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Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Wolff
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Schnittlauch zu essen, auf Ponys zu reiten und mit Kalauern zu werben. Keine 50 Meter von meiner Wohnung entfernt der erste Beweis: »Verlocken Sie mit verlockenden Locken.« Wenige Meter daneben: »Lieber eine ausgefallene Frisur als ausgefallene Haare.« Wem ist denn da das Gehirn ausgefallen? Weitere Recherchen führten mich nach München. Dort lebt Nicolai des Coudres. Er ist Entertainer und Erforscher kultureller Phänomene. Und mein Trauzeuge. Nicolai sammelt Namen und Fotos von Frisiersalons. Seine Kollektion belegt ohne jeden Zweifel: Glatzenschneider sind die unangefochtenen Meister des Kahl-Auas. Hier eine kleine Auswahl seiner verbalen Fundstücke: »Salon Hairlich«, »Hauptsache Haare«, »Schnittstelle«, »Toupet or not toupet« und »Kaiserschnitt«. So entstehen Kopfgeburten.
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    Frisiersalons werden Ihnen ab sofort ins Auge springen, da bin ich mir ganz sicher. Aber auch sonst lohnt sich die Jagd auf Kalauer. Denn jede weitere Bedeutung, die Sie in einem Wort, einem Satz oder einer Redewendung entdecken, ist ein gefundenes Fressen für Ihren Wortschatz. Und wenn es eine menschliche Fähigkeit namens Humor wirklich gibt, dann ist es doch, überraschende weitere Bedeutungen zu entdecken, die von der
Diktatur der einen offensichtlichen Bedeutung ein bisschen befreien.
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    Warum stehen Vorsitzende, und das auch noch hinter ihren Leuten? Warum laufen Nasen und Füße riechen? Sollte man ein Bad einlaufen lassen, wenn es zu groß ist? Kann man zur vollen Stunde nüchtern sein? Wie schlagen Blitze ihren Weg ein? Ist Eisbrechern vorher schlecht? Und warum standen die Skifahrer an den Hängen und Pisten?
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    Manchmal produzieren wir auch selbst schräge Bedeutungen und merken es nicht mal. Die Mutter zu ihrem Kind: »Man isst nicht mit vollem Mund.« Die Frau zu ihrem Mann: »Schatz, du hast Rinder unter den Augen.« Und die Merkel zu einem guten Parteifreund: »Lieber Roland Kotz.« So gesagt am 1.12.2008 auf dem Parteitag in Stuttgart.
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    Wir versprechen uns, wenn wir beim Formulieren eines Gedankens nach einem passenden Wort suchen, in unserem mentalen Lexikon stöbern, aber knapp daneben greifen. Das ist so, als würden Sie im Halbdunkel in einen Tennisball beißen. Man kann Ihnen deshalb nicht unbedingt unterstellen, dass Sie kein Obst mögen. Auch Merkel mag ihren Parteikollegen. Aber natürlich sind Versprecher ein traumhaftes Betätigungsfeld für Analytiker der menschlichen Psyche.
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    Noch schöner, als sich versehentlich zu versprechen, ist natürlich, sich absichtlich zu versprechen. Ihr ganzer Alltag wird abrechnungsweiser, wenn Sie ab und zu die Wechselstaben verbuchseln: Wenn Sie morgens ein Üsli messen und einen Mecher Bilch trinken, wenn Sie mit dem Stippenlift hoch ins Büro fahren, allen Kollegen mittags mal eine Gutzeit wünschen, bis Feierabend gute Braune verleiten und abends vergnügt ins Kettchen brabbeln. Lacht doch Maune, oder? Und
sobald Sie die Kunst des Sichversprechens beherrschen, trainieren Sie bitte die Kunst des Sich-Verhörens. Das lohnt sich wirklich! Denn wer diese Kunst beherrscht, kann Menschen in den Wahnsinn treiben: »Würden Sie bitte die Party verlassen!«, »Gern kann ich die Smarties vernaschen.«
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    Auch in den nächsten vier Kapiteln werden wir nach Bedeutungen jagen und dabei fette Beute machen. Ein letztes Thema allerdings möchte ich an dieser Stelle noch verschiefen, pardon vertiefen: Anagramme. Ein Anagramm ist die Umstellung von Buchstaben zur Bildung eines neuen Wortes. Beim Durchmischen und Durchrütteln der 11 Buchstaben von »Denken hilft« habe ich herausgefunden, dass mein Buchtitel auch auf dem Fußballplatz Sinn macht. Die folgende Geschichte dient als Beweis:
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    Denken hilft beim Fußball
    Ein Fußballtrainer dachte sich:
Denken hilft.
Drum bat er seinen Masseur:
Knetend hilf.
Und der Masseur, der …
dehnte flink.
Und rief der Mannschaft zu:
Hinkend elft!
Und rief den Gegnern zu:
Kniend fleht!
Dann fiel ein Spieler aus,
hin denkt elf!
Nur weil ihm Frau und …
Kind fehlten,
steckten sie ihn in den Knast,
den Heft link.
    Und falls Sie sich jetzt noch fragen, was sich eigentlich Jürgen Klinsmann gedacht hat, nachdem er im Frühling 2009 von den Bayern gefeuert wurde: Auch hierzu erteilen Anagramme Auskunft. Sie müssen JUERGEN KLINSMANN nur noch ein bisschen kräftiger

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