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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Orleans erfahren. Bruce und Casey hatten kein Problem damit gehabt, mir eines ihrer Autos zu leihen, da sie wussten, dass ich reifer und verantwortungsbewusster war als die meisten Erwachsenen. Ich war siebzehn, hatte gerade ein halbes Jahr früher als üblich meinen Highschool-Abschluss gemacht und durch meine Arbeit in der Kautionsagentur bewiesen, dass man mir vertrauen konnte. Und in sechs Monaten wurde ich volljährig. Dann konnte ich als Vollzeitangestellte bei der Kautionsagentur Sanderson arbeiten und völlig legal eine Waffe besitzen.
    Allerdings hatte ich Bruce und Casey versprochen, dass ich nur bis nach Covington fahren und, falls meine Suche mich nach New 2 führte, auf sie warten würde, damit sie mich begleiten konnten. Ich sollte auf keinen Fall allein dort hingehen. Ich beugte mich vor und ließ meine Stirn auf das Lenkrad sinken.
    Doch jetzt, nachdem ich den Brief meiner Mutter bekommen hatte, wollte ich sofort nach New 2. Ich hatte so viele Jahre gewartet. Ich war so nah dran…
    Der Abend hatte mich völlig durcheinandergebracht. Ari Selkirk war kein Mensch, der Schwierigkeiten hatte, sich zu entscheiden. Ich hatte fast mein ganzes Leben lang selbst auf mich aufpassen müssen und hatte schon in erheblich schwierigeren Situationen gesteckt. Im Vergleich zu einigem anderen war das hier der reinste Kinderkram.
    Mit diesem Gedanken im Kopf richtete ich mich auf und steckte den Schlüssel in die Zündung. Doch noch bevor ich ihn umdrehen konnte, klingelte mein Handy im Rucksack.
    »Hallo?«
    »Hallo, Ari. Wie läuft’s?« Es war Bruce.
    »Gut. Ich glaube, ich habe gefunden, was ich gesucht habe. Aber ich muss es mir noch genauer ansehen. Dein Bruder hat mir sehr geholfen. Sag ihm Danke von mir.« Obwohl mir der Arsch entschieden zu viel für seine Ermittlungen in Rechnung gestellt hatte.
    »Mach ich. Kommst du wie geplant morgen zurück? Wir haben zwei neue Fälle. Das könnte gut fürs Geschäft sein.«
    Könnte gut sein, dachte ich. Es könnte sogar noch besser sein, wenn ich endlich herausfand, wer ich war und warum ich so anders war als all die anderen Mädchen auf diesem Planeten.
    »Ari, bist du noch dran?«
    »Ja.« Ich zögerte. »Ich… ähm… es gibt noch ein paar Spuren, denen ich nachgehen muss, aber dann komme ich zurück. Es wird wahrscheinlich morgen Abend werden.« Ich kniff die Augen zusammen und fühlte mich beschissen, weil ich ihn anlog und verschwieg, dass ich nach New 2 wollte. Aber ich hatte viel zu viel Angst, dass er meine Pläne zunichtemachte, wenn ich ihm davon erzählte. Eigentlich hatte ich vorgehabt, Covington am nächsten Morgen zu verlassen und nach Memphis zurückzufahren. Doch jetzt wusste ich nicht mehr, was ich machen sollte, oder warum zum Teufel ich eben im Hotel ausgecheckt hatte.
    Oh doch, du weißt es. Du gehst über die Grenze. Du gehst nach New 2.
    Nachdem ich das Gespräch mit Bruce beendet hatte, drehte ich den Zündschlüssel um und ließ den Motor im Leerlauf. Ich brauchte einen Tag. Nur einen Tag, um nach New 2 zu fahren, dem Charity Hospital einen Besuch abzustatten, mir Zugang zu den Akten der Entbindungsstation zu verschaffen und – hoffentlich – den Namen meines Vaters herauszufinden. Allerdings war es wohl keine gute Idee, selbst zu fahren, da New 2 berüchtigt dafür war, dass einem dort das Auto unter dem Hintern weggeklaut wurde. Ohne das Auto der Sandersons nach Memphis zurückzukommen, war das Letzte, was ich wollte, nachdem ich schon mein Versprechen gebrochen hatte.
    Vielleicht konnte mir die Frau an der Hotelrezeption sagen, wo ich den nächsten Busbahnhof fand. Wenn es einen in der Nähe gab, war das vielleicht ein Zeichen, dass ich es tun sollte. Und wenn nicht, musste ich eben warten. Aber fragen kostete ja nichts.
    Ich beugte mich vor und wollte nach meinem Rucksack greifen, aber eine Bewegung im Rückspiegel ließ mich erstarren.
    Hinter dem Wagen erkannte ich eine dunkle Gestalt, die jetzt völlig reglos dastand. Augenblicklich durchflutete Angst meinen Körper und ich hatte das ungute Gefühl, gerade in einem Horrorfilm gelandet zu sein.
    Scheiße. Er stand einfach nur da, ein Schatten in der Heckscheibe.
    Langsam tastete ich mit meiner Hand über den Rucksack zum Handschuhfach. Ich klappte es auf und suchte nach der Neun-Millimeter-Knarre, die dort liegen musste. Ich saß in einem Firmenwagen. In jedem Fahrzeug der Sandersons gab es eine Reservewaffe. Von Rechts wegen durfte ich sie gar nicht benutzen, aber aus gegebenem Anlass

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