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Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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das erstbeste Mittel. Unsere Gesellschaft ist faul geworden, und da ist es eben einfacher, eine Tablette „einzuwerfen“, als sich die Zeit zu nehmen, aktiv an der Lösung eines Problems zu arbeiten.
    Sie sollten Ihren Kindern beibringen, dass es ganz normal ist, dass man mal gute, mal schlechte Tage hat. Bringen Sie ihnen Bewältigungsstrategien bei. Bringen Sie ihnen bei, dass schlechte Launen kommen und wieder vergehen. Sie sollten auch nicht wegen jeder Kleinigkeit, die im Leben Ihres Kindes schiefläuft, gleich mit ihm zum Arzt gehen. Bedenken Sie bitte, Ärzte verdienen ihr Geld mit Praxisbesuchen und mit dem Verschreiben von Medikamenten. Sie wollen, dass Sie abhängig von ihnen und ihrem Expertenrat werden. (Okay, liebe Ärzte, Sie haben gerade eine Verallgemeinerung von mir gelesen. Damit müssen Sie nun halt leben. Nicht alle Ärzte sind so, nicht allen geht es nur ums Geld. Manche sind hervorragende Menschen, denen es wirklich um das Wohl und die Gesundheit ihrer Mitmenschen geht. Diesen Kollegen möchte ich danken. Die anderen sollten sich schämen.)
    Wenn es um die Gesundheit Ihres Kindes geht, versuchen Sie es zuerst einmal mit einer guten alten Prise gesundem Menschenverstand. Geben Sie dem Problem eine Chance, nachzulassen und sich von selbst zu erledigen, und wenn es das nicht tut, können Sie immer noch mit Ihrem Kind zum Arzt gehen. Ich wette mit Ihnen, in den meisten Fällen funktioniert das mit dem gesunden Menschenverstand ganz gut. Es ist erstaunlich, wie effektiv gesunder Menschenverstand, Zeit und Arbeit wirken und wie viele Probleme sich dann in Luft auflösen.
    Als kleiner Junge war ich sehr launisch und konnte mich nicht lange konzentrieren. (Übrigens, wenn Ihr Kind sich lange gut konzentrieren kann, würde ich es an Ihrer Stelle von einem Arzt untersuchen lassen. Denn welches Kind kann sich schon über längere Zeit konzentrieren?)
    Als ich in die vierte Klasse kam, trennte meine Lehrerin Mrs. Bowman mich von meinen drei Kameraden und stellte jeden von uns vieren in eine Ecke, wo wir ruhig stehen und auf die Wand starren mussten. So machte sie uns schon am ersten Tag klar, dass wir zu unaufmerksam wären und zu viel schwatzten und wollte diese Neigung im Keim ersticken. Hatte sie Unrecht damit? Natürlich nicht. Hasste ich sie damals deswegen? Und ob! Aber unser Ruf ging uns eben voraus und sie wollte von Anfang dafür sorgen, dass sie vernünftig Unterricht halten konnte. Meine Mutter war von diesen Methoden nicht begeistert, denn ich war doch ihr kleiner Engel, aber mein Dad hatte dafür Verständnis und teilte die Einschätzung meiner Lehrerin.
    Die Lehre, die Sie aus dieser Anekdote ziehen können, ist, dass Kinder launisch, impulsiv und oft unaufmerksam sind und dass das ganz normal ist. Mit ein bisschen Übung und Disziplin kriegt man das normalerweise leicht in den Griff. Aber leichter ist es natürlich, mit dem Kind zum Onkel Doktor zu trotten und sich etwas von ihm verschreiben zu lassen, damit man nicht den Stress hat, selbst für Disziplin zu sorgen. Es ist leichter zu behaupten, Tommy sei nicht gut in der Schule und habe ein Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom, als Tommys Hintern auf einen Stuhl zu drücken und ihm zu befehlen, so lange auf demselben sitzen zu bleiben, bis er seine Hausaufgaben gemacht hat. Es ist leichter, ihn durch Drogen gefügig zu machen, als Ihre eigene kostbare Fernsehzeit zu opfern, um Ihrem Kind etwas Disziplin beizubringen. Manche Eltern betäuben ihre Kids mit Drogen, weil sie zu faul sind, sie zu bestrafen oder weil sie behaupten, sie hätten nicht die nötige Zeit, um sich als Eltern voll zu engagieren.
    Mit den Lehrern ist es nicht besser – oft sogar noch schlimmer! Lehrer haben 25 kleine Monster vor sich, die nicht aufpassen wollen, die aus dem Fenster schauen, in der Nase bohren und lieber ihre Popel aufessen als ihre Lektion zu lernen. Wenn einer oder zwei in der Klasse mehr Zuwendung brauchen, damit sie sich gut benehmen, gibt es Lehrer, die lieber die Eltern dieser Kinder anrufen und sie überreden, ihnen Ritalin zu geben, als die Kinder mal in die Ecke zu stellen, wie Mrs. Bowman es mit mir gemacht hat.
    Mit der Regierung steht es noch schlimmer. Eines Tages berichtete das Massachusetts Behavioral Health Partnership, fast zwei Drittel aller Schulkinder unter staatlicher Aufsicht würden wegen Verhaltensauffälligkeiten medikamentös behandelt. Carole Keeton Strayhorn, Rechnungsprüferin des Staates Texas, deckte 2004 in ihrem Bericht

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