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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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jeher zuwider. Da er aber fand, daß keine darin waren, trank er noch ein weiteres Glas auf die Gesundheit ihres abwesenden Freundes, und dann fühlte er sich gebieterisch aufgefordert, noch ein anderes zu Ehren des unbekannten Punschbereiters vorzuschlagen.
    Diese Reihe von Gläsern verfehlte nicht ihre entsprechende Wirkung auf Herrn Pickwick. Sein Gesicht funkelte im sonnigsten Lächeln: Fröhlichkeit spielte um seine Lippen, und rosige Laune glänzte in seinem Auge. Allmählich geriet Herr Pickwick immer mehr unter den Einfluß des Getränks, dessen anregende Eigenschaft durch die Hitze noch erhöht wurde. Herr Pickwick konnte der Versuchung nicht widerstehen, einen Gesang vorzutragen, den er in seiner Kindheit gehört hatte; und da der Versuch mißlang, suchte er sein Gedächtnis durch eine noch größere Anzahl von Gläsern zu erhöhter Tätigkeit anzuspornen. Das schien jedoch eine ganz entgegengesetzte Wirkung hervorzubringen. Hatte er nämlich zuvor die Worte des Gesangs vergessen, so vergaß er jetzt, wie man überhaupt in artikulierten Tönen sprechen muß; und endlich, nachdem er sich auf seine Beine gestellt hatte, um eine ergreifende Rede an die Gesellschaft zu halten, fiel er auf den Schiebkarren und schlief augenblicklich ein.
    Nachdem der Korb wieder gepackt war, und man es rein unmöglich gefunden hatte, Herrn Pickwick aus seinem Todesschlafe zu wecken, fand eine Beratung statt, ob es besser sei, wenn Herr Weller seinen Herrn wieder zurückführe, oder wenn er ihn liegen lasse, wo er lag, bis sich alle wieder auf den Rückweg begeben würden. Schließlich entschied man sich für das Letztere. Da die weitere Expedition nur noch eine knappe Stunde dauern sollte und Herr Weller sehr inständig bat, die Gesellschaft begleiten zu dürfen, so wurde beschlossen, Herrn Pickwick auf dem Karren zu lassen und ihn auf dem Rückweg wieder mitzunehmen, Man machte sich also auf, und Herr Pickwick schnarchte ganz behaglich im Schatten fort.
    Daß Herr Pickwick im Schatten fortgeschnarcht hätte, bis seine Freunde zurückgekommen wären, oder statt dessen geschnarcht hätte, bis sich die Schatten des Abends auf das Gefilde lagerten, scheint unzweifelhaft, wenn man nur voraussetzt, daß er es ungestört hätte tun können. Das war aber leider nicht der Fall. Es kam anders.
    Kapitän Boldwig war ein kleiner rasch aufbrausender Mann, in einer steifen, schwarzen Halsbinde und einem blauen Überrock. Zuweilen ließ er sich herab, sein Gut zu inspizieren und vergaß dann nie, ein dickes spanisches Rohr mit messingner Zwinge, einen Gärtner und Untergärtner mit sehr ergebenen Gesichtern mitzunehmen. Diesen (den Gärtnern, nicht dem Stock) erteilte Kapitän Boldwig mit aller gebührenden Hoheit und Barschheit seine Befehle. Denn Kapitän Boldwigs Schwägerin hatte einen Marquis geheiratet, und des Kapitäns Wohnsitz war eine Villa. Sein Grundstück war ein Landgut, und es war alles sehr großartig und auf großen Fuß eingerichtet,
    Herr Pickwick hatte noch keine halbe Stunde geschlafen, als der kleine Kapitän Boldwig, von seinen beiden Gärtnern begleitet, so schnell daherschritt, wie es seine Wichtigkeit und Würde erlaubte. Als nun Kapitän Boldwig an die Eiche kam, blieb er stehen, holte tief Atem, sah sich in der Gegend um, als ob die Gegend sich hochgeehrt fühlen müßte, daß er sie in Augenschein nahm, stieß dann mit seinem Stock kräftig auf den Boden und wandte sich an seinen Obergärtner.
    »Hunt!« rief Kapitän Boldwig.
    »Ja, Sir«, sagte der Gärtner.
    »Harke diesen Platz morgen früh – hörst du, Hunt?«
    »Ja, Sir.«
    »Und sorge dafür, daß er überhaupt in ordentlichem Stande erhalten wird – hörst du, Hunt?«
    »Ja, Sir.«
    »Und erinnere mich daran, anschlagen zu lassen, daß niemand ungestraft mein Landgut betreten darf. Auch Selbstschüsse muß ich anbringen und überhaupt alles tun, was das gemeine Pack fernhält. Hörst du, Hunt? Hörst du?«
    »Wird besorgt, Sir.«
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte der andere, mit der Hand an den Hut greifend.
    »Nun, Wilkins, was ist’s mit dir?« fragte Kapitän Boldwig.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir – aber ich meine, man hat heute schon Ihr Gebot übertreten.«
    »Was!!« rief der Kapitän, sich rings umschauend.
    »Ja, Sir. – Man hat, glaube ich, hier gezecht.«
    »Gnade Gott den Verwegenen, wenn sie das riskierten!« sagte Kapitän Boldwig, als er die Überbleibsel, die auf dem Rasen zerstreut lagen, gewahrte. »Wahrhaftig, sie haben

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