Deine Kuesse verzaubern mich
kaputt, um zuzuhören.“
„Ich halte keine Predigten.“ Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu.
„Dann habe ich mich eben geirrt“, entgegnete sie.
Sie mochte zwar zu erledigt sein, um ihm zuzuhören, aber zweifellos steckte in ihr immer noch genügend Energie für einen Streit mit ihm. Doch den Gefallen wollte er ihr nicht tun.
Sanft fasste er sie am Arm, drehte sie zu sich herum und küsste sie auf den Mund. „Du bist viel hübscher, wenn du nicht herumstreitest.“
Damit hatte sie anscheinend nicht gerechnet. „Ich streite doch gar nicht“, widersprach sie eigensinnig.
Darius konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Dann habe ich mich eben geirrt.“
Als sie ihn daraufhin wütend ansah, lachte er fröhlich auf. „Komm schon, Summer. Ich hol schnell diese Akte von meinem Schreibtisch und bringe dich dann nach Hause, bevor du mir vor Erschöpfung noch ohnmächtig wirst.“
Summer blickte über die Schulter, als sie ihre Haustür aufschloss. Ihr war nicht entgangen, dass Darius ihr in seinem Auto bis nach Hause gefolgt war. Sie hätte ihn höflichkeitshalber hereinbitten können, entschied sich aber dagegen. Darius Franklin konnte sie nur in geringer Dosierung vertragen, und nach den Küssen in ihrem Büro war ihr Pensum für diesen Tag erreicht.
Immer wenn sie sich küssten, dachte sie nicht nur an die Leidenschaft, die zwischen ihnen geknistert hatte, sondern auch an ihre Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit Darius, von Hochzeit und Kindern.
Während sie ins Badezimmer ging, um zu duschen, fragte sie sich, ob Darius es wohl bereute, damals vor seinem Partner Walt mit ihrer Liebesnacht geprahlt zu haben. Sie war Walt noch immer dankbar dafür, dass er ihr erzählt hatte, welche intimen Details Darius ausgeplaudert hatte.
Zu erfahren, dass er sie so hintergangen hatte, war sehr erniedrigend gewesen. Es schmerzte sie immer noch, wenn sie daran dachte, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatte. Sie war fest entschlossen, denselben Fehler nicht noch einmal zu machen, indem sie Darius erneut ihr Herz schenkte. Aber die Küsse hatte sie wirklich genossen. Und solange sie wusste, wie sie zueinander standen, hatte das eine nichts mit dem anderen zu tun.
Mittlerweile war er ein aufstrebender Geschäftsmann, dem seine Arbeit Spaß machte. Und sie hatte ein neues Leben, einen neuen Job und sah sich auf der Straße nicht mehr ständig ängstlich nach Tyrone um. Die vergangenen sieben Jahre waren gut für sie gewesen, auch wenn sie sich ein wenig einsam gefühlt hatte. Sie hatte auf die harte Tour gelernt, Männern gegenüber zumindest vorsichtig zu sein. Sie hatte nicht vor, dieses gesunde Misstrauen abzulegen.
Und dazu gehörte, dass sie keinerlei Vermutungen anstellte, was Darius betraf.
Darius sehnte sich nach einer entspannenden Dusche. Nachdem er Summer nach Hause eskortiert hatte, waren ihm auf dem Heimweg ihre Küsse nicht aus dem Kopf gegangen. Sie in seinen Armen zu halten hatte sich so gut angefühlt, als ob sie einfach dorthin gehörte. Das war schon ziemlich seltsam, wenn man bedachte, was sie ihm vor sieben Jahren angetan hatte. Als er in ihrem Büro den Kuss widerwillig beendet hatte, hatte sie mit ihrer Zunge noch einmal seine Lippen liebkost. Allein der Gedanke daran erregte Darius. Es war vollkommen überraschend gekommen – und es hatte sich gut angefühlt.
Jetzt, da sie sich schon wieder so nahe gekommen waren, würde er alles daransetzen, dass sie ihn einlud, über Nacht bei ihr zu bleiben. Das konnte noch eine Weile dauern, aber er würde es schaffen. Es war ganz gut, dass er sie nicht vor Montag wiedersah, denn er brauchte eine kleine Pause, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Heute Abend war sie ihm schon ziemlich unter die Haut gegangen.
Stirnrunzelnd stieg Darius unter die Dusche. Egal, welche Saiten Summer in ihm zum Klingen brachte, er war wild entschlossen, ihrem Zauber zu widerstehen. Er würde ganz bestimmt nicht denselben Fehler zweimal machen.
6. KAPITEL
„Wie war dein Treffen am Freitag?“
Summer sah auf. Sie war nicht sicher gewesen, ob Darius sofort nach dem Wochenende wieder ins Helping Hands kommen würde. Wie angekündigt war er am Freitag nicht erschienen, und sie hatte nicht genau gewusst, wie lange er für seine Ermittlungen in der Raffinerie brauchen würde.
„Es lief sehr gut. Mr. Novak war sehr interessiert. Er will sich bei den anderen Mitgliedern des Clubs dafür einsetzen, dass wir uns schnell vergrößern können.“
Darius nickte.
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