Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
Vom Netzwerk:
hat: »Hi, wie geht’s dir so? Bei mir läuft alles bestens. Hier hat es übrigens heute geschneit, verrückt oder? Okay, ich muss langsam mal ins Bett. Bis bald.«
    Ich war total erschrocken, als er mir auf die Mail, in der ich nebenbei mein Abschlussprojekt erwähnte, zurückschrieb: »Du hast eine Arbeit über die Herstellungsmethoden von Olivenöl in Genovia zwischen 1254 und 1650 geschrieben? Wow. Cooles Thema, Thermopolis. Darf ich sie lesen?«
    Ich war so verblüfft, dass man mich nur mit einem von Lanas Cheerleader-Pom-Poms anstupsen hätte brauchen und ich wäre umgefallen. Außer Michael hat nämlich niemand Interesse angemeldet, meine Arbeit zu lesen. Wirklich niemand. Nicht mal meine eigene Mutter. Ich war mir todsicher, mir ein bombensicheres Langweilerthema ausgesucht zu haben, das bestimmt niemand lesen wollen würde.
    Und dann schickt Michael Moscovitz mir plötzlich eine Mail aus Japan. (Dort arbeitet er seit fast zwei Jahren Tag und Nacht an seinem Roboterarm, der - da bin ich mir sicher -
niemals fertig werden wird. Ich hab es aufgegeben, ihn darauf anzusprechen, weil ich das Gefühl hab, das Thema ist ihm irgendwie peinlich. Er reagiert nie auf meine Fragen.) Und bittet mich, sie lesen zu dürfen!
    Ich hab ihm zurückgeschrieben, dass die Arbeit vierhundert Seiten lang ist.
    Er hat geantwortet, das sei kein Problem.
    Ich hab ihm geschrieben, ich hätte einen einzeiligen Zeilenabstand und eine 9-Punkt-Schrift verwendet.
    Er hat geantwortet, ich soll ihm einfach die Datei schicken, er würde sie zum Lesen umformatieren.
    Ich hab ihm geschrieben, dass die Arbeit echt stinklangweilig ist.
    Er hat geantwortet, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ich in der Lage bin, etwas Langweiliges zu schreiben.
    Danach hab ich mich nicht mehr bei ihm gemeldet.
    Was hätte ich denn tun sollen? Ich konnte ihm den Roman doch unmöglich schicken! Ich hab kein Problem, ihn an Verlage zu schicken, in denen mich kein Mensch kennt, aber doch nicht an meinen Exfreund! An Michael! Da geht es immerhin um... Sex !
    Wie kommt er überhaupt dazu, so was zu sagen? Dass er sich nicht vorstellen kann, dass ich in der Lage bin, etwas Langweiliges zu schreiben, meine ich? Wie kommt er darauf? Natürlich kann ich etwas Langweiliges schreiben. Zum Beispiel einen Text über die Methoden zur Herstellung von Olivenöl in Genovia zwischen 1254 und 1650. Das ist ja wohl sehr langweilig. Langweiliger geht es gar nicht!
    Okay, den hab ich zwar nicht geschrieben. Aber das weiß er ja nicht!
    Ist doch wahr. Wie kommt er dazu, so was zu sagen? So was sagt man einfach nicht zu seiner Exfreundin - so was würde man nicht einmal zu einer platonischen, guten alten Freundin sagen. Was ich jetzt ja angeblich bin.

    Na ja, egal. Das verdränge ich lieber.
    Ich bringe es ja noch nicht mal über mich, Tina meinen Roman zu zeigen, und dabei ist die sogar meine beste Freundin. Auch wenn ich selbst nicht weiß, warum es mir eigentlich so peinlich ist. Andere angehende Schriftsteller veröffentlichen ihre Romane im Internet und betteln vollkommen fremde Leute an, sie doch bitte zu lesen und zu beurteilen. Aber das kann ich nicht. Ich weiß selbst nicht, warum …
    Na ja, wenn ich ehrlich bin, weiß ich es doch: Ich hab Angst, dass Tina - ganz zu schweigen von Michael oder JP oder egal wem - ihn schlecht finden könnte.
    So wie jeder einzelne dieser Verlagslektoren, an die ich das Manuskript bisher geschickt hab. Okay, bis auf die Leute bei AuthorPress.
    Aber die wollen, dass ich IHNEN Geld dafür zahle, dass der Roman veröffentlicht wird. RICHTIGE Verlage würden MIR Geld dafür zahlen, dass sie meinen Namen veröffentlichen!!
    Ja, okay, Ms Martinez behauptet, sie würde ihn gut finden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihn nicht ganz gelesen hat.
    Was ist, wenn ich mich die ganze Zeit überschätzt hab und komplett untalentiert bin? Was, wenn ich zwei kostbare Jahre meines Lebens einfach so verschwendet hab? Das denken ja sowieso alle, denen ich sage, dass ich eine Arbeit über die Methoden zur Gewinnung von Olivenöl in Genovia geschrieben hab.
    Aber was ist, wenn ich wirklich meine Zeit verschwendet hab?
     
    Oh nein, Tina lässt einfach nicht locker. Gerade kommt die nächste SMS zum Thema Abschlussball!

    Wie kannst du behaupten, dass du den Abschlussball lahm findest? Ich versteh überhaupt nicht, was mit dir los ist! Kann es sein, dass du wieder eine kleine Depri-Phase hast?
     
     
    »Kleine Depri-Phase«. Toll.
    Okay, ich komme gegen

Weitere Kostenlose Bücher