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Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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sichereren Ort werden.«
    Tressider blickt auf. Lächelt.
    Fährt fort: »Eine Rolle, die Bilder von klassischen Detektiven aus der Literatur ins Gedächtnis ruft, wie Morse, Rebus und Thorne.«
    Er fährt mit dem Finger über die vor ihm liegende Seite und betont jedes einzelne Wort.
    »Die Szene, die sich uns in einem unscheinbaren Raum direkt neben der Kantine der Polizeistation Courtland Road in Hulls Orchard Park bot, sah jedoch völlig anders aus als in einem Fernsehkrimi.
    Die Yorkshire Post war eingeladen, ein Team zu begleiten, das im vergangenen Jahr mit Hilfe von Mitteln des Innenministeriums gegründet wurde, um eine neue Ermittlungsmethodik bei Fällen von Schwerstkriminalität einzuführen. Es ist die sogenannte Einheit für Kapitalverbrechen und organisierte Kriminalität – die neue Mordkommission der Polizei.
    Das Team in der Portland Road repräsentiert einen Teil eines Pools von hundert Zivilisten und Polizeibeamten auf beiden Seiten des Flusses Humber, die verdächtige Todesfälle und andere Kapitalverbrechen untersuchen. Bei vielen der Zivilisten handelt es sich um pensionierte Polizisten, die Berge von Informationen durchkämmen, die sich in der Einsatzzentrale sammeln. Sie bringen so jahrzehntelange Erfahrung ein, die der Polizei anderenfalls verlorenginge.«
    Tressider verstummt. Grinst McAvoy zu.
    Liest weiter.
    »Die leitende Beamtin, Detective Superintendent Patricia Pharaoh, sagte uns: Wir erproben einen neuen Ansatz, und nach den bisherigen Eindrücken funktioniert er. Allein die Menge der Dokumente erfordert sehr viel Sorgfalt und Gründlichkeit, um sie an die richtige Stelle weiterzuleiten. Unsere Vorgehensweisen sind sehr rigide. Es ist schwer, die Erfolge der vergangenen Monate zu quantifizieren, aber wir wissen, dass dieses Team den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmacht. Wir hoffen, dass die Menschen selbst in Zeiten allgegenwärtiger Budgetkürzungen erkennen, wie wichtig diese Einheit ist.«
    Gemurmel wird unter den Komiteemitgliedern laut.
    »Hübsch gesagt«, nickt Tressider. »Es kommt übrigens noch mehr. Soll ich?«
    McAvoy schweigt. Fragt sich, ob man ihm neben allem anderen auch die Schuld für den Zeitungsartikel geben wird.
    Tressider fährt fort: »Obwohl die Polizei inzwischen das Holmes-Computersystem einsetzt, findet ein großer Teil der Ermittlungen immer noch auf Papier statt. Beim Dezernat für Kapitalverbrechen und organisierte Kriminalität laufen alle Informationen zusammen. Alle Daten werden an einen kompetenten Ermittler weitergeleitet, der entscheidet, wie weiter verfahren werden soll. Die Datenerfasser geben die Informationen in das System ein, bevor sie von einem speziellen Dokumentenanalytiker begutachtet werden. Dieser studiert alle gesammelten Daten ein zweites Mal und entscheidet, ob ein weiteres Eingreifen erforderlich ist. Die Einsatzleitung teilt dann den jeweiligen Teams ihre Aufgaben zu, je nachdem, ob die Arbeit von hoher, mittlerer oder niedriger Relevanz ist. Anschließend landet alles beim Büroleiter, der jegliche Aktivität genehmigen muss und dafür verantwortlich ist, dass die Einsatzzentrale so läuft, wie sie sollte.«
    Tressider hält inne. Hebt den Kopf und gähnt theatralisch. »Also, was mich betrifft, ich bin unglaublich fasziniert.«
    McAvoy blickt auf, überlegt es sich dann anders und richtet sein Augenmerk darauf, sicherzustellen, dass seine Manschetten auch die richtige Länge haben. Der Stoff gibt zwischen seinen Fingern ein schmatzendes Geräusch von sich.
    »Sexy, Sergeant?« Tressider mustert ihn spöttisch von oben bis unten. »Ich bin nicht sicher, ob ich das beurteilen kann. Vielleicht sind Sie ja ein Frauentyp!«
    Er wendet sich zu seiner Vize: einer grauhaarigen und nervösen Frau mit Twinset und Perlenkette. »Was meinen Sie, Noreen? Sexy Polizeiarbeit?«
    Die Dame kichert verlegen, was Tressider irgendwie zu enttäuschen scheint. Es ist nachvollziehbar, wie der große Mann es mit solcher Leichtigkeit zum Vorsitzenden des Komitees geschafft hat. Er wird für seine Partei ein Aktivposten sein, wenn seine Kandidatur durchgeht und er mit fliegenden Fahnen in Westminster einzieht, wie viele zu wissen glauben.
    »Gute Publicity jedenfalls«, sagt Tressider und stochert mit einem großen Finger in den Zähnen herum. »Wir werden uns zu angemessener Zeit mit Ihrer Einheit befassen, Sergeant. Das Budget besprechen. Aber ich habe überhaupt nichts gegen solche Schlagzeilen einzuwenden. Nicht das

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