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Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten

Titel: Denken Sie Nicht an Einen Blauen Elefanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Spitzbart , Thorsten Havener
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sowie Cholesterin rund um die Uhr, sogar wenn wir nachts im Bett liegen und schlafen. Dadurch
     sinkt wiederum das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe.
    i Viel Denken bringt nicht viel 
    Relativ sicher scheint es zu sein, dass Gehirnjogging allein kein ausreichendes Training für geistige Fitness ist. Körperliche
     Aktivität beeinflusst kognitive Gehirnfunktionen und wirkt präventiv auf altersbedingte Ausfallerscheinungen. Zu diesem Ergebnis
     kommen die Autoren einer Publikation zur Bedeutung von körperlicher Aktivität für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von
     Gehirn und Geist vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin beziehungsweise vom Institut für Individualsport der
     Deutschen Sporthochschule Köln. Bei körperlicher Aktivität «dürfte die zusätzliche regionale Gehirndurchblutung in Verbindung
     mit dynamischer Arbeit eine vermehrte Produktion von Nervenwachstumsfaktoren auslösen». Bewegung bringt den Stoffwechsel auf
     Trab und damit auch die für das Lernen notwendigen Hirnregionen. Die Struktur von Nervenzellen sowie neuronale Verbindungen
     werden dadurch sowohl gestärkt als auch neu gebildet.
    i Die Anatomie einer Kopfgeburt 
    In den letzten Jahrzehnten hat sich das Wissen über unser Gehirn stetig weiterentwickelt. Doch seit einigen Jahren überschlagen
     sich die Erkenntnisse und Forschungsergebnisse der Gehirnforschung. Der Grund dafür sind neue bildgebende Verfahren wie die
     funktionelle Computertomographie, die |129| unsere Gedankenprozesse ganz genau nachzeichnen können. Natürlich kann man die Gedanken auch mit modernster Technik nicht
     sehen, aber man kann sehr genau die Gehirnaktivitäten bei speziellen Denkmustern und Aktivitäten darstellen. Mittlerweile
     besitzen wir eine äußerst exakte «Landkarte des Gehirns», das heißt, wir wissen sehr genau, welches Areal wofür zuständig
     ist.
    Auch die Gehirnchirurgie hat diese Erkenntnisse untermauert. Was viele Menschen nicht für möglich halten: Das Gehirn besitzt
     keine Schmerznerven. Man kann einem Patienten in Narkose die Schädeldecke öffnen und ihn dann aufwachen lassen. Obwohl die
     Denkmaschine nun ungeschützt ist, empfindet er keine Pein. Begonnen hat mit solchen Experimenten schon in den dreißiger Jahren
     des letzten Jahrhunderts der große kanadische Neurochirurg Wilder Penfield, der zu seiner Zeit als «bedeutendster lebender
     Kanadier» bekannt war. Während der Operation am offenen Gehirn reizte er bei vollem Bewusstsein der Patienten spezielle Areale,
     um mehr über die Reaktionen zu erfahren. Denn wenn man intraoperativ mit einer Sonde spezielle Hirnareale stimuliert, kann
     man genau nachvollziehen, wie der Körper reagiert, und Rückschlüsse darauf ziehen, welche Körperregion mit welchem Gehirnareal
     vernetzt ist. Schematisch werden diese Vernetzungen und deren Größenverhältnisse im Gehirn durch den sogenannten Homunculus
     dargestellt. Dieses Männchen gibt die Repräsentation unserer Körperoberfläche in der Hirnrinde wieder: Angenommen, jeder Körperteil
     wäre in seiner Größe proportional zu seiner Sensibilität ausgebildet, dann sähen wir in etwa so aus wie das Marsmännchen auf
     der nächsten Seite.

    [Bild vergrößern]
    |130|
    i Was ist das, ein Gedanke? 
    Landläufig verstehen wir darunter das, was ein Mensch denkt und dann entweder als Meinung oder Einfall äußert oder auch für
     sich behält. In jedem Fall ist es eine bewusste Handlung – «Ich denke» – oder ein Vorgang, der zu Bewusstsein kommt – «Mir
     ist etwas eingefallen». Gedanken als bewusste psychische Akte sind Gegenstand der kognitiven Psychologie. Hier wird der Gedanke
     im subjektiven Sinne betrachtet. Die moderne Logik dagegen befasst sich mit dem Gedanken im objektiven Sinn, tut sich mit
     einer Definition allerdings schwer, da sie den Gedanken als etwas annimmt, das kein Erzeugnis einer seelischen Tätigkeit ist,
     sondern eher einer Wahrheit (oder Falschheit) im absoluten Sinne gleichkommt.
    |131| Der Gedanke wird häufig der Tat und auch dem Gefühl als Gegensatz gegenübergestellt, wobei viele Lehren einräumen, dass alle
     drei Faktoren zusammenspielen, sich gegenseitig erzeugen, bedingen und beeinflussen. Für den Neurologen allerdings ist ein
     Gedanke reine Biochemie: Neuronen schicken elektrische Impulse durch das Gehirn und erzeugen so Verbindungen untereinander,
     durch die Informationen weitergeleitet und in den

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