Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
Lord Caedus ihm drei seiner Halswirbel gebrochen.«
»Danke.« Jaina eilte über das Deck auf den Frachtaufzug zu; Wut brodelte in ihrem Bauch - dann erregte etwas ihre Aufmerksamkeit, das der Droide gesagt hatte, und sie wirbelte herum, um ihn zu fragen: »Das Genick des Gefangenen - woher willst du wissen, dass Lord Caedus es ihm gebrochen hat?«
Der Droide blieb im Innern des Lifts stehen, wandte sich um und sah sie an. »So ist es immer, Captain.«
Der Sanitätsdroide drückte den Kontrollknopf und verschwand aufwärts außer Sicht.
Als Jaina auf den Aufzug zur Leichenhalle zueilte, hallte mit einem Mal eine strenge Frauenstimme über das Hauptdeck.
»Achtung, zu Ihrer Kenntnisnahme: Sämtliche Überwachungsund Kommunikationssysteme auf der Inhaftierungsebene sind ab sofort wieder in Kraft. Einschlussstufe zwei beibehalten. Wir springen in fünf Minuten zu unserem finalen Zielort. Wiederhole, in fünf Minuten. Diesbezüglich folgen keine weiteren Durchsagen.«
Jaina wusste, dass es sich beim finalen Zielort um Shedu Maad handelte. Sie vermochte nicht zu sagen, ob Caedus Tod den Angriff auf ihren Stützpunkt verhindern würde - um ehrlich zu sein, bezweifelt e sie das irgendwie -, aber vielleicht sorgte sein Ableben zumindest für genügend Verwirrung, um den Jedi eine Chance zu verschaffen, sich zur Wehr zu setzen.
Jaina erinnerte sich an die Zunahme ihrer Machtfähigkeiten, die sie erlebt hatte, als sie zum ersten Mal gegen Caedus gekämpft hatte, und fragte sich, ob sie in der Macht Verbindung zu ihrem Onkel Luke aufnehmen sollte, wenn das nächste Gefecht begann. Vielleicht war es ihm irgendwie möglich, ihre Kraft zu verstärken, wie er es auf Nickel Eins getan hatte. Auf der anderen Seite kam ihr
Mirtas Bemerkung in den Sinn, dass ihr Bruder sie unterschätzte, und ihr wurde klar, dass es ein Fehler wäre, sich auf Luke zu verlassen. Nach dem, was Mirta gesagt hatte - und dem zufolge, was sie selbst auf Nickel Eins beobachtet hatte -, war Caedus besessen von ihrem Onkel. Er war gewiss entschlossen, es mit Lukes Stärke aufzunehmen, bereit, Lukes Täuschungen zu durchschauen, was ihm beim ersten Mal nicht gelungen war. Wenn Jaina diesen Kampf gewinnen wollte, musste sie ihn auf andere Weise führen -auf ihre eigene Weise.
Sie trat in den Frachtaufzug und fuhr abwärts. Der Gestank nach Desinfektionsmitteln und heißem Metall nahm zu, und die Luft wurde warm und träge. Als sie die Leichenhallenebene erreichte, war sie versucht, die Macht zu nutzen, um den Aufenthaltsort von Caedus Wachen festzustellen. Sie widerstand dem Drang. Entweder warteten die Wachen bereits auf sie oder nicht - und falls nicht, würde sie Caedus so bloß eine Warnung zukommen lassen, die er weder brauchte, noch verdiente.
Die Tür öffnete sich in einen rechtwinkligen Korridor, der breiter als hoch war, mit grauen Durastahlwänden und einer langen Reihe von Klappen, die auf einer Seite entlang verliefen. Die vier Wachmänner standen etwa zehn Meter entfernt vor einer einzelnen Klappe am gegenüberliegenden Ende und sahen zum Frachtaufzug zurück. Von Caedus war nichts zu sehen: vermutlich war er durch das Schott hinter den Wachen verschwunden.
Jaina warf sich zu Boden, rollte auf die vier zu und kreischte leise, aber schrill, Sie schwangen ihre Blaster herum, stießen überraschte, verwirrte Flüche aus. Ungefähr drei Meter vor ihnen richtete sich Jaina auf ein Knie auf und deutete auf den Aufzug hinter sich.
»B-B-Bothaner!«, stammelte sie.
Mehr war nicht nötig. Die Wachen rannten an ihr vorbei und brachten ihre Blastergewehre in Anschlag, um zu feuern. Jaina sprang hinter ihnen wieder hoch und aktivierte ihr Lichtschwert, dann teilte sie alle vier Männer mit einem einzigen Hieb in zwei Hälften.
Der Kampf hatte begonnen.
Der Bioentsorgungsschacht war genau das, was der Name andeutete: ein drückend heißes, widerlich stinkendes Durastahlloch, in das alle alten Verbände, benutzte Skalpelle, herausgeschnittene Organe, tote Körper und anderer Sondermüll gekippt wurde, nicht bloß von der Krankenstation, sondern von der gesamten Inhaftierungsebene der Anakin Solo. Wie nicht anders zu erwarten, handelte es sich dementsprechend um einen vergleichsweise ruhigen und einsamen Ort, der vom Überhang des Hauptdecks halb in Schatten gehüllt wurde, während die andere Hälfte in der grellen, blendenden Helligkeit erstrahlte, die aus dem offenen Schlund der Fusionsverbrennungsanlage austrat.
Caedus, der seine Wachen auf der
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