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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larissa Ione
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zu geben. Zumindest waren vier verschiedene Dämonen hier unten, um uns was zu essen zu bringen. Sie bezeichnen sich selbst als Wärter .«
    Das klang eindeutig übel. »Uns ?«
    »Ich bin schon seit einer Woche hier. Und in den anderen Zellen sitzen noch mehr von uns. Die Wärter holen ab und zu welche von uns raus und bringen andere rein .«
    Zum ersten Mal blickte Shade an sich hinab und sah die schweren Ketten, die sein linkes Hand- und Fußgelenk umschlossen. Runa war mit einer Fessel um den rechten Knöchel an die gegenüberliegende Wand gefesselt. Sie trug Jeans und einen engen, ärmellosen Pulli, den er durchaus zu schätzen gewusst hätte, wenn er nicht gerade festgesessen hätte. Sie sah anders aus als früher. Als sie zusammen gewesen waren – falls man es so nennen konnte, wenn man es miteinander trieb wie die Karnickel – , war sie schüchtern, anhänglich und leicht zu kontrollieren gewesen, was seinem Drang zu dominieren durchaus entgegengekommen war, sich am Ende aber als langweilig erwiesen hatte.
    Unter den konservativen Kleidern und Hosenanzügen, die sie getragen hatte, war sie sogar ein wenig rundlich gewesen, weich. Aber jetzt … verdammt heiß . Sie hatte sich Muskeln zugelegt, und er hätte schwören können, dass sie gewachsen war. Ihre abgetragene Jeans saß wie angegossen, und der schwarze Pulli spannte über Brüsten, die eindeutig kleiner waren als früher. Perfekt für seine Hände. Seinen Mund.
    Aber solche Gedankengänge führten letztlich nur zu einem: Er bekam in einer extrem unpassenden Situation einen Steifen.
    »Wann haben sie mich gebracht ?«
    »Letzte Nacht .«
    Er schüttelte den Kopf, versuchte, die Verstopfung aufzulösen, die seine Gedanken und Erinnerungen blockierte. Letzte Nacht … letzte Nacht … was hatte er denn da gemacht? Augenblick … er trug seine Sanitäteruniform. Er erinnerte sich daran, dass er zur Arbeit gegangen war, sich kurz bei Eidolon gemeldet hatte und dann in ein Handgemenge mit Wraith geraten war. Ihr neuester Arzt, ein Mensch namens Kynan, hatte sie auseinandergebracht, indem er einen Beutel Kochsalzlösung über ihnen ausgeleert hatte.
    Immer dasselbe in der einzigen und unvergleichlichen medizinischen Einrichtung für Dämonen.
    Shade und Skulk waren zu einem verletzten Vampir in einem fleischverarbeitenden Betrieb gerufen worden. Sie hatten das Gebäude betreten, so viel wusste er noch, aber ab dann verabschiedete sich sein Erinnerungsvermögen.
    »Haben sie noch jemand anders mit mir zusammen hergebracht? Eine Frau ?«
    »Die Umbra-Dämonin ?«
    Sein Herz begann zu donnern wie ein ganzes Hammerwerk. »Eine Umbra-Dämonin ist zusammen mit mir hergekommen ?« Runa nickte, und er hielt sich nicht damit auf, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wieso sie überhaupt wusste, was ein Umbra-Dämon war. »Wo ist sie ?«
    »Schläfst du mit ihr ?« Ihr scharfer Ton zerschnitt die dumpfe Luft wie ein Peitschenhieb.
    »Sie ist meine Schwester, und ich habe keine Zeit für deine Eifersucht .«
    »Mir kommt’s vor, als ob Zeit das Einzige wäre, was du hast « , sagte Runa, doch ihr Ton war milder geworden. »Tut mir leid, aber ich weiß nicht, was sie mit deiner Schwester gemacht haben. Sie haben sie gerade erst weggebracht .« Als sie sich ein Stück von ihm fortbewegte, wurde ihm klar, dass sie ihre Kette so weit wie möglich gespannt hatte. »Du siehst ihr überhaupt nicht ähnlich .«
    Er versuchte gar nicht erst, ihr zu erklären, wieso seine Schwester und er verschiedenen Spezies angehörten, und sie fragte nicht weiter. Stattdessen sah sie ihn nur an, während er die Gitter an der Tür zu ihrer Zelle begutachtete und sich fragte, wie stabil sie wohl sein mochten. Allerdings hätten sie auch genauso gut aus Pappe bestehen können, solange er nicht die Ketten lösen konnte, die ihn an die Mauer fesselten.
    »Unsere beste Chance auf Flucht ist wohl der Moment, in dem sie zu uns kommen « , unterbrach sie seine Gedanken.
    »Du sagtest, sie bringen dir zu essen ?«
    »Ja, allerdings schieben sie Nahrung und Wasser mit einem Stock herein. Sie hüten sich, uns zu nahe zu kommen .«
    »Wer sind sie ?«
    »Ich glaube … also, ich glaube, es handelt sich bei ihnen um das, was ihr Dämonen als Ghule bezeichnet .«
    Shades Herz setzte aus. »Was? Woher weißt du das denn ?«
    »So hat sie jemand aus einer anderen Zelle genannt .«
    Ghule. Nicht die Art, die die Menschen fürchteten; diese leichenfleddernden Wesen, wie sie in schauerlichen Erzählungen

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