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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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meist die Frauen den Männern überlegen
     sind.
    Kanadische Forscher haben bereits vor einigen Jahren nachgewiesen: Je größer das Gehirn, desto höher ist bei Frauen und rechtshändigen
     Männern die sprachliche Intelligenz. Die Zusammenhänge zwischen anderen Bereichen der Intelligenz und der Hirngröße sind dagegen
     nicht eindeutig und unterscheiden sich zum Teil deutlich zwischen den Geschlechtern.
    Natürlich bestehen individuell enorme Schwankungen bei der Größe und dem Gewicht des Gehirns. Das Gehirngewicht amerikanischer
     Männer europäischer Herkunft hat ein Durchschnittsgewicht von 1400   Gramm. 18   Prozent der Männer erreichen Werte über 1530   Gramm und nur drei Prozent über 1650   Gramm. Nur ein einziger Mann von tausend hat ein Gehirngewicht von mehr als 1800   Gramm. Kleinere Menschen haben rein anatomisch durchschnittlich kleinere Köpfe und damit auch kleinere Gehirne als große Menschen.
     Das bedeutet aber nicht, dass größere Leute beziehungsweise Gehirne zwangsweise eine höhere Intelligenz aufweisen oder dass
     Männer intelligenter wären als Frauen. Hier sind sich die Intelligenzforscher einig: Frauen haben keine geringere Intelligenz
     als Männer.
    Für die positive Korrelation zwischen Gehirngröße und Intelligenz gibt es zahlreiche bekannte Beispiele in der Geschichte.
     Denker wie Voltaire, Carl Friedrich Gauß oder Ernst |122| Werner von Siemens besaßen ein deutlich größeres Gehirn als die Durchschnittsbevölkerung. Der Anthropologe Edward Anthony
     Spitzka stellte schon zu Beginn des letzten Jahrhunderts fest, dass das durchschnittliche Hirngewicht von 130 herausragenden
     Persönlichkeiten etwa 100   Gramm über dem Durchschnitt lag. Nach neueren Studien liegt das Gehirngewicht von Koryphäen im Mittel sogar bei 1600   Gramm. Das findet man sonst nur bei zehn Prozent der Durchschnittsbevölkerung. Eines der größten Gehirne besaß der Schriftsteller
     Iwan Turgenjew (2012   Gramm), was ihm 1987 einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde brachte. Aber wie gesagt: Es gibt auch Ausnahmen. Sein Kollege,
     der Literaturnobelpreisträger Anatole France, brachte nur 1017   Gramm glibberige Hirnmasse auf die Waage. Johann Wolfgang Goethe lag mit seinem Schädelvolumen um 100   Kubikzentimeter über dem Durchschnitt, aber deutlich unter dem Volumen seines hochgewachsenen Freundes Friedrich Schiller.
    i Ein kleiner, feiner Unterschied 
    Warum Frauen nicht einparken und Männer nicht über ihre Gefühle reden können, liegt unter Umständen an einer recht unterschiedlichen
     Hirnstruktur. Männer benutzen zur räumlichen Orientierung den Hippocampus der linken Hirnhälfte, der für die räumlich-geometrische
     Orientierung verantwortlich ist. Frauen nehmen dabei zusätzlich Teile der Großhirnrinde zur Hilfe, die für Assoziation und
     Gedächtnis benötigt werden. Dies verlangsamt zuweilen die Lösungsfindung, weil schlicht mehr Daten miteinander verrechnet
     werden. Grundsätzlich sind bei Frauen beide Gehirnhälften enger miteinander vernetzt, was ihnen vor allem bei ihren verbalen
     Fähigkeiten zugutekommt. Sie weisen generell durchschnittlich einen höheren Vernetzungsgrad der Neuronen auf, und zudem sind
     die Nervenzellen in bestimmten Regionen enger gepackt. Das ermöglicht den Frauen, mehrere Dinge parallel zu koordinieren, |123| was Männer prinzipiell eher überfordert. Hausfrauen können im Vergleich zu Hausmännern gleichzeitig Wäsche waschen, das Essen
     vorbereiten, eine Einkaufsliste erstellen und dabei noch mit der Freundin telefonieren. Hiermit ist das männliche Gehirn überfordert.
    Bei Männern dominiert dagegen häufig eine der beiden Gehirnhälften, was sie zielstrebiger und effizienter an einer Aufgabe
     arbeiten lässt. Dieser Unterschied hat höchstwahrscheinlich sowohl erzieherische als auch biologische Ursachen. Man nimmt
     an, dass auch der hormonelle Faktor für unterschiedliche Hirnleistungen eine bedeutende Rolle spielt, da man festgestellt
     hat, dass der kleine Unterschied zwischen Mann und Frau nicht nur in verschiedenen Kulturen, sondern auch über die letzten
     30 bis 40   Jahre hinweg recht konstant geblieben ist. Bei der Untersuchung transsexueller Menschen hat man zudem nachgewiesen, dass sich
     bei Männern nach einer Geschlechtsumwandlung unter Einnahme weiblicher Sexualhormone die Sprachkompetenzen auf Kosten der
     Raumkognitionen verbesserten. Umgekehrt wurde beobachtet, dass bei Frauen, die zu Männern wurden, die

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