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Dein ist die Rache

Dein ist die Rache

Titel: Dein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Trittsteinen unbeholfen aneinander vorbei. Suzie riecht einen Hauch Bier und Marihuana. Der fette Asiate wirft ihr ein argloses, unschuldiges Lächeln zu. Sie fragt sich, ob er aus Versehen hier gelandet ist.
    Suzie und Jarod machen sich auf den Rückweg zum Haus. Sie sind barfuß, und das feuchte Gras fühlt sich gut an unter den Fußsohlen. Hinter sich hören sie gedämpfte Schreie und Kreischen, als die drei Badelustigen in den Teich steigen.
    »Glaubst du, Melissa findet hier Freunde?«, fragt Suzie leise, während sie sich unter den tiefhängenden Ästen eines Apfelbaums hindurchducken und Suzie die Blätter durch die Finger gleiten lässt.
    »Das bezweifle ich«, lacht Jarod auf. »Hier, hast du …?«
    Er beendet den Satz nicht.
    Suzie spürt eine plötzliche Bewegung und dreht sich gerade noch rechtzeitig um, um Jarod auf die Knie fallen zu sehen. Er sackt zu Boden, als würde ihn etwas von unten auffressen. Selbst in der Dunkelheit sieht sie eine jähe Explosion von Rot, die sein ausdrucksloses Gesicht überzieht, während er zusammenbricht.
    Suzie beginnt, wortlos zu kreischen. Sie wirbelt herum in eine Welt aus Chaos, hektischer Bewegung und Lärm, und dann spürt sie eine Hand und wird zu Boden gestoßen …
    Ihr Gesicht liegt im Gras, ihr Mund ist voll Dreck. Ein starker Druck jetzt, auf ihrem Rücken. Kräftige Arme pressen ihre Schultern herunter, packen ihre Haare.
    Sie spürt ein fieberhaftes Gezerre an ihrer Kleidung, und einen Moment lang weiß sie, was geschehen wird. Dass man sie vergewaltigen wird. Dass ihre Ängste Wirklichkeit werden, ohne Simon, der sie beschützt …
    Sie wird hochgerissen und dann wieder zu Boden geworfen, während jemand den Gürtel ihres Bademantels aus den Schlaufen reißt. Suzie versucht, sich auf die Ellbogen zu stemmen, aber sie ist zu schwach. Die Brille drückt sich ihr schmerzhaft ins Gesicht, und plötzlich beißt sie sich auf die Zunge und schmeckt Blut.
    Jetzt kommt der Gürtel frei. Ihr nackter Bauch und ihre Brüste pressen sich ins Gras. Sie schmeckt Erde.
    Ein heftiger Ruck reißt ihr ganze Haarbüschel an der Wurzel aus, und dann legt sich der Gürtel um ihren Hals: Ein zischender Laut wetteifert mit dem Rauschen des Blutes in ihren Ohren, während ihr die Kehle zugeschnürt wird.
    Simon. Bitte. Simon.
    »Was zum Teufel soll das?«
    Ein Chor von Schreien. Wütende Proteste.
    »Wer …? Runter von ihr, du Dreckskerl.«
    Der Druck lässt schlagartig nach. Sie kann atmen. Sie kann atmen!
    »Na warte, du Arschloch …«
    »Halt!«
    Suzie hustet Blut und Erde, ringt nach Luft, versucht, sich umzudrehen. Zu sehen, wer ihr das angetan hat. Zu erkennen, wer ihr ans Leben will.
    Tränen in den Augen. Das Gesicht blutbeschmiert.
    Mit einem Mal fühlt sie sich leichter als Luft. Fliegt. Steigt ganz hoch auf: verzückt, halb im Rausch.
    Emporgehoben in den Armen des dicken Asiaten. Ihr Gesicht an seiner nassen, behaarten Brust. Ihr Herzschlag übertönt das Geräusch von rennenden Schritten und entfernten Rufen …

Kapitel 23
    Sonntagvormittag. Eine Lammkeule schmort im Ofen, der Duft nach Knoblauch, Fleisch und Fett erfüllt das kleine Haus mit den zwei Schlafzimmern.
    McAvoy betrachtet seine Frau. Sie trägt ein Tanktop aus lila Velours, dazu Shorts. Sie hat sich abgeschminkt, und ihre dunkle, gebräunte Haut wirkt im sanften Licht des Kinderzimmers, nur erleuchtet durch die Lampe in Gespensterform auf Fins Kommode, zum Küssen einladend weich.
    »Geht’s dir gut, Liebes?«
    Roisin schenkt ihrem Mann ein strahlendes Lächeln. Dann ruft sie ausgelassen »Fang!« und tut so, als würde sie ihm ihre Tochter zuwerfen. Er geht instinktiv in eine Rugbyspielerhaltung, und sie müssen beide lachen.
    »Schauen wir uns jetzt den Film an?«, will Fin wissen.
    Der Junge hatte im oberen Stockwerk gespielt und gefragt, ob seine Schwester mitmachen dürfe. Darauf brachte Roisin Lilah hinauf und schärfte Fin ein, brav zu sein und sie nicht in die Nähe von zerbrechlichen Spielsachen zu lassen. Zehn Minuten später brüllte Fin wieder nach seinen Eltern und verkündete, dass seine Schwester eindeutig ein Lachen von sich gegeben hätte. Da sie es selbst hatten sehen wollen, legten sie vor Lilahs Augen eine Comedy-Show hin. Sie reagierte weder auf dämliche Grimassen noch Roisins albernes Herumgehüpfe, gab aber unzweifelhafte Laute des Vergnügens von sich, als McAvoy seine Frau im Sprung packte und aufs Bett warf.
    »Klar, Fin, wir legen ihn gleich ein. Fertig mit

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