Denning, Troy - Star Wars Waechter der Macht 09 - Sieg
nervösen Blick zur Decke empor, ehe er seine Anspannung abschüttelte und sich wieder mit dem Rücken gegen die Wand lehnte.
Caedus öffnete die Zellentür, blieb jedoch draußen stehen. Isolder sah zu ihm herüber, ohne dass seine Augen etwas von der Überraschung preisgaben, die Caedus in der Macht spürte.
»Jacen Solo«, sagte Isolder und blieb demonstrativ sitzen. »Ich habe mich bereits gefragt, warum ich noch nicht verhört wurde. Offenbar wollten Sie sich das Vergnügen nicht entgehen lassen, das persönlich zu tun.«
»Ich heiße jetzt Caedus, Prinz Isolder«, verbesserte Caedus. »Darth Caedus. Und der Grund, warum Ihr bislang nicht verhört wurdet, hat nichts Vergnügliches an sich. Wir haben andere Möglichkeiten, den Jedi-Stützpunkt aufzuspüren, weshalb ich keine Notwendigkeit sah, Euch in Eurer Würde zu verletzen.«
Jetzt ließ Isolder zu, dass sich die Überraschung in seinen Augen zeigte. »Wie überaus rücksichtsvoll von Ihnen«, spottete er. »Von Kinder entführendem Abschaum wie Ihnen hätte ich so etwas gar nicht erwartet.«
Die Beleidigung ließ Caedus zusammenzucken. »Wir machen alle Fehler«, erwiderte er und verdrängte seinen Ärger. Mit Vergeltungsmaßnahmen war hier nichts zu gewinnen, und Isolder verdiente keine Bestrafung dafür, dass er die Wahrheit so zur Sprache brachte, wie er sie sah. »Ich bin mir sicher, dass Ihr das noch früh genug erkennen werdet. Wenn Ihr mich nun bitte begleiten würdet?«
»Ich glaube nicht«, meinte Isolder. »Was auch immer Sie ...«
»Das war keine Bitte.« Caedus nutzte die Macht, um Isolder von seiner Koje zu zerren und zog ihn taumelnd durch die Tür. »Bitte, missdeutet meinen Respekt Euch gegenüber nicht als Schwäche, Prinz Isolder. Das wäre ein weiterer der Fehler, die ich gerade erwähnte.«
»Natürlich«, antwortete Isolder, der seine Würde ebenso zurückgewann wie seinen Halt. »Wie es scheint, stehe ich Ihnen gänzlich zu Diensten. Dürfte ich mich danach erkundigen, wohin Sie mich bringen?«
»Zur Strahlenläufer, wo Ihr Euch zu Eurer Mannschaft gesellen werdet«, erklärte Caedus. »Ich fürchte, Ihr müsst in der Hitze des Gefechts abreisen, aber wir sind mittlerweile beinahe durchgebrochen. Sobald Ihr gestartet seid, solltet ihr einigermaßen in Sicherheit sein.«
Isolder blieb stehen und drehte sich um. »Sie lassen mich frei? Weshalb?«
»Weil meine einzige andere Wahl darin bestünde, Euch zu töten«, sagte Caedus. »Und ich würde es wirklich vorziehen, das nicht tun zu müssen.«
Isolder wirkte mehr als skeptisch - er wirkte vollkommen misstrauisch. »Damit ich Sie dann zum Jedi-Stützpunkt führe.«
»Wir wissen bereits, wo sich der Stützpunkt befindet«, verriet Caedus. »Wir werden nach Shedu Maad springen, sobald wir der Flotte Eurer Tochter entkommen sind.«
Isolders Gesicht gab nichts preis, doch die Enttäuschung in der Machtaura des Prinzen verschaffte Caedus Gewissheit, dass die Annahme seiner Analysten bezüglich des Ziels der Transporter, die von der Uroro-Station geflohen waren, korrekt war.
»Es steht Euch frei hinzufliegen, wo immer Ihr wünscht, solange Ihr vermeidet, noch einmal gefangen genommen zu werden«, fuhr Caedus fort. »Es ist bloß fair. Euch zu warnen, dass die Sternenläufer beim ersten Kontakt eines Traktorstrahls explodieren wird.«
Isolder runzelte die Stirn, offensichtlich im Versuch, dahinterzukommen, was Caedus im Schilde führte, ehe er unvermittelt fragte: »Es geht um den Nanokiller, nicht wahr?«
Caedus war tatsächlich überrascht. »Sehr gut, Prinz. Ich fürchte, die Moffs sind überaus begierig darauf, ihn gegen Tenel Ka einzusetzen.«
Isolder starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, und Caedus konnte in der Macht fühlen, wie sich tödliche Entschlossenheit in ihm sammelte.
»Sie sind nicht so gerissen, wie Sie glauben, Jacen!« Isolder spie Caedus in die Augen. »Lieber sterbe ich, als auf Ihre List hereinzufallen!«
Caedus seufzte und wischte den Speichel fort, während er sich fragte, ob es irgendeine Möglichkeil gab, den Prinz davon zu überzeugen, dass dies keine List war. Zweifellos glaubte Isolder dass Caedus ihn mit einem Trick dazu zu bringen versuchte, den Nanokiller ungewollt an Bord der Drachenkönigin zu bringen - und diese Annahme war durchaus nachvollziehbar. Die Frage war, ob Caedus ihn von der Wahrheit überzeugen konnte? Und ob die Sache die Mühe wert war - besonders, wo er so viel anderes zu tun hatte, wie etwa eine Schlacht zu gewinnen,
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