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Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels

Titel: Dolly - 11 - Hochzeit auf Burg Moewenfels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Enid Blyton
Dolly Band 11
Hochzeit auf Burg Möwenfels
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    Hingerissen starren die Mädchen das Brautpaar an, leises 'Ah' und 'Oh' ist zu hören. Dolly trägt ein schneeweißes Brautkleid aus Spitze und Seide, in der Hand hält sie einen Strauß aus Maiglöckchen und rosa Rosen. Sie sieht bildschön aus und die Schülerinnen von Burg Möwenfels warten atemlos auf das 'Ja' vor dem Altar. Wird Dolly glücklich werden?
Sei gegrüßt, Burg Möwenfels!
    „Bitte, halt einmal an! Schnell!“ Dolly faßte nach dem Türgriff und zerrte ungeduldig daran, als wolle sie aus dem fahrenden Wagen springen.
    „Um Himmels willen, ist dir schlecht? So kurz vor dem Ziel – wir sind doch gleich da!“ meinte Klaus, ihr Verlobter, kopfschüttelnd und trat auf die Bremse.
    „Unsinn! Wovon sollte mir schlecht sein!“ Dolly gelang es nach kräftigem Rütteln und Zerren, die widerspenstige Tür der betagten Autodame namens „Schnucki“ zu öffnen.
„Und was zwingt dich dann zum fluchtartigen Verlassen meines
    Wagens, wenn ich fragen darf?“
„Ja, hast du keine Augen im Kopf? Da ist sie!“
„Wer, um Himmels willen?“
„Die Burg!“
„Die B…“ Klaus blieb vor Staunen das Wort im Halse stecken. Dieses temperamentvolle Persönchen mit dem dunklen Haarschopf
und den Augen, die an schwarze Kirschen erinnerten, hatte ihn in den
    Wochen seit ihrer Verlobung schon manchesmal in Erstaunen versetzt. Überraschungen schienen bei ihr an der Tagesordnung zu sein. Aber was, zum Kuckuck, zwang sie bei diesem Wetter, aus dem Wagen zu springen und auf die aus dem Nebel ragenden Türme von Burg Möwenfels zu starren, als seien sie das langgesuchte Tor zum Schlaraffenland?
    „Fräulein Dolly Rieder“, sagte er mit der ganzen Strenge seiner Lehrerwürde, „können Sie mir erklären, was es an den vier grauen Türmen einer Burg, in der Sie fast die Hälfte Ihres bisherigen Lebens zugebracht haben, so Besonderes zu sehen gibt?“
    Dolly wandte sich um und lächelte ihn entschuldigend an. „Herr KlausHenning Schwarze“, antwortete sie, scherzhaft seinen Ton übernehmend, „wenn Sie nicht in der Lage sind, dies zu begreifen, dann lassen Sie es sich erklären. Es ist sozusagen eine heilige Handlung: Wann immer ich nach den Ferien nach Möwenfels zurückgekehrt bin – ob als Schülerin oder jetzt als Erzieherin –, habe ich an dieser Stelle, wenn möglich, eine Gedenkminute eingelegt. Oder sagen wir besser: einen Augenblick der Vorfreude beim ersten Anblick der geliebten Türme.“
„Du wirst dich erkälten!“ mahnte Klaus und trat dicht zu ihr heran. „Komm, nimm wenigstens meinen Mantel. Eine niesende und hustende Betreuerin ist genau das, was die Mädchen in Möwenfels jetzt nicht gebrauchen können.“
„Nur einen Augenblick noch – ist sie nicht schön? Von hier aus sieht die Burg am prachtvollsten aus, findest du nicht? Wie ein geheimnisumwittertes Märchenschloß…“
„… ohne seine Prinzessin. Denn die halte ich hier in meinen Armen gefangen. O Dolly, ich fürchte, du wirst nie erwachsen.“
Hinter ihnen hielt mit quietschenden Bremsen ein Wagen.
„He, ihr zwei! Ist das nicht ein etwas ungemütlicher Platz, um Abschied zu nehmen?“ rief Felicitas, Dollys jüngere Schwester übermütig durch das Fenster.
„Wer spricht denn hier von Abschied – wir begrüßen die Burg!“ berichtigte Klaus seine zukünftige Schwägerin. „Das ist eine heilige Handlung! Eine historische Handlung, besser gesagt, auf die Dolly auch bei dem scheußlichsten Wetter nicht verzichten würde, stimmt’s?“
„Stimmt genau, aber jetzt wird mir doch kalt. Kommt, laßt uns weiterfahren.“
Minuten später hielten sie vor dem großen Portal. Noch lag die Burg wie schlafend, aber wenige Stunden nur, dann würden Treppenhäuser und Flure von wildem Stimmengewirr, Schreien und Lachen erfüllt sein. Dann kehrten die Schülerinnen aus den Ferien in ihre Internatsschule zurück, und die alten Mauern füllten sich von neuem mit quirlendem Leben.
„Gnädiges Fräulein, darf ich bitten umzusteigen?“
KlausHenning Schwarze hielt Felicitas die Autotür auf und half ihr, das Gepäck umzuladen. „Richard Löwenherz“, den Felicitas gefahren hatte, war Dollys Wagen und blieb auf der Burg, während „Schnucki“ mit ihrem Besitzer und seiner zukünftigen Schwägerin zum Möwennest hinüberrollte, der zur Burg gehörenden Sprach-und Hauswirtschaftsschule. Dort unterrichtete Dollys Verlobter Geschichte und Literatur, Felicitas

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