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DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 3: Edition Nancy Salchow (German Edition)

DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 3: Edition Nancy Salchow (German Edition)

Titel: DAS GLÜCK IM AUGENWINKEL 3: Edition Nancy Salchow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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Kapitel 14
    Es ärgerte sie, dass sie sich Gedanken über die passende Kleidung gemacht hatte. Welche Rolle spielte es, wie sie aussah oder welcher Farbton ihre Augen besser zur Geltung brachte? Warum war es nötig gewesen, ein Kleidungsstück aus dem Schrank zu nehmen, es wieder zurückzuhängen und nach einem neuen zu greifen?
    Bis auf die Tatsache, dass sie ihre Partner beim selben Drama verloren hatten und mit Frau Jäger eine Bekannte teilten, wusste sie rein gar nichts über ihn. Er war ein Fremder, und es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass es ihr nicht gleichgültig war, welchen Eindruck sie - zumindest optisch - bei ihm hinterließ.
    Sie entdeckte einen kleinen Kaffeefleck am Ärmel ihres mintgrünen Shirts, den sie missbilligend zur Kenntnis nahm. Eine weitere Emotion, die sie irritierte. Er war ein Fremder. Allerdings ein Fremder, dessen Augen sie faszinierten. Aber faszinierend waren Kaffeeflecken auch, auf gewisse Weise - und auf die konnte sie schließlich ebenso gut verzichten.
    Reiß dich zusammen, murmelte sie sich selbst zu, als sich die Tür des Bistros öffnete und zum ersten Mal seit ihrer siebenminütigen Anwesenheit kein nervöser Morgenmensch hereineilte, um sich eine kleine Mahlzeit für das Büro einpacken zu lassen. Diesmal war er es. Der Fremde namens Simon.
    Er entdeckte sie sofort und kam auf den schmalen Ecktisch am Ende des Raumes zu.
    "Hallo", sagte er. Einfach nur Hallo.
    "Hallo", antwortete sie. Es war das Einzige, das es zu sagen gab. Zumindest in diesem Moment.
    Er zog seinen Mantel von den Schultern und legte ihn über die Lehne des Stuhls. Sein Haar war leicht zerzaust, als hätte er einen längeren Fußweg im Freien zurückgelegt. An seiner rechten Wange entdeckte sie einen kleinen Schnitt. Sicher die Folge einer zu hektischen Rasur.
    "Ich hoffe, Sie warten noch nicht lange?" Er nahm seinen Schal ab und legte ihn über den Mantel.
    "Wäre das schlimm?", fragte sie.
    "Schlimm vielleicht nicht, aber -"
    "Keine Sorge." Sie schob die Finger unter den Henkel ihrer Kaffeetasse und hob sie zum Mund. "Ich bin gerade erst gekommen."
    Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber. "Dann ist es gut. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn Sie hätten warten müssen, zumal dieses Treffen ja meine Idee war. Aber wenigstens haben Sie es warm hier drin. Draußen ist es heute nicht gerade gemütlich, oder? Abgesehen davon wäre es schade, wenn -"
    "Hören Sie." Wieder fiel sie ihm ins Wort. "Ist das wirklich nötig?"
    "Was meinen Sie?" Er schob die Ärmel seines Pullovers bis zu den Ellenbogen hoch. Ob ihm warm war? Warm wurde ? Er schien nervös zu sein, mit dem Unterschied, dass er dies nicht - so wie sie - durch Unfreundlichkeit zu überspielen versuchte.
    "Ich meine diesen oberflächlichen Smalltalk, mit dem Sie anscheinend vom eigentlichen Grund unseres Treffens abzulenken versuchen."
    "Ich versuche ganz und gar nicht, von irgendetwas abzulenken", antwortete er in einem Tonfall, der sie überraschte. Er schien entgegen ihres ersten Eindrucks erstaunlich ruhig zu sein. "Ich wollte es lediglich vermeiden, Sie zu überfallen."
    Er winkte den Kellner herbei. Die Selbstbeherrschung, in der er dies tat, ließ sie ihren schroffen Kommentar augenblicklich bereuen.
    "Es tut mir leid", sagte sie. "Ich wollte nicht unhöflich sein. Ich bin lediglich irritiert. Die Mittel, die sie gewählt haben, um mich ausfindig zu machen, kamen dann doch etwas - nun ja - unerwartet."
    Er schaute sie fragend an.
    "Na ja." Sie räusperte sich. "Die Besuche im Buchladen, im Café, die Annonce. Das waren doch Sie, oder nicht?"
    "Ja schon. Das zu erklären nähme allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch."
    "Ich verstehe nur nicht, warum diese Mittel nötig waren, wenn Sie sagen, dass wir eine gemeinsame Bekannte haben. Ich meine, Frau Jäger kennt meine Mutter sehr gut. Es wäre also sicher kein Problem gewesen, meine Nummer ausfindig zu machen und mich einfach anzurufen."
    "Mal angenommen, ich hätte Ihre Nummer gehabt. Hätten Sie dann mit mir gesprochen? Am Telefon, meine ich?"
    Sie schwieg.
    Der Kellner kam an den Tisch und nahm seine Bestellung auf. Milchkaffee und ein Croissant mit Mangokonfitüre.
    "Vermutlich nicht", antwortete sie schließlich. "Trotzdem müssen Sie zugeben, dass das alles doch recht verwirrend ist."
    "Verwirrend, ja." Er zog den Stuhl ein Stück näher an den Tisch heran. "Wenn Sie wüssten, wie verwirrend."
    Sein Blick traf sie unvorbereitet. Sie entdeckte so vieles in seinen Augen wieder, das sie bisher

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