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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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mich ausgewählt, vergesst das nicht«, sagte Nora. Scott konnte nicht erkennen, ob sie das ehrlich meinte oder nur so tat, als ob, doch ihre Worte brachten alle zum Schweigen.
    »Sag mir nur eins«, forderte die alte Frau nach einer bedeutungsschweren Pause scharf. »Was ist aus Patch geworden ?«
    Bevor Nora antworten konnte, trat Dante vor. »Sie ist nicht mehr mit Patch zusammen.«
    Nora und Scott sahen sich an, dann blickten sie zu Dante. Was soll das ?, fragte Nora Dante in Gedanken und ließ auch Scott mithören.
    Wenn sie dich nicht jetzt gleich als Anführerin akzeptieren, dann fällst du wegen des Blutschwurs tot um, antwortete Dante. Lass mich das regeln.
    Indem du lügst ?
    Hast du eine bessere Idee ?
    »Nora möchte die Nephilim anführen«, erklärte Dante. »Sie würde alles tun, um das Werk ihres Vaters zu vollenden. Es bedeutet ihr mehr als alles andere auf der Welt. Gesteht ihr einen Tag der Trauer zu, dann wird sie sich mit aller Kraft der Aufgabe widmen. Sie kann das. Gebt ihr eine Chance.«
    »Wirst du sie ausbilden ?«, fragte die alte Frau mit durchdringendem Blick.
    »Es wird klappen. Vertraut mir.«
    Die alte Frau dachte eine Weile nach. »Zeichnet sie mit dem Siegel der Schwarzen Hand«, befahl sie schließlich.
    Als er den wilden, panikerfüllten Blick auf Noras Gesicht sah, wurde Scott übel. Beinahe hätte er sich übergeben.
    Die Albträume. Aus dem Nichts heraus wurden sie lebendig, tanzten in seinem Kopf. Schneller. Schwindelerregend. Dann kam die Stimme. Die Stimme der Schwarzen Hand. Scott presste die Hände auf die Ohren und krümmte sich. Die irre Stimme raunte und zischte, bis die Worte alle miteinander verschmolzen und klangen wie das wütende Summen eines aufgescheuchten Bienenschwarms. Er konnte nicht mehr zwischen Gestern und Heute unterscheiden.
    Aus seiner Kehle drang ein Befehl: »Halt.«
    Alles erstarrte. Dann bewegten sich Körper, und Scott fühlte sich plötzlich erdrückt von feindseligen Blicken.
    Er blinzelte heftig, konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er musste sie retten. Als die Schwarze Hand ihm das Brandzeichen aufgedrückt hatte, war niemand da gewesen, um ihn aufzuhalten. Scott würde nicht zulassen, dass Nora dasselbe widerfuhr.
    Die alte Frau ging zu Scott hinüber, ihre Absätze klackerten in langsamem, entschiedenem Rhythmus auf dem Boden. Tiefe Furchen zogen sich durch ihr Gesicht. Wässrige grüne Augen blickten ihn aus tief eingesunkenen Höhlen an. »Findest du nicht, sie sollte ihre Treue irgendwie unter Beweis stellen ?« Ein schwaches, herausforderndes Lächeln kräuselte ihre Lippen.
    Scotts Herz hämmerte. »Lasst ihre Taten sprechen«, erwiderte er.
    Die Frau legte den Kopf schief. »Was meinst du damit ?«
    Gleichzeitig schlüpfte Noras Stimme in seinen Geist. Scott ?, fragte sie nervös.
    Er betete darum, dass er nicht alles nur noch schlimmer machte, und leckte sich über die Lippen. »Wenn die Schwarze Hand gewollt hätte, dass sie das Brandzeichen trägt, dann hätte sie es jetzt schon. Er hat ihr so vertraut, dass er ihr diese Aufgabe übertragen hat. Mir reicht das. Wir können entweder noch den ganzen Tag damit verbringen, sie weiter auf die Probe zu stellen, oder wir können endlich zum Angriff übergehen. Nicht mal dreißig Meter über euren Köpfen liegt eine ganze Stadt voller gefallener Engel. Bringen wir einen davon hier herunter. Ich kann das selbst übernehmen. Zeichnet ihn mit dem Brandzeichen. Wenn ihr wollt, dass die gefallenen Engel wissen, wie ernst es uns ist mit diesem Krieg, dann sollten wir ihnen eine Botschaft schicken.« Er konnte selbst hören, wie abgehackt sein Atem klang.
    Ein Lächeln breitete sich langsam über das Gesicht der alten Frau und ließ es etwas wärmer wirken. »Oh, das gefällt mir. Es gefällt mir sogar sehr. Und wer bist du, mein guter Junge ?«
    »Scott Parnell.« Er zog den Halsausschnitt seines T-Shirts weit herunter. Sein Daumen strich über die entstellte Haut, die sein Brandzeichen darstellte – eine geballte Faust. »Lang lebe die Vision der Schwarzen Hand.« Die Worte schmeckten bitter wie Galle in seinem Mund.
    Die Frau legte ihre dürren Finger auf Scotts Schultern, beugte sich vor und küsste ihn auf beide Wangen. Ihre Haut war feucht und kalt wie Schnee. »Und ich bin Lisa Martin. Ich habe die Schwarze Hand gut gekannt. Lang lebe sein Geist in uns allen weiter. Bring mir einen gefallenen Engel, junger Mann, und lasst uns unserem Feind eine Nachricht senden.«
    Es war schnell

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