Deine Kuesse verzaubern mich
begleiten. Bisher hatte Summer immer abgelehnt, weil Tyrone ihr Furchtbares angedroht hatte, wenn sie es wagen sollte, die Stadt zu verlassen. Doch jetzt, wo sie keine Zukunft mehr in Houston sah, packte sie kurz entschlossen ihre Sachen und begleitete die Lindseys, die sie wie eine Tochter aufnahmen.
Summer genoss das Jahr mit den Lindseys, das sie mit ihnen auf ihrem Anwesen am Strand von Miami verbrachte. Fest entschlossen, Darius und was er ihr angetan hatte zu vergessen, vergrub sie sich in ihre Arbeit. Als sie nach weiteren zwei Wochen immer noch nichts von ihm gehört hatte, war das nur ein weiterer Beweis dafür, dass die Nacht mit Summer für ihn nur ein bedeutungsloses Abenteuer gewesen war.
Mr. und Mrs. Lindsey waren pensionierte Lehrer, die Summer ebenfalls ermutigen, ihren Hochschulabschluss zu machen, und sie auf jede erdenkliche Weise unterstützten. Mit dem Geld, das Summer während ihrer Zeit bei dem älteren Paar verdiente, und einem großzügigen Bonus, den ihr die Lindseys nach Abschluss der Arbeiten gaben, konnte sie in Miami bleiben und aufs College gehen. Sie ging mit Feuereifer an ihr Studium, fest entschlossen, ihre Ziele zu verwirklichen und sich nicht von dem Schmerz auffressen zu lassen, den sie fühlte, wenn sie an Darius dachte.
Nachdenklich warf Summer einen Blick aus dem Fenster. Sie hatte wirklich keine Ahnung, was sie jetzt tun sollte.
In Darius’ Nähe wurden all jene Empfindungen wieder wach, die sie am liebsten ein für alle Mal vergessen hätte. In den sieben Jahren hatte sie nicht einen einzigen Mann kennengelernt, bei dem sie sich als Frau fühlte, die begehrte und begehrt wurde. Darius hingegen gelang das spielend leicht.
Während des Wochenendes hatte sie fast ununterbrochen an ihn gedacht. Ihr waren die verstohlenen Blicke nicht entgangen, die ihm Frauen zuwarfen, wenn sie gemeinsam ins Café gingen. Kein Wunder, dass auch andere Frauen diesen Mann attraktiv fanden – ihr selbst erging es ja auch nicht anders.
Seufzend sah sie auf die Uhr. Es war an der Zeit, ihre Morgenrunde zu machen und die Bewohnerinnen von Helping Hands zu begrüßen. Bis zum Mittagessen mit Darius würde sie sich einfach ein wenig ablenken.
Darius sah angestrengt auf den Computermonitor. Irgendwas musste ihm beim Installieren der Buchführungssoftware entgangen sein. Ihm würde nichts anderes übrig bleiben, als alles noch mal zu überprüfen. Oder, dachte er und rieb sich nachdenklich über den Nasenrücken, vielleicht sollte er sich einfach nur mehr auf seine Arbeit und weniger auf Summer konzentrieren. Wahrscheinlich hatte er sich die Unregelmäßigkeiten im Buchhaltungsprogramm des Texas Cattleman’s Club nur eingebildet.
Um sich und seinen Augen eine kleine Pause zu gönnen, stand er auf und streckte sich. Praktisch den ganzen Morgen über hatte er schon vor dem Computer gesessen und seine langen Beine unter den viel zu niedrigen Schreibtisch gequetscht.
Ihm blieb noch eine Stunde bis zum Lunch. Er freute sich darauf, wieder mit Summer essen zu gehen. Dass er so viel Zeit mit ihr verbrachte, gehörte zu seinem Racheplan. Aber es wurde immer schwerer, sich selbst davon zu überzeugen, dass das der einzige Grund war. Er musste wirklich aufpassen, wenn er nicht wieder Summers Charme erliegen wollte. Und das wollte er auf keinen Fall. Einst hatte er ihr sein Herz geschenkt, und sie hatte ihn beinahe zerstört. Seitdem konnte er keiner Frau mehr trauen.
Er hatte sie zwar gefragt, wie ihr Gespräch mit Kevin gelaufen war, doch er war natürlich bereits eingeweiht. Es wäre eine Untertreibung zu behaupten, dass Kevin von Summer beeindruckt war. Natürlich war sie eine überaus attraktive Frau, aber Kevin war darüber hinaus auch von ihrer Intelligenz und ihrem Engagement für die Zuflucht suchenden Frauen begeistert. Einige ihrer Vorschläge hatten ihn so überzeugt, dass der Club sie wohl bald umsetzen würde.
Darius setzte sich wieder an den Computer, um sich weiter mit dem Programm zu beschäftigen und Summer aus seinen Gedanken zu verscheuchen. Wieder fielen ihm einige Unstimmigkeiten auf.
Sein Telefon klingelte. „Hallo Lance, was gibt es?“, fragte er, nachdem er abgenommen hatte.
„Kate plant für heute Abend ein Dinner und fragt, ob du mit uns essen möchtest.“
Darius lächelte. Er mochte Kate sehr gerne. Sie war genau das, was Lance brauchte und ihm guttat. „Mit dem größten Vergnügen“, stimmte er zu.
„Toll! Ich sag Kate
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