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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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beschrieben wurden. Nein, Ghule waren das, was Dämonen am meisten fürchteten. Na ja, jedenfalls gleich nach den Jägern der Aegis. Mit Ghul wurde jeder bezeichnet – Dämon oder Mensch – , der Vampire, Wandler und Dämonen entführte, um ihnen Körperteile für den Verkauf auf dem Schwarzmarkt der Unterwelt zu entnehmen. Die Ghule waren immer schon böse und gewissenlos gewesen, aber in den letzten Jahren war ihre Vorgehensweise noch teuflischer geworden. Anstatt ihren Opfern bloß die Körperteile zu entnehmen, taten sie es jetzt, während diese noch am Leben waren.
    Im letzten Jahr hatten Shade und seine Brüder der Bande einen ziemlichen Schlag versetzt. Eidolons Gefährtin, eine Halbdämonin namens Tayla, hatte dabei geholfen, eine Gruppe von Menschen aufzuspüren, die insgeheim mit den Dämonen zusammengearbeitet hatte. Diese wiederum standen an der Spitze des Organhändlerrings.
    Danach hatte die Dämonenwelt eine Weile Ruhe gehabt, bis dann vor ein paar Monaten die Entführungen und Verstümmelungen wieder angefangen hatten, so blutig wie immer.
    Eine Tür am Ende des dunklen Korridors flog auf, und das Geräusch von Schritten hallte durch den Kerker. Shade bereitete sich innerlich auf einen Kampf vor, aber die Eindringlinge blieben stehen, ehe sie die Zelle erreicht hatten, in der Runa und er still saßen. Warteten.
    Erst als die Schreie einsetzten, begriff Shade, wie tief er tatsächlich in der Patsche saß.
    Runa Wagner saß auf ihrem kleinen Haufen Stroh und lauschte gezwungenermaßen den Schreien einer Frau, die von den Wärtern fortgezerrt wurde und der vermutlich ein grauenhafter Tod bevorstand.
    Shades raue, maskuline Gesichtszüge verrieten nicht, wie er sich angesichts dessen, was um sie herum vorging, fühlte, also sah sie zu, dass sie ihre eigene Miene seiner anpasste. Nur dass sie keine Möglichkeit hatte, ihre Augen so ausdruckslos und kalt erscheinen zu lassen wie die seinen, die beinahe tiefschwarz waren. Sie schaffte es auch nicht, ihre Kiefer derart knirschend mahlen zu lassen, sodass der Eindruck entstand, er schärfte seine Zähne an Knochen.
    Er strahlte etwas Bedrohliches aus, so spürbar wie die Gefahr, die sie umgab. Während er an seinen Ketten zerrte, musste er wie sie feststellen, dass sie ausgesprochen stabil waren und viel aushielten.
    Auch wenn der prüfende Blick, mit dem er sie von Kopf bis Fuß musterte, alles andere als anzüglich war, regte sich etwas an Orten, die sie längst für tot gehalten hatte – tot, weil sie diejenige gewesen war, die sie abgetötet hatte.
    »Haben sie dir etwas angetan ?«
    »Nicht seitdem sie mich herbrachten .« Vermutlich hatte sie ein Veilchen von dem Schlag ins Gesicht davongetragen, aber abgesehen von ein paar Kratzern und blauen Flecken ging es ihr gut.
    »Bist du sicher ?« Er ging auf die Knie und legte seine freie Hand auf ihre Wade.
    Runa zuckte zurück, doch er hielt sie mit Leichtigkeit fest. »Fass mich nicht an !«
    »Nur die Ruhe, Süße. Ich will dich nur kurz durchchecken .« Seine Stimme war rau, aber wohlklingend; sinnlich, ohne dass er sich dafür anstrengen musste. »Früher hat es dir gefallen, von mir berührt zu werden .«
    »O ja, aber das war, bevor ich dich mit zwei Vampiren im Bett erwischt habe. Ach ja, und bevor ich herausgefunden habe, dass du ein Dämon bist .«
    »Nur eine war eine Vampirin .«
    Sie sog wütend die Luft ein. »Ist das alles, was du zu deiner Verteidigung zu sagen hast ?«
    »Ich bin nicht der redselige Typ .«
    »Das ist echt unglaublich « , murmelte sie. »Du hast mich hintergangen, hast mich betrogen, und jetzt ist es dir schon zu viel, ein Mal ›Tut mir leid‹ zu sagen ?«
    Er zog die Hand zurück und setzte sich seitwärts hin, ein Bein an den Körper gezogen, das andere am Knie abgeknickt und aufgestellt. Sein schwarzes, schulterlanges Haar fiel ihm ins Gesicht und verbarg seine Miene, während er an die Wand starrte. »Tut mir leid, dass du dachtest, ich wäre ein Mensch. Aber ich habe nie behauptet, einer zu sein .«
    »Von mir aus nenn mich verrückt, aber ist das wirklich etwas, das ich hätte erfragen müssen ?« , fuhr sie ihn an. »Vermutlich schon, weil ich dann vielleicht nicht ganz so entsetzt gewesen wäre, eine leibhaftige Vampirin und eine … was auch immer das war, in deinem Bett vorzufinden .«
    »Eigentlich wolltest du in dieser Nacht doch gar nicht zu mir kommen. Du hattest gesagt, du wärst beschäftigt .«
    »Ich wollte dich überraschen .«
    Das war ihr in der Tat

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