Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)
mir den König nicht entblößen.
Zum Scheik der Todeskarawane.
Und der bist du! Das weißt du wohl?
SCHEIK DER TODESKARAWANE.Genau!
Im Lager drüben wird es laut. Man hört Musik,einen arabischen Marsch.
SCHEIK.Ich prüfe dich vorher!
SCHEIK DER TODESKARAWANE.Ich bin bereit.
SCHEIK.Und deine Leute auch! Doch ist es leicht,Durch Ungeschick und Lumpigkeit zu wirken.
Der Zug nähert sich.
BABEL aufspringend, zu Schfak, welche zur Kulisse hinausschaut. Sie kommen?
SCHFAK.Ja, sie kommen.
SCHEIK treibt allerlei Volk, welches dem Zuge vorausgeeilt ist und sich herbeidrängen will, mit der Peitsche hinaus. Platz für sie.
Zehnter Auftrit t
Die Vorigen. Der Zug der Gäste. Voran vier Fackelträger, welche ihre bis zum Schluß nötigen Fackeln an Ort und Stelle zu bringen und sich dann zu entfernen haben. Nach ihnen der schwarze Vorbeter als Zeremonienmeister. Hinter ihm die Musik. Hierauf die Scheike der acht Stämme, auf deren Beistand Abk Kitl so sicher rechnet. Diesem folgen die bereits bekannten Aeltesten der n’allh mit allen den Personen, die bei der Nachmittagsberatung die Staffage bildeten. Der Scheik steht in stolzer Haltung am Throne, die Peitsche in der Hand. Die acht Anführer bleiben im Hintergrunde stehen. Der Schwarze schreitet würdevoll bis dorthin, wo ihre Kissen liegen, um dann jedem Einzelnen von ihnen seinen Platz anzuweisen. Ist dies geschehen, so entfernt er sich, um später zum Gebete wieder zu kommen. Die Aeltesten suchen zwar sofort ihre Plätze auf, setzen sich aber nicht eher, als bis die acht Scheike sich alle niedergelassen haben. Die Musik macht mit den Uebrigen die Runde und stellt sich wie am Nachmittage auf. Dann gibt der Scheik das Zeichen, still zu sein.
SCHEIK.Ich bin Abk Kitl, des Kampfes Vater,Der Scheik der Beduinen n’allh,Und heiße euch willkommen.
Winkt nach den Sitzen.
Nehmet Platz!
ERSTER SCHEIK vortretend. Ich bin der Scheik der tapfern Hïn+nUnd grüße dich!
SCHEIK.Ich danke dir, o Scheik!
Der Gast bekommt vom Vorbeter sein Kissen angewiesen und setzt sich.
ZWEITER SCHEIK tritt vor. Ich kommandiere die Munfik+nUnd grüße dich!
SCHEIK.Ich danke dir, o Scheik!
Der Gast bekommt vom Vorbeter sein Kissen angewiesen und setzt sich.
DRITTER SCHEIK.Ich bin der Scheik des Stammes Gr Am+nUnd grüße dich!
SCHEIK.Ich danke dir, o Scheik!
Der Gast bekommt vom Vorbeter sein Kissen angewiesen und setzt sich.
VIERTER SCHEIK.Ich bin der Scheik der treuen Bni HrUnd grüße dich ergebenst!
SCHEIK.Danke, danke!
Der Gast bekommt u.s.w.
FÜNFTER SCHEIK.Ich bin der Scheik der Stämme der SchukkkUnd grüße dich von ihnen!
SCHEIK.Meinen Dank!
Der Gast bekommt u.s.w.
SECHSTER SCHEIK.Ich bin der Scheik des Stammes jkalUnd sage meinen Gruß!
SCHEIK.Ich lobe dich!
Der Gast bekommt u.s.w.
SIEBENTER SCHEIK.Ich bin der Scheik der Stämme der SchuttrUnd bringe ihren Gruß!
SCHEIK.Ich rühme dich!
Der Gast bekommt u.s.w.
ACHTER SCHEIK.Ich bin der Scheik des Stammes Hkkam;Er grüßt Abk Kitl!
SCHEIK.Ich preise dich!
Der Gast bekommt u.s.w.
IMM.Ich bin der heilge Glaube, der Imm!
Setzt sich.
KDI.Ich bin der Kdi, die Gerechtigkeit!
Setzt sich.
BABEL.Ich bin die Wissenschaft und heiße Babel.
Setzt sich auf seinen Platz.
HKAWTI richtet sich mit Hilfe von Schfak von seinem Sitze auf. Ich bin das Märchen; weiter bin ich nichts!
Setzt sich wieder nieder. Der Scheik der Todeskarawane macht hier und da den Versuch, einen Platz zu bekommen, wird aber überall so scheel angesehen, daß er es vorzieht, weiterzugehen. Da nimmt Schfak ihn resolut bei der Hand, führt ihn nach dem Zelte, schlägt den Vorhang der Männerabteilung zurück und weist ihm da einen besseren Sitz an, als er da außen hätte finden können. Er sitzt da wie auf einer herrschaftlichen Tribüne, von der aus er Alles überschauen kann. Zu gleicher Zeit wird nebenan auch die Gardine der Frauenabteilung zurückgeschlagen, und man sieht die Phantasie und die Bibel, welche der Beratung zuschauen wollen. Letztere ist verschleiert, und zwar so, daß der leichte, weiße Stoff die ganze Gestalt umhüllt und man nicht bemerkt, daß sie jetzt an Schfak’s Stelle das sogenannte »Gewand der Seele« trägt, also den Schmuck, den, wie der Scheik sich ausdrückte, »einst Bnt’ullh in heiligen Stunden trug.«) So haben also
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