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Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten!

Titel: Denken Sie nicht an einen blauen Elefanten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Havener
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wissen wir, dass die Stresshormone den Energiestoffwechsel
     der Nervenzellen ganz erheblich beeinträchtigen und sogar zu deren Tod führen können. Soldaten, die nach drei Jahren an der
     Front durch großen Stress und Todesangst traumatisiert waren, hatten einen |126| deutlich kleineren Hippocampus als zuvor. Je länger der Einsatz dauerte, desto mehr schrumpfte der Hippocampus. Dabei steht
     seine Größe in direktem Zusammenhang mit dem Cortisolspiegel im Blut. Das kann man auch bei Menschen mit einer körpereigenen
     Überproduktion dieses Stresshormons beobachten. Grund genug, sich über den Stress an der eigenen «Front» nähere Gedanken zu
     machen. Denn stressbedingte Störungen des Gehirnstoffwechsels können zum Gedächtnisverlust führen. Das berichtete der Bielefelder
     Neuropsychologe Professor Hans J.   Markowitsch. Verursacht wird dies wahrscheinlich durch Stresshormone, die den Energiestoffwechsel von Nervenzellen beeinträchtigen
     und sogar den Tod dieser Zellen verursachen können.
    i Dünger fürs Gehirn 
    Drei Dinge braucht das Gehirn, denn unser Großrechner lebt unmittelbar von drei ganz wichtigen Substanzen – nämlich von Wasser,
     Sauerstoff und von Kohlenhydraten, sprich von Zucker. Ohne diese einfachen, aber wertvollen Substrate würden sich unsere intellektuellen
     Fähigkeiten sofort eintrüben, bis hin zur Bewusstlosigkeit. Grundsätzlich sollten wir von allem im Überfluss haben, doch die
     Realität sieht leider anders aus.
    Unser Körper besteht zu 70   Prozent aus Wasser, das Gehirn sogar zu 90   Prozent aus feuchtem Nass. Und obwohl wir in keinem Dürregebiet leben, sieht es in unserem Körper oft aus wie in der Sahelzone.
     Pro 25   Kilogramm Körpergewicht sollten wir einen Liter Wasser pro Tag trinken, aber das schaffen nur wenige. Gerade ältere Menschen
     trinken nur noch, wenn sie Durst haben, und den verspüren sie nur noch selten. Und wenn das Durstsignal kommt, ist der Körper
     oft schon so trocken wie ein Staubtuch – mit großen Folgen für das Gehirn. Wenn unsere Körperzellen 10   Prozent weniger Flüssigkeit haben, verfügen sie über 30   Prozent weniger Energie. Das macht sich in unserem |127| Gehirn ganz besonders schnell bemerkbar. Zu viel Kaffee und Alkohol als klassische Flüssigkeitsräuber verstärken das Problem.
     Auch Saunagänger gleichen die verlorene Flüssigkeit oft nicht ausreichend aus – und haben noch drei Tage nach dem Saunieren
     ein messbar schlechteres Kurzzeitgedächtnis. Am besten stellen Sie sich Ihre erforderliche Trinkmenge schon morgens auf den
     Tisch – und abends müssen die Flaschen leer sein! Übrigens: Zwei Drittel der Trinkmenge sollten bis 14   Uhr verklappt sein – wegen der Nachtruhe!
    Auch der allgegenwärtige Sauerstoff kommt oft nicht wirklich an in unserem Gehirn. Der Grund: Unter Stress atmen wir schneller
     als in Ruhe, circa 15 bis 20   Mal pro Minute. Dadurch kommt der Sauerstoff nicht wirklich in den Alveolen an. Nur in diesen Lungenbläschen findet nämlich
     der eigentliche Sauerstoffaustausch statt. Bei einer flachen Hechelatmung pendelt der Sauerstoff zwar innerhalb der Luftröhre
     hin und her – aber ohne wirklich an den Bestimmungsort zu gelangen. Totraumbelüftung nennt man das im Fachjargon. Wenn man
     aber langsam atmet, so circa viermal pro Minute, werden die Atembewegungen automatisch tiefer und die Sauerstoffsättigung
     des Bluts messbar besser. Davon profitiert wiederum das Gehirn!
    Last, but not least mangelt es oft am Zucker. Das heißt aber nicht, dass man nun ungehemmt von der Zuckerdose naschen sollte.
     Das ist eher kontraproduktiv. Das Problem ist häufig, dass sich das große Organ Muskel auf Kosten des kleinen Organs Gehirn
     ernährt. Die Muskeln haben die Wahl, ob sie Fett oder Zucker verbrennen. Das Gehirn dagegen kann nur vom Zucker leben. Kopfarbeitermuskeln
     haben oft die Fähigkeit zur Fettverbrennung verloren und fressen dann dem Gehirn das Futter weg. Die Folge: Wir werden schnell
     müde, fahrig und unkonzentriert – oft begleitet von Heißhungerattacken, denn auf abfallende Zuckerspiegel reagiert das Gehirn
     sehr sensibel. Immerhin beansprucht das Gehirn 25   Prozent unseres |128| Grundumsatzes. Ein Zuckermangel macht sich da ganz schnell bemerkbar. Durch ein regelmäßiges leichtes Ausdauertraining lernen
     die Muskeln aber schnell wieder, Fett zu verbrennen. Der Vorteil: Der Zucker bleibt dem Gehirn vorbehalten, und die Muskeln
     verbrennen gefährliches Fett

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