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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Rays Stimme über Funk …
    »Gottverdammte Scheiße …«
    Der Wagen rast aus dem Parkplatz, aber anstatt nach links auf die Durchgangsstraße abzubiegen, schleudert er nach rechts und brettert über das geschotterte Brachland zwischen Pang’s und dem nächsten baufälligen Lagerhaus.
    »… was treibt der denn da?«
    McAvoy hat das Gefühl, dass sich eine eiserne Faust um seine Speiseröhre krallt. Er packt das Mikrophon, aber in seiner Hast entgleitet es ihm und poltert in den Fußraum. Er bückt sich danach, und die Papiere rutschen ihm vom Schoß, bevor er es mit fahrigen Fingern endlich ertastet.
    »Chefin, weg hier, das ist eine Falle …«
    Ohne zu wissen, warum, stößt McAvoy die Wagentür auf. Er hätte Daniells befehlen können loszufahren. Er wird sich nie darüber klarwerden, warum er es nicht getan hat.
    Er hat erst ein halbes Dutzend Schritte getan, als er ein Aufblitzen sieht. Er bemerkt eine Flamme durch die getönten Scheiben des Landrovers. Sie flackert und tanzt, während der Wagen über die unebene Fläche holpert. Er registriert eine Gestalt, die sich mit dem Oberkörper aus dem Fenster des Fahrzeugs schiebt und ausholt …
    Der Landrover schleudert in eine 180-Grad-Kehre und wird kaum langsamer, während er auf das kleine Nebengebäude zuhält, hinter dem McAvoy den Hinterreifen eines Polizeitransporters verräterisch hervorlugen sieht.
    Der Warnschrei bleibt ihm im Hals stecken. Das Licht flackert in hohem Bogen durch die Luft, ein heller Punkt vor dem dunklen Himmel, bis es sich taumelnd herabsenkt, immer tiefer … und hinten an der Doppeltür des Polizeivans zerschellt, in dem sich die Beamten zusammendrängen: plötzlich gefangen in einem von Flammen überzogenen Fahrzeug.

Kapitel 6
    Daheim.
    Das hintere Ende des Kingswood-Viertels, zwanzig Minuten mit dem Auto vom Zentrum von Hull entfernt, nahe genug an den Ortschaften von East Riding auf der einen Seite, um für Europas größter Sozialbausiedlung auf der anderen zu entschädigen.
    Die Gegend ist die reinste Computersimulation: eine Ansammlung von Baukastenhäusern mit Gärten in der Größe von Strandtüchern; auf Pump gekaufte Gebrauchtwagen und quadratische Wohnzimmer, die mit Anrichten aus zweiter Hand und Sofas aus dem Winterschlussverkauf möbliert sind, dazu Fotos vom ersten Schultag und Schwarzweiß-teppiche von IKEA.
    Hier, an der Biegung einer unscheinbaren Sackgasse, mit weißer Tünche und blankem Ziegelstein, einem rostigen blauen Peugeot, der mit zwei Rädern auf dem Gehweg steht, geschmackvollen, elfenbeinweißen Vorhängen und einem Hauch von frischem Gebäck …
    Roisin McAvoy drückt den Kopf an die nackte Brust ihres Ehemanns und zeichnet abwesend die gezackten Umrisse einer seiner vielen Narben mit ihren anmutigen, rot lackierten Fingernägeln nach.
    McAvoy nimmt die Berührung auf der tauben Haut kaum wahr. Er hat immer noch den Geruch der Flammen in der Nase. Zwanzig Minuten unter der Dusche, in denen er sich Gesicht und Haare mit Roisins selbstgemachtem Shampoo mit Rosmarin und Minze schrubbte, konnten den scharfen Gestank nach Benzin und Rauch nicht auslöschen, der an seiner Haut klebt wie feuchter Stoff.
    »Noch einen?«
    Roisin löst sich aus seiner Umarmung und weist mit dem Kopf auf seinen Becher, der schlaff und schräg zwischen Daumen und Zeigefinger baumelt. Die Marshmallows sind miteinander verschmolzen und bilden ein kleines Dach über dem zwei Zentimeter tiefen Bodensatz aus heißem Kakao.
    »Aector? Noch einen?«
    »Später«, sagt er, ohne zu wissen, warum. »Er war wunderbar.«
    »Das macht der Zimt«, meint sie fröhlich. »Wirkt wie ein Aphrodisiakum, weißt du?«
    McAvoy weiß es. Sie führen dieses Gespräch nicht zum ersten Mal. Schon oft hat diese Art von Geplauder zu verspieltem Geschmuse geführt, und er freut sich über ihren Versuch, darauf hinzusteuern, auch wenn ihm die Energie zur »Erwachsenenzeit« fehlt, nach der sie sich offenbar den ganzen Tag gesehnt hat.
    »Bist du sicher, dass du dir nicht den Kopf angeschlagen hast, Liebling?«
    »Ich war weit entfernt, Roisin. Konnte mich nicht einmal an den Flammen wärmen.«
    Bei der Explosion hatte es keine Schwerverletzten gegeben. Ben Neilsen war gestolpert, als er aus dem Transporter sprang, und hatte sich die Hand geschnitten. Ein weiblicher Constable in Uniform, die ein bisschen zu viel Haarspray benutzt hatte, flammte einen Augenblick lang engelsgleich auf, aber Pharaoh war geistesgegenwärtig genug gewesen, ihr den Kopf in

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