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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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von dem abweicht, was wir objektiv messen
     können. So erscheint uns beispielsweise im Film oder im Daumenkino das schnelle Abspielen von statischen Bildern als Bewegung,
     oder absolut parallel verlaufende Linien werden zu Zacken oder Wellen, allein durch die Anordnung anderer geometrischer Figuren.
     Doch nicht nur das Auge lässt sich täuschen, auch unsere anderen vier Sinne sind dafür anfällig, wobei wir diesen Irrtum direkt
     aufklären müssen: Es sind allesamt eigentlich keine Sinnes-, sondern Gehirntäuschungen. Die Sinne mögen exakte Daten liefern.
     Es ist das Gehirn, das damit falsche Berechnungen anstellt beziehungsweise zu Ergebnissen kommt, die mit der objektiv messbaren
     Wirklichkeit nicht übereinstimmen. Woran es liegt, dass sich das Gehirn zuweilen irrt, ist nicht bis ins Letzte bekannt.
    Vermutungen, beispielsweise des U S-Psychologen Prof.   Mark Changizi, gehen dahin, dass das Gehirn ständig Ideen produziert, was im nächsten Moment passieren wird. Die Informationen
     aus der Außenwelt gelangen um eine Zehntelsekunde verzögert ins Gehirn, weswegen es mit den gegebenen Informationen errechnet,
     wie sich die Umgebung in der Zukunft verändern wird. Das Gehirn muss extrapolieren, sonst könnten wir beispielsweise keinen
     Ball fangen. Allerdings lassen sich durch Changizis Theorie derzeit nur circa 50 optische Täuschungen erklären. Ein weiterer
     Erklärungsversuch lautet, dass das Gehirn Sinneserfahrungen stets mit bereits gemachten Erfahrungen vergleicht und die aktuelle
     Situation im Verhältnis dazu berechnet. Weicht etwas von der Norm ab, versucht das Gehirn dennoch, Bekanntes zu entdecken.
     Vielleicht erkennen wir deshalb manchmal Schäfchen in Wolkengebilden oder formen eine Mondkraterlandschaft zum Gesicht.

|97| Nachdenkliches über Gedanken
    In einem Versuch wurden 65   Studenten in zwei Gruppen aufgeteilt. Ich frage mich, warum Professoren – zweifellos äußerst intelligente Menschen – bei einem
     Versuch, bei dem man
zwei
Gruppen braucht, eine Anzahl von 65   Studenten nehmen. Ich will wirklich kein Klugscheißer sein, aber wäre eine Zahl wie 64 oder 66 für eine solche Versuchsanordnung
     nicht sinnvoller? Die eine Hälfte wurde nun gebeten, sich an eine Zeit zu erinnern, in der sie sich als einsam oder ausgegrenzt
     empfand. Die andere sollte an eine Lebensphase denken, in der sie akzeptiert war und sich wohl fühlte. Danach sollten die
     Teilnehmer die Temperatur des Labors schätzen. Jetzt raten Sie mal, wie die Sache ausging. Die Gruppe, die sich ausgegrenzt
     fühlte, schätzte die Temperatur niedriger ein als die mit positiven Erinnerungen. Übrigens: Ein Gefühl der sozialen Kälte
     geht sogar so weit, dass die Menschen, die sich in ihren Gedanken an eine Zeit der vollkommenen Isolation erinnerten, warme
     salzige Suppen und Getränke zu sich nahmen und köstliches Speiseeis stehenließen! Ist das die Gedankenfreiheit, die wir meinen?
    DIE WAHRHEIT ÜBER DIE WAHRHEIT
     
    Dieses Experiment hat eine ganz besondere Bedeutung und stellt sozusagen die Quintessenz dieses Buchs dar. Sie lautet: Unsere
     Gedanken haben eine spürbare Auswirkung darauf, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen! Gedanken haben viel Kraft, sie haben Macht
     über uns und unsere Wirklichkeit. Wenn es Ihnen folglich gelingt, Ihre Gedanken richtig zu steuern, dann haben Sie hiermit
     ein sehr wertvolles Hilfsmittel an der Hand!
    |98| Die Wahl von Speisen ließ sich auch durch ein Computerspiel beeinflussen: 52   Studenten wurden in Vierergruppen aufgeteilt. Dieses Mal hatten die Professoren offensichtlich gelernt, 52 ist eine gute Zahl,
     wenn man Vierergruppen bilden soll. Die Teilnehmer saßen getrennt an Computern und wirkten bei einem Ballspiel mit. Sie glaubten,
     sie könnten bestimmen, wem sie den Ball zuspielten. Das war aber nicht der Fall, der Computer bestimmte, wem der Ball zugeworfen
     wurde. Die Hälfte der Studenten bekam ihn während des Spiels nur zweimal, ganz zu Beginn. Während des restlichen Verlaufs
     erhielten sie ihn nicht zurück. Nach dem Spiel gab es für die Teilnehmer ein Büfett. Sie ahnen es bereits: Die Teilnehmer
     mit negativen Erfahrungen griffen vorzugsweise zu warmen Getränken und Speisen.
    Wie sehr die richtige Wortwahl ein Gegenüber auf bestimmte Gedanken bringen kann, zeigt bereits der Titel dieses Buchs – ohne
     dass ich ihn erneut nenne, denken Sie jetzt sicherlich an das richtige Tier in der entsprechenden Farbe. Wir   – Sie – können gar

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