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Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Hagel von Schlägen hinein. Er nimmt die Hände hoch. Fängt die Hiebe mit den Unterarmen ab. Versucht, den kleineren Mann zu klammern, als hinge er in einem Boxring in den Seilen.
    Harte, krachende Rechte donnern in seine Rippen. Der Atem entweicht stoßweise aus seinen Lungen. Sein Kampfgeist lässt nach …
    Colin Ray hebt das Funkgerät. Macht sich bereit für das Signal zum Eingreifen.
    McAvoy steht immer noch aufrecht. Weigert sich, zu Boden zu gehen. Tut nicht sehr viel mehr, als sich selbst zur Zielscheibe zu machen.
    »Kämpf, du schottischer Mistkerl«, flüstert Ray unterdrückt. »Reiß ihm den verdammten Kopf ab.«
    Noye tritt zurück und betrachtet den anderen Mann, als würde er einfach nicht begreifen. Die Aufforderung, die er im Nicken und den Blicken seiner Kumpane sieht, ist eindeutig. Bring es zu Ende.
    Er greift mit hängenden Armen wieder an, um mit einem gewaltigen Haken McAvoys ungedeckten Kiefer zu treffen.
    McAvoy sieht es kommen. Sieht die narbigen, vielfach gebrochenen Knöchel von unten direkt auf sein Kinn zuschießen.
    Er kontert. Eine rechte Gerade. Seine Faust knallt mit Noyes Hand zusammen. Es ist der Rom, der aufschreit, ein hohes, schrilles Kreischen, wie von einer Katze, der man auf den Schwanz getreten hat.
    Und jetzt ist McAvoy auf dem Vormarsch. Er bewegt sich wie ein Boxer, ausbalanciert, die Fäuste hochgenommen. Er lässt eine Linke vorschießen, die Noyes Kopf zurückwirft. Noch eine, die ihn ins Wanken bringt. Schmettert eine Rechte hinterher, die Noye den Kopf abgerissen hätte, hätte sich McAvoy nicht im letzten Moment zurückgenommen …
    »Weiter so, mein Sohn …«
    Mit offenem Mund sieht Ray, wie McAvoy sich auf Noye wirft, die Arme um ihn schlingt und ihn an der Taille hochhebt. Mit dem Mann in seiner Umklammerung vorwärtsstürmt und ihn mit solcher Wucht gegen den Lexus schmettert, dass sich die Tür einbeult.
    »Los, los, los …«
    Ray hat genug gesehen. Und jede verdammte Sekunde davon genossen.
    Als Ray und Archer über den Parkplatz rennen, sehen sie, wie die drei anderen Figuren sich auf McAvoy stürzen. Mit Ellbogen, Fäusten und Knien seinen breiten Rücken bearbeiten, während Noye bewusstlos zu Boden rutscht.
    Sirenengeheul jetzt. Blitzendes Blaulicht und ein brüllender Colin Ray. McAvoys Arm schießt vor, packt den nächsten Mann am Kopf und rammt ihn gegen den Wagen. Er pflanzt eine schwere Rechte an die Schläfe eines glattrasierten Schädels.
    Chaos …
    Die zwei Gestalten, die noch stehen, scheinen zu erstarren. Dann lässt McAvoy sich auf ein Knie sinken. Und Ronan rennt davon.
    »Alles in Ordnung, mein Sohn?«, bellt Ray gegen den prasselnden Regen an, während er zu seinem zu Boden gegangenen Kollegen eilt. Überall springen uniformierte Beamte aus ihren Streifenwagen. Rechts von ihnen legt Shaz Archer einem kahlgeschorenen Mann in schwarzer Jacke, der benommen in einer Pfütze liegt, Handschellen an.
    McAvoy sieht unter einem zuschwellenden Auge zu ihm hoch. »Sir?«
    Ray lacht erleichtert auf. Wendet sich um und löst einen uniformierten Beamten ab, der gerade dem anderen, größeren Mann in Lederjacke Handschellen anlegen wollte. Zwei weitere Beamte kümmern sich um Giuseppe Noye. In der Entfernung verschwinden zwei Constables in fluoreszierenden Regenjacken in der Dunkelheit und jagen Ronans kaum noch sichtbarer Gestalt hinterher.
    McAvoy ergreift eine dargebotene Hand und zieht sich hoch.
    Schaut benommen um sich. Sieht den beruhigenden Anblick von Uniformen und Gaunern in Handschellen.
    »Sir, ich bin nicht sicher …«
    Colin Ray tritt wieder an seine Seite. »Noye«, sagt er mit einer Kopfbewegung zu dem am Boden liegenden Mann, der stöhnend die Arme um die Rippen schlingt. »Sie hatten recht, mein Sohn. Alan Rourke hat ihn ans Messer geliefert. Gab uns einen Tipp, dass Noye hier heute Nacht geschäftlich zu tun hätte. Wir dachten, es ginge um die Vietnamesen …«
    »Sir?«
    »Sein Patensohn, Ronan. Er arbeitet für diese neue Bande, die die Schlitzaugen aus dem Geschäft gedrängt hat. Er hat sein eigenes kleines Team. Er ist derjenige, der uns die Verbrechensstatistik vermasselt hat.«
    McAvoy greift sich an den Kopf und versucht zu verstehen. »Und die anderen beiden?«, fragt er mit einem Blick auf die zwei Männer, die gerade hinten in die Streifenwagen verfrachtet werden.
    »Die Schläger der neuen Bande. Ronans Handlanger. Hatten ein nettes Nebengeschäft mit gestohlenen Autos laufen, bevor sie anfingen, Frauen die

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