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Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Saemtliche Werke von Karl May Band II (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Hölle dann zum Himmel macht,Damit sogar der Teufel selig werde.Denn dieser war der erste aller SünderUnd sei nun auch der erste der Erlösten.Das ist ein Werk für harte, schwere Fäuste,Die unerbittlich dreinzuschlagen wissen,Und wenn der Christ, anstatt Verzicht zu leisten,Uns auch das Jammertal noch nehmen will,So soll er diese Fäuste kennen lernen.Wir sind bereit! Wir werden mit ihm fertig!
     
    ERSTER AELTESTER.Wir sind bereit!
     
    ZWEITER AELTESTER.Wir sind bereit!
     
    DRITTER AELTESTER.Wir sind bereit!
     
    ALLE durcheinander. Wir sind bereit!
     
    ERSTER SCHEIK.Wir werden mit ihm fertig!
     
    ZWEITER SCHEIK.Wir werden mit ihm fertig!
     
    ALLE durcheinander. Wir werden mit ihm fertig!
     
    Waffengeklirr, Lärm der Instrumente und die bekannten Interjektionen. Während dieses Lärmes verläßt der Imm den »Teppich der Rede«, um an seinen Platz zurückzukehren, und Babel tritt an seine Stelle.
     
    SCHEIK mit der Peitsche auf den Imm deutend. Das war der Glaube, der gesprochen hat.
     
    Auf Babel zeigend.
     
    Nun kommt die Wissenschaft. Und dann – – –
     
    Klatschend.
     
    komm ich!
     
    BABEL.Es ist verbrieft durch alte Pergamente,Durch ausgegrabene Papyrusrollen,Durch mündlich überlieferte Geschichten,Durch Steine, Platten, Ziegel und Zylinder,Sogar durch heilge Offenbarungsschriften,Daß lange vor Beginn der VölkerzeitenEin Stamm von Riesen auf der Erde wohnte,Deß Name lautete: »Ich bin wie Gott!«Das waren wir, die heutgen n’allh.Der Name ist der sicherste Beweis,Doch gibt es auch noch andere Belege,Die wissenschaftlich streng geordnet sindUnd sich
     
    Nach dem Turm deutend.
     
    in unserm Schatz, im Turm befinden.Wir bauten damals Stadt und Festung Babel,Dazu den Turm, der bis zum Himmel reichte,Denn Babel heißt »Thor Gottes«, nicht »Verwirrung«.Die Stadt wuchs sich zum großen Reiche aus,Die Menschen aber wurden immer kleiner.Der Riese wohne in der Einsamkeit;Am Markt des Lebens muß er schnell verzwergen.Wir waren nicht zur Winzigkeit bestimmt,Verschenkten Stadt und Reich an arme LeuteUnd zogen fort, zurück in unsre Wüste – – –
     
    SCHEIK stolz. Verschenkten Stadt und Reich an arme Leute – – –
     
    Gibt ein Zeichen, diese Worte nachzusprechen.
     
    ALLE jubelnd, unisono. Verschenkten Stadt und Reich an arme Leute – – –
     
    SCHEIK.Und zogen fort, zurück in unsre Wüste!
     
    Gibt dasselbe Zeichen.
     
    ALLE wie oben. Und zogen fort, zurück in unsre Wüste!
     
    SCHEIK hebt die Arme, schaut begeistert empor. Wie groß von euch, ihr meine n’allh,Groß wie der Turm, der bis zum Himmel ragte!Schaut nicht herab zu uns, um uns zu messen,Doch bietet mir ein Reich wie BabylonUnd hier dagegen diese eure Größe,So schwör ich euch, ich gehe und verzichte!
     
    PHANTASIE von ihrem Sitz im Zelt aufstehend, hebt warnend den Arm. Du schwörst, o Scheik!
     
    SCHEIK dreht sich nach ihr um, bestätigend. Ich schwöre!
     
    BABEL ihn bewundernd. Groß wie immer!
     
    PHANTASIE.Wie nun, wenn dich Allh beim Worte nähme?!
     
    SCHEIK.So würde ich es halten!
     
    Zu Babel.
     
    Babel, weiter!
     
    BABEL.Das war vor vielen, vielen tausend Jahren.Nun kehren aus der Wüste wir zurück,Um nach dem Turm der n’allh zu schauen.Wir fragen diese Zeit; sie aber schweigt;Sie senkt das Haupt und deutet auf Ruinen.Der Völker keins war dieses Baues würdig.Das Höchste, was die Menschheit je erdachte,Erreichte kaum die erste seiner Stufen.Da fuhr der Herr in seinem Zorn herab;Der Riese fiel zerschmettert vor ihm nieder,Und Weltenreiche brachen unter ihm.Sein Körper löste sich in Schutt und Trümmer,Doch der Gedanke, der ihm innewohnte,Der Geist also, stammt von uns n’allhUnd soll im neuen Leibe neu sich strecken,An ganz demselben Ort, an dem er stand,Doch nicht gekleidet in denselben Staub,Der ihn den Zwergen unbegreiflich machte.Nicht wieder baun wir ihn aus Schlammgefüge,O nein, granitne Taten brechen wirAus dem Gestein der harten GegenwartUnd türmen sie zum höchsten Himmel auf.Bricht dann auch dieses zweite Werk zusammen,So mag Allh der Zukunft sich erbarmen,Denn Besseres als Taten gibt es nicht!
     
    SCHEIK die Hände hochhebend und das Zeichen gebend, diese Worte nachzusprechen. Denn Besseres als Taten – – –
     
    ALLE unisono, wuchtig. Gibt es nicht!
     
    BABEL vom »Teppich der Rede« nach seinem Platze zurückkehrend. Und dieses Beste wollen wir vollbringen!
     
    SCHEIK.Wir wollen baun!
     
    IMM.Wir wollen wieder baun!
     
    BABEL.Nicht einen Turm für heidnische

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