen Wagen an der Old Cedar Road abgestellt, um eine Reihe von Schleuderspuren zu untersuchen, die durch einen Unfall entstanden waren, der sich am Abend von Josh Kirkwoods Entführung ereignet hatte – unmittelbar vor seiner Entführung.«
    »Warum waren Sie an dem Unfallort interessiert?«
    »Mir waren die Ursache und der Zeitpunkt des Unfalls verdächtig. Die dadurch verursachten Verletzungen der Fahrer und Beifahrer hinderten Josh Kirkwoods Mutter, Dr. Hannah Garrison, daran, das Krankenhaus zu verlassen und ihn vom Eishockeytraining abzuholen. In der Zeit zwischen dem Unfall und Dr. Garrisons Ankunft an der Eisarena wurde Josh entführt.«
    »Und während Sie diese Schleuderspuren untersuchten, hat Sie da jemand angesprochen?«
    »Ja, Dr. Garrett Wright hielt an und bezeugte Interesse am Zweck meiner Anwesenheit. Ich sagte einfach, ich würde etwas überprüfen.«
    »Wußte Dr. Wright Ihres Wissens Bescheid, daß ein Unfall stattgefunden hatte?«
    »Ja, er wußte Bescheid. Der Fahrer des Wagens, der den Unfall verursacht hatte, war Student am Harris College und an einem Projekt beteiligt, das Dr. Wright und Christopher Priest leiteten.«
    »Haben Sie Dr. Wright später an diesem Tag noch einmal gesehen?«
    »Ja, ich ging zum Harris College, um Professor Priest zu suchen. Der Professor war nicht in seinem Büro, aber ich fand Dr. Wright dort, zusammen mit einem Studenten.«
    »Wie war Dr. Wright zu diesem Zeitpunkt angezogen?«
    »Er trug ein Hemd mit Krawatte und dunkle Hosen.«
    »Sie haben zu diesem Zeitpunkt mit ihm gesprochen?«
    »Ja. Dr. Wright informierte mich, daß Priest nach St. Peter gefahren war und wahrscheinlich gegen halb drei wieder zu Hause sein würde.«
    »War sich Dr. Wright Ihrer Absicht, das Haus seines Kollegen zu besuchen, bewußt?«
    »Er bot mir an, den Weg zu beschreiben.«
    »Haben Sie sonst irgend jemanden von Ihrer Absicht informiert, in Priests Haus zu gehen?«
    »Nein.«
    »Und wo befindet sich Professor Priests Haus?«
    » 10226 Stone Quarry Trail. Außerhalb der Stadt.«
    »In einem bewaldeten, relativ isolierten Gebiet, richtig?«
    »Ja.«
    »Als Sie an diesem Ort ankamen, war Professor Priest da zu Hause?«
    »Nein. Das Haus war abgesperrt und dunkel. Es stand kein Auto da. Ich machte mich daran, um das Grundstück herumzugehen, dessen südliches Ende an den Quarry Hills Park grenzt. Als ich mich dem Ende eines Lagerschuppens am südöstlichen Ende des Grundstücks näherte, sah ich Fußspuren im Schnee, die von Süden – vom Park her – in den Schuppen führten. Ich fand das verdächtig, also zog ich meine Waffe, gab mich als Polizistin zu erkennen und forderte die Person im Schuppen auf herauszukommen.«
    »Ist die Person herausgekommen?«
    »Nein.«
    »Was ist dann passiert?«
    Megan schloß einen Moment die Augen, die Szene rollte in Fragmenten, wie ein schlecht geschnittener Film, hinter ihren Lidern ab.
    Der Nachmittag hatte etwas Unheimliches, Zwielichtiges. Der Himmel war bleiern, Schnee fiel dicht und schwer. Ein Wald schwarzer, wintertoter B ä ume umgab das Grundst ü ck.
    »Ich beschloß, zurück zu meinem Fahrzeug zu gehen und über Funk Verstärkung anzufordern«, sagte sie.
    Ihr Herz klopfte ein bi ß chen schneller. Sie bewegte sich am Schuppen entlang. Zehn Meter, und sie w ä re vorbei. Sie kam nur f ü nf Meter weit.
    »Jemand stürmte aus dem Schuppen.«
    Der erste Schlag traf sie mit solcher Wucht, da ß sie der L ä nge nach hinschlug. Die Pistole flog ihr aus der Hand. Sie konnte sehen, wie sie davonsegelte, hinunter fiel, im Schnee verschwand. Sie warf sich darauf, um sich tretend, um sich schlagend, wie ein gestrandeter Schwimmer.
    »Ich – ich versuchte, die Pistole zu erwischen. Er hat sich auf mich geworfen.«
    Schwarze Kleidung. Schwarze Skimaske, Augen und ein Mund. Ein kurzer schwarzer Kn ü ppel, der auf sie hinuntersauste.
    »Er hat mich . . . geschlagen«, sagte sie, die Spannung schnürte ihr die Brust zusammen. »Mit einem Stock, etwas wie ein Polizeiknüppel.

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