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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hier,Sind köstliche Altane hochgebaut,Mit bunten Teppichen aus Frahn,Wo
     
    Zeigt wieder nach links und nach rechts.
     
    da der Scheik und – – – da die Hexe sitzt,Um ihre Züge laut zu kommandieren.
     
    Im Hintergrunde erscheint der Scheik der Todeskarawane. Die Phantasie setzt sich auf den Thron. Die Bibel, welche auf dem Alabaster sitzt, zieht sofort den Schleier über ihr Gesicht. Schfak aber fährt, ohne den Ankömmling zu bemerken, in ihrer Beschreibung fort.
     
    Die kämpfenden Figuren sind zu Pferde,Und jeder Zug erfordert Reiterkünste,Bei denen wir den Feind beschämen würden,Wenn nicht der Scheik der TodeskarawaneDas Schach zu reiten übernommen hätte.Ich habe mich zunächst vor ihm gefürchtet;Dann habe ich mich bloß nur noch gescheut,Und jetzt kann ich schon leidlich mit ihm reden,Doch für die Rolle, die er spielen soll,Ist er gewiß und sicher unbefähigt;Das sieht man ihm ja schon von Weitem an!
     

Dritter Auftrit t
     
    Die Vorigen. Der Scheik der Todeskarawane, der sich leise und langsam genähert hat und nun hinter ihr steht.
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE heiter. Das Schreckenskind! Sieht es von Weitem schon!
     
    SCHFAK fährt zusammen, sieht sich um, weicht zurück. Allh, Allh! Die Todeskarawane!Ich bin belauscht! Ich muß mich wieder setzen!
     
    Flüchtet sich nach dem Sitze ihres Vaters, auf den sie halb sich fallen läßt und halb wirklich fällt, weil er so niedrig ist. Hierüber erschrocken, schreit sie auf.
     
    Das ist sehr tief!
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.Wie es der Seele ziemt!
     
    SCHFAK will ihn widerlegen. Sie ist doch Königin!
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.O nein!
     
    SCHFAK.Was sonst!
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.Sie ist die niedrigste der Dienerinnen,Die niedrigste, die ich mir denken kann,Doch an der Seite dessen, der sie führt,Steigt sie empor zum höchsten aller Throne.
     
    SCHFAK.Und der sie führt?
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.Das ist der Geist.
     
    SCHFAK schnell. Der Scheik!
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE ohne diese ihre Meinung zu beachten. Doch dient auch er.
     
    SCHFAK.Ich denke, er beherrscht?
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.Nur sich allein, als höchster aller Fürsten.Doch aber, wenn er in die Tiefe steigt,Um die verlorne Seele heimzuführen,Dann wird er Knecht, der niedrigste der Knechte,Und wenn ihn nicht die Gnade Gottes hält,Ist er verloren – – – unten – – – wie die Seele!
     
    SCHFAK springt auf, ist ernst geworden. »Und wenn ihn nicht – – – die Gnade Gottes hält,Ist er verloren – – – unten – – – wie die Seele!«Wie klingt mir das! Mir graust vor diesem Worte!Wozu dann dieser kalte, schwere Schmuck?Wenn ich nur dienen soll, so ist er Lüge!
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.So wirf ihn ab, und mach dich frei von ihm!
     
    SCHFAK langsamen Schrittes rückwärts gehend, sieht ihn mit großen Augen an. Ich leg ihn ab – – – ich leg ihn wirklich ab – – –Ich traue dir!
     
    PHANTASIE.Das sollst du auch, mein Kind!
     
    BIBEL steht von ihrem Sitze auf, zu Schfak. Gib her den Schmuck, das Kleid, die ganze Lüge!Komm in den Turm, damit ich dich befreieUnd deine Last auf meine Schultern nehme,Für kurze Zeit – – –
     
    Zur Phantasie.
     
    wenn du erlaubst!
     
    PHANTASIE.Du darfst!
     
    Die Bibel nimmt Schfak bei der Hand und verschwindet mit ihr in der Frauenabteilung des Zeltes.
     

Vierter Auftrit t
     
    Die Phantasie. Der Scheik der Todeskarawane.
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE.Wir sind allein. Du bist – – –?
     
    PHANTASIE lächelnd. Die Phantasie.
     
    SCHEIK DER TODESKARAWANE nickt beistimmend. »Die im Gefilde von Sitra wohnt,Dem hochgelegnen Tal der Sternenblumen;«Jawohl, jawohl; das wußte ich bereits.Jedoch da oben liegt auch MßrdistnUnd auch Kulkb, mit seiner Geisterschmiede.Da lag ich einst, gefesselt und geknebelt,Im Feuer – – in der Glut – – um Stahl zu werden – –Und alle Hämmer schlugen auf mich ein – –Doch war ich still – – ich trug die Qual und schwieg – –Und als die Lohe meine Seele faßte,Die man mir nehmen, mir entreißen wollte,Da schrie ich auf, doch nur in meinem Innern,Zu Gott, dem Herrn, daß er mir helfen möge.Da schwanden mir die Sinne, und ich sahVor mir ein gütig-mildes AngesichtUnd hörte eine Stimme, die mich bat,Nur stark zu sein und mutig auszuharren,Dann werde die Erlösung sich vollenden.Und heut erkenne ich dein AngesichtUnd deine Stimme. Du bist es gewesen!
     
    PHANTASIE mit dem Finger auf ihn zeigend. Als deine Phantasie. Du hast

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