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Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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„selbst“ beginnen, müssen Sie es auch selbst machen, andere können es nicht für Sie tun. Leider verstehen auch viele selbst ernannte Selbsthilfegurus das nicht. Bei ihnen liegt der Akzent nur allzu oft auf „Hilfe“, nicht auf „selbst“!
    Leider wollen wir unseren Kindern ein gesundes Selbstbewusstsein mitgeben, weil wir glauben, ein gesundes Selbstbewusstsein sei der Schlüssel zum Erfolg. Es ist genau anders herum. Wer ein großes Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein hat, leistet deswegen noch lange nichts Großes. Erst wenn man Großes (oder überhaupt etwas) geleistet hat, kann man ein Selbstwertgefühl entwickeln. Dann erst kann man sich gut fühlen, vorher noch nicht. Nicht wer sich gut findet, leistet etwas, sondern umgekehrt wird ein Schuh daraus!
    Selbstwertgefühl ist ein verdienter Zustand, der daher kommt, dass man etwas zuwege gebracht hat. Da dieser Gedanke von der Gesellschaft leider nicht gefördert wird, muss er von zu Hause gefördert werden. Die Gesellschaft belohnt Sie mit Status – weil Sie reich sind oder hübsch oder weil Ihre Eltern Stars sind. Oder weil Sie reich und hübsch sind, von berühmten Eltern abstammen und vergessen haben, Ihre Unterwäsche anzuziehen. Aber in der realen Welt müssen sich die meisten ihren Status erst verdienen – jeden Status. Status, egal ob gut oder schlecht, verdient man sich erst. Man kann ihn auch Anerkennung nennen. Wie anerkannt Sie sind, hängt von dem ab, was Sie geleistet haben.
    Ist es an Ihrem Arbeitsplatz nicht auch so? Sie werden anerkannt, weil Sie einen gewissen Beitrag zum Gesamtergebnis leisten. Ich verdiene Geld – wie viel ich verdiene und wie oft, richtet sich danach, wie gut ich in meinem Job bin. Das ist auch bei Ihnen so. Ihre Leistungen tragen zu Ihrem Selbstwertgefühl bei. Selbst wenn ich versuche, etwas zu tun, es mir aber nicht gut gelingt, fühle ich mich besser, weil ich es zumindest probiert habe.
    Als Eltern machen wir oft den schweren Fehler, dass wir versuchen, unseren Kindern Selbstwertgefühl einzuimpfen, anstatt dass wir ihnen beibringen, wie sie lernen können, sich selbst zu mögen. Aufgabe der Eltern ist nicht, ihren Kindern viel Selbstbewusstsein mitzugeben, sondern ihnen dabei zu helfen, unterschiedliche Dinge auszuprobieren und sich gut zu fühlen, wenn sie die Initiative übernehmen und handeln. Erst das Handeln selbst – der Versuch, der Erfolg, ja sogar das Scheitern – bringt das Gefühl mit sich, etwas erreicht zu haben. Loben, wenn das Lob verdient ist, Mut machen, es besser zu machen, nötigenfalls miteinander üben, ja sogar kritisieren, wenn sie etwas schlecht gemacht haben – das ist unsere Aufgabe als Eltern. Wenn man so will, können wir unserem Kind dabei helfen, durch eigene Leistung ein Selbstwertgefühl zu entwickeln.
    Bekennen Sie sich schuldig, versucht zu haben, Ihren Kindern ein hohes Selbstbewusstsein einzuimpfen, anstatt ihnen beizubringen, wie sie lernen, sich selbst zu schätzen? Inwiefern? Erklären Sie es sich selbst.
    7. Weil Sie mit Medikamenten bewirken wollen, was Sie zu bequem sind, selbst zu ändern
    Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, Hyperaktivität und so weiter – ich weiß, gleich hagelt es wieder scharfe Kritik von allen Seiten, aber ich finde das nicht so schlimm. Als ich ein Kind war, gab es diese ganzen blöden Bezeichnungen noch nicht. Wir achteten einfach nicht darauf.
    Es gab auch nicht so viele Menschen mit Depressionen. Und wenn einer wirklich depressiv war, sagte er es niemandem und verwendete es auch nicht als Ausrede für irgendetwas. Man hatte eben mal gute Tage, mal schlechte Tage und musste lernen, damit zurechtzukommen. Mir selbst geht es bis heute so. Ja, stellen Sie sich vor, auch ein Larry Winget ist mal niedergeschlagen. Was ich tue, um darüber hinweg zu kommen? Ich beschäftige mich. Ich lenke mich ab, um nicht all meine Energie an schlechte Gefühle zu verschwenden. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keinen Menschen kennengelernt, der nicht auch schlechte Tage und schlechte Gefühle kannte. Aber ich nehme deswegen noch lange keine Drogen und die meisten Leute, die ich kenne, auch nicht. Stattdessen lernen wir, anders damit zurechtzukommen.
    „Aber Larry, Du verstehst nicht! Manche Menschen können sich eben nicht einfach so ablenken und darüber hinwegkommen!“ Aha, verstehe. Manche Menschen – darunter auch Kinder – „müssen“ Medikamente nehmen. Aber Medikamente können meiner Ansicht nach immer nur das letzte Mittel sein, nicht

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