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Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder

Titel: Denn mit Morden spielt man nicht - Granger, A: Denn mit Morden spielt man nicht - Mixing with murder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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denken, dass viele Frauen auf ihn fliegen. Trotzdem, der Altersunterschied zwischen den beiden beträgt sicher zwanzig Jahre.«
    »Alter spielt keine Rolle«, sagte Julie entschieden. »Oder, Donald?«
    Donald schien überrascht wegen der unerwarteten Frage und der Aufforderung, eine Meinung zu Herzensangelegenheiten zu äußern. Seine buschigen Augenbrauen schossen in die Höhe, und er gab ein Grunzen von sich, das man interpretieren konnte, wie man wollte.
    »Mickeys Problem ist«, sagte Julie, »dass er schon immer ein Träumer war.«
    Ich muss sie ziemlich überrascht angesehen haben, denn als Träumer hätte ich Mickey Allerton bestimmt nicht beschrieben. Als gepflegten Ganoven, der den Wert von jedem ausgegebenen Pfund genau kannte und es nicht mochte, wenn man seine Pläne durchkreuzte, ja. Aber als verträumten Spinner? Nein.
    »Glauben Sie es ruhig«, sagte Julie und zeigte mit der Zigarette auf mich. »Eins muss ich ihm lassen. Er hat sich nicht schlecht geschlagen. Für viele Jahre hat er uns ein schönes Leben ermöglicht, als wir noch zusammen waren.« Julie beugte sich vor und stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor: »Für vierundzwanzig Jahre, um genau zu sein. Nächstes Jahr hätten wir unsere Silberhochzeit gefeiert. Ich hatte eine große Fete geplant. Ich will nicht sagen, dass Mickey immer treu gewesen ist. Aber es war nichts Wichtiges, nicht, bevor dieses kleine hochtrabende Miststück aufgetaucht ist. Was hat ein Mädchen wie sie in einem Laden wie dem Silver Circle zu suchen, frage ich Sie?«
    »Sie wollte Tänzerin werden«, antwortete ich.
    »Dann ist sie so dumm wie Bohnenstroh!«, sagte Julie und nahm einen heftigen Zug von ihrer Zigarette. »Wissen Sie, womit Mickeys Dad sein Geld verdient hat?«
    »Keine Ahnung«, antwortete ich leise.
    »Er hat für die Stadtverwaltung gearbeitet. Umwelthygiene heißt das heute. Rattenfänger, das war er. Es war ein anständiger Beruf, und wir wären alle schlimmer dran ohne die städtischen Rattenfänger, aber Mickey, er wollte etwas anderes aus seinem Leben machen. Er wollte nicht, dass andere ihm Befehle erteilen, und er wollte Glamour. In Abwasserrohren gibt es keinen Glamour.«
    Ich nickte zustimmend. Mir war inzwischen klar geworden, dass es gar nicht so schlecht war, wenn sie mir ihr Herz ausschüttete. Alles, was ich über Mickey erfuhr, konnte sich als nützlich erweisen. Kenne deinen Feind! »Erzählen Sie weiter«, munterte ich sie auf.
    Sie war mehr als willig. »Als ich Mickey kennen lernte, hatte er ein eigenes Pub, und seine Familie war richtig stolz auf ihn. Eines Tages hatte er genügend Geld zusammengekratzt, um den Vertrag mit der Brauerei zu kündigen und sich unabhängig zu machen. Seine Mutter erzählte jedem, dass er ein erfolgreicher Geschäftsmann war. Und das stimmte. Doch Mickey hatte Träume, die weit über das Zapfen von Pints hinausgingen. Er machte aus dem Pub einen Club. Doch das war nur der Anfang. Er verkaufte den Club und machte einen neuen auf, größer und besser gelegen. Dann einen zweiten. Es war, als würde sich alles, was er anfasste, in Gold verwandeln. Wie bei diesem Kerl in der Geschichte, Sie wissen schon.«
    »König Midas«, sagte ich. »Die Geschichte nimmt ein schlimmes Ende.«
    »Genau wie diese hier. Ganz gleich, wie gut die Geschäfte liefen, Mickey war nie zufrieden. Er wollte immer noch höher hinaus. Wie ich das sehe, war der Kauf der Villa der Anstoß war für allen Ärger.«
    Ich war ihr mit den Gedanken voraus. »In Spanien?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Es ist ein wunderschönes Haus, Fran. Mit einem Swimmingpool in Nierenform.«
    »Hübsch«, sagte ich.
    »Darauf können Sie wetten!«, entgegnete sie. »Aber von diesem Moment an hatten wir mit einer anderen Sorte von Leuten zu tun, und Mickey wurde größenwahnsinnig. Er will einen richtig schicken Nachtclub in Spanien eröffnen, die Art von Club, wo die Stars auftreten und für die Gäste singen. Nur hochklassige Einrichtung und keine Urlauber, die für eine Woche in die Sonne fliegen, sondern die Leute mit richtig Geld. ›Mick‹, habe ich ihn immer wieder gewarnt, ›bleib bei dem, was du kennst!‹ Doch er wollte nicht auf mich hören. Trotzdem, es war ein guter Rat, nicht wahr, Donald?«
    Donald grunzte erneut. Ich fragte mich inzwischen, ob er reden konnte.
    »Eines Tages kommt Miss Lisa daher, mit ihrer hübschen Aussprache und ihrem Aussehen, ein richtiges Klassemädchen. Und Mickey verliert von einer Sekunde zur nächsten

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