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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Buch hatte übrigens wirklich eine therapeutische Wirkung auf mich. Ich war vollkommen abgelenkt und hatte während der Recherche- und Schreibphase überhaupt kein Bedürfnis mehr, Tagebuch zu schreiben. Alle meine Gedanken flossen direkt in »Geisel der Liebe«.
    Erst jetzt, wo der Roman fertig ist (und von allen Verlagen abgelehnt wird), fange ich plötzlich doch wieder an, Tagebuch zu schreiben.

    Ob das gut ist? Ich weiß es nicht. Manchmal denke ich, dass ich vielleicht lieber einen neuen Roman anfangen sollte.
    Aber wieso erzähle ich das alles? Ach so, ja. Ich will damit nur sagen, dass ich absolut verstehen kann, dass JP bloß noch an sein Stück denkt.
    Zumal er - im Gegensatz zu mir - eine realistische Chance hat, dass sein Stück wirklich irgendwann in einem echten Theater aufgeführt wird. Sein Vater ist immerhin ein einflussreicher Theaterproduzent. Und Stacey Cheeseman hat schon in Werbefilmen für Gap Kids mitgespielt und hatte sogar mal eine Rolle in einem Film von Sean Penn. Außerdem spielt Andrew Lowenstein die männliche Hauptrolle und der ist der Neffe eines Cousins dritten Grades von Brad Pitt. JPs Stück wird hundertprozentig ein RIESENERFOLG. Er hat ein paar Leuten erlaubt, bei den Proben zuzusehen, und die sagen, es hätte sogar Hollywood-Potenzial.
    Aber noch mal zurück zum Abschlussballproblem. Es ist nicht so, dass ich Angst hätte, JP würde mich nicht lieben, weil er mich bis jetzt noch nicht eingeladen hat. Er versichert mir mindestens zehnmal pro Tag, wie sehr er mich liebt... Oh, ich muss Schluss machen. Ich hab ganz vergessen, wie sehr es die anderen immer nervt, wenn ich Tagebuch schreibe, statt mich auf das zu konzentrieren, was um mich herum vorgeht. Lana hält mir gerade ein trägerloses Kleid von Badgley Mischka hin, das ich unbedingt anprobieren soll. Aber eins kapiere ich nicht...
    Ich hab inzwischen begriffen, dass Äußerlichkeiten doch nicht ganz unwichtig sind, weil das Äußere nämlich das Innere eines Menschen widerspiegelt. Wenn man sich gehen lässt - also sich nicht mehr die Haare wäscht und den ganzen Tag im Schlafanzug oder in hässlichen Klamotten rumläuft -, dann sagt man den Leuten in seinem Umfeld damit im Grunde genommen: Ihr müsst euch nicht mit mir abgeben. Ich interessiere mich ja nicht mal selbst für mich.

    Gibt man sich dagegen Mühe mit seinem Äußeren, gibt man ihnen zu verstehen: Ich bin ein wertvoller Mensch, deswegen kümmere ich mich auch gut um mich selbst.
    Die Klamotten müssen gar nicht teuer sein, man muss sich darin nur wohlfühlen und gut aussehen.
    Ich gebe zu, dass ich in dieser Beziehung früher ziemlich nachlässig war (obwohl ich am Wochenende zu Hause immer noch in Latzhosen herumlaufe), aber seit ich aufgehört hab, aus Kummer so viel Essen in mich reinzustopfen, hab ich auch wieder abgenommen.
    Ich hab’s also kapiert. Echt. Aber was ich nicht kapiere …
    Wie kommt Lana bloß darauf, dass ich in diesem purpurroten Teil gut aussehen könnte? Nur weil purpurfarbene Kleidungsstücke in früherer Zeit dem Adel vorbehalten waren, heißt das doch nicht, dass sie jedem Blaublüter automatisch stehen müssen. Ich will ja nicht lästern, aber man muss sich nur mal anschauen, wie Queen Elizabeth in letzter Zeit unterwegs ist. Ein bisschen Zurückhaltung in Sachen Farbe würde ihr echt gut tun.

    Auszug aus »Geisel der Liebe« von Daphne Delacroix:
     
    Shropshire, England, 1291
     
    (…) Hugo starrte fasziniert auf die liebliche Erscheinung hinab, die einige Ellen unter ihm durchs Wasser glitt - so nackt, wie Gott sie erschaffen hatte. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich, kreisten jedoch vor allem um eine Frage: Wer ist sie? Die Antwort darauf konnte er sich indes selbst geben, weil man es ihm im Gasthaus gesagt hatte und er sie nun wiedererkannte: Es war Finulla Crais, die Müllerstochter.
    Nun erinnerte Hugo sich auch wieder daran, dass es unter den Leibeigenen seines Vaters einen Mann dieses Namens gegeben hatte.
    Dann war dieses Mädchen vermutlich eine seiner Töchter. Doch was dachte dieser Müller sich nur dabei, einer schutzlosen Jungfer zu gestatten, ohne Begleitung und in derart anzüglichem Aufzug - vollständig unbekleidet - in der Natur herumzutollen?
    Sir Hugo beschloss, den Müller zu sich rufen zu lassen, sobald er nach Stephensgate Manor zurückgekehrt war, und ihn zu ermahnen, künftig besser auf seine Tochter achtzugeben. Wusste der Mann denn nicht, welches Gesindel sich heutzutage auf den Landstraßen

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