Dein ist die Rache
Hände in kochendes Öl zu stecken.«
»Das waren diese beiden?«
»So sagt es Rourke.«
»Und er wird vor Gericht aussagen?«
»Nein. Aber Noye.«
McAvoy blinzelt verwirrt. »Der?«
»Sein Patensohn. Ronan. Der kleine Scheißer ist völlig aus der Bahn. Noye wird einsehen, dass es durchaus Vorteile hat, ihn von seinen neuen Freunden loszueisen.«
McAvoy sieht aus, als würde er gleich in die Knie gehen. Fängt sich wieder. Wischt sich das Regenwasser aus dem Gesicht und betastet seine Prellungen.
»Er wird nicht aussagen, Sir.«
Ray lächelt und legt ihm die Hand auf den Rücken. »Ich habe da so meine Mittel, mein Sohn. Noye ist ein stolzer Mann. Es wird ihm nicht gefallen, wenn er hört, was die zwei Schläger seinem Patensohn angetan haben.«
»Und das wäre?«
»Er hat ein ziemliches Temperament, der gute Pepe. Und wenn er herausfindet, dass seine neuen Geschäftspartner seinen kleinen Liebling missbraucht haben …«
McAvoy betrachtet das lange, rattenähnliche Gesicht des Älteren. »Und haben sie das, Sir?«
»Wir haben es hier nicht mit einem Genie zu tun, mein Sohn. Nur mit einem sehr üblen Mann.«
Sie sehen sich eine Weile lang an. Im Regen. Nass bis auf die Knochen. McAvoys Blut an ihrer beider Hände.
»Wie ich hörte, haben Sie eine Mörderin geschnappt«, sagt Ray schließlich.
»Sie hat gestanden, ja.«
Eine Zeitlang gibt es nur sie und den Regen. Die Laute von drei Männern, die nach schmerzhaften Verletzungen wieder zu sich kommen und feststellen, dass sie in Handschellen liegen.
»Sie sind wirklich gekommen, um mit ihm zu kämpfen?«, fragt Ray leise.
McAvoy erlaubt sich einen Hauch von Lächeln. »Ich hatte gehofft, es ihm ausreden zu können.«
»Hat nicht funktioniert.«
»Anscheinend wirke ich nicht sehr überzeugend.«
Ray schüttelt den Kopf. Grinst. Blickt sich um und nickt widerstrebend angesichts der guten Arbeit dieser Nacht. Läuft humpelnd auf Shaz Archer zu und imitiert dabei McAvoy. Sie gackern beide, während Ray so tut, als wollte er sie hochheben und gegen den Lexus knallen.
McAvoy bleibt allein zurück. Schließt die Augen und wartet darauf, dass das pochende Schwindelgefühl nachlässt.
Hebt das Gesicht in den Regen und lässt sich rein waschen. Schnieft heftig. Das einzige Blut, das er riechen kann, ist sein eigenes.
Endlich geht er hinüber zum Lexus, um seinen Mantel zu holen. Er ist durchweicht, aber er zieht ihn trotzdem an. Holt das Telefon aus der Tasche und sieht eine neue Nachricht auf dem Bildschirm.
Wir haben dich sehr lieb. xx
Er behält das Telefon eine Weile in der Hand. Liebkost es, als wäre es alles, was ihn auf den Beinen hält.
Lächelt in sich hinein, als ihm klarwird, dass das stimmt.
Danksagung
Mein herzlicher Dank gilt dem Team bei Quercus, das meine Bücher besser macht – Jon, Richard, Lucy und Ron.
Wie immer in Dankbarkeit für Superagent Oil Munson. Er hat viel zu ertragen von mir.
Außerdem erhebe ich das Glas auf Rob L und Babs, weil sie mich davon abhalten, zu sehr, tja, ich selbst zu sein.
Und zuletzt möchte ich meinem Sohn George einen männlichen Klaps auf die Schulter geben und meiner Tochter Elora einen brummenden Kuss auf den Bauch drücken. Ehrlich, ohne euch wäre ich absolut gar nichts.
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